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United States of America - Druckversion

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Re: United States of America - Schneemann - 01.10.2013

Tja, anscheinend werden derweilen die ersten Ministerien bzw. Behörden wirklich dichtgemacht. Seit heute nacht ist die Zeit ja wohl nun abgelaufen, auch wenn das "dicke Ende" sich erst Mitte des Monats abzuzeichnen scheint. Ich erinnere mich noch dunkel an eine vergleichbare Lage zu Beginn der 1990er Jahre in der Übergangsphase von George Bush sr. zu Clinton, weiß jemand noch, wie lange damals dieser Zustand anhielt?
Zitat:Obama in der Zange der Republikaner

USA schließen Behörden

Die Verwaltung der USA ist lahmgelegt, Hunderttausende Beamte sind im Zwangsurlaub. Die republikanische Tea-Party-Bewegung nutzt die Krise, um Präsident Obama ideologisch unter Druck zu setzen. Der muss fürchten, dass sein Land Mitte des Monats zahlungsunfähig wird. [...]

Um Mitternacht, sechs Uhr am Dienstagmorgen deutscher Zeit, war es dann soweit: Die USA können einen beträchtlichen Teil ihrer laufenden Regierungsgeschäfte nicht mehr begleichen, weil für das am 1. Oktober anhebende Fiskaljahr 2014 kein Haushalt vorliegt. Senat und Repräsentantenhaus hätten sich bis 0 Uhr auf eine provisorische Finanzierung des Bundes verständigen müssen. Da kein Kompromiss gefunden wurde, gilt seit Beginn des neuen Haushaltsjahres am Dienstag der sogenannte "government shutdown". [...]

USA könnten Mitte Oktober pleite sein

Die Aktien- und Finanzmärkte reagierten gelassen auf die Haushaltskrise. Denn viel schwerwiegender als der fehlende Haushaltskompromiss ist die in wenigen Tagen drohende Zahlungsunfähigkeit. Schätzungen zufolge reißt der Bund Mitte Oktober seine Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen Dollar und darf dann keine Kredite mehr aufnehmen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/ungarn-obdachlose-duerfen-nicht-im-freien-uebernachten-a-925439.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 25439.html</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: United States of America - Erich - 01.10.2013

und sogar die Steuerfahndung wird eingestellt - obwohl das mehr Geld reinbringt als es kostet, deutlich mehr Confusedhock:


Re: United States of America - Quintus Fabius - 01.10.2013

Angesichts der Labilität der Finanzmärkte zur Zeit könnte das meiner Meinung nach sogar der erste Dominostein zu einem neuen um sich greifen von Abwärtsspiralen werden, an denen am Ende eine Weltwirtschaftskrise steht.

Wie seht ihr die Fernwirkungen einer Zahlungsunfähigkeit der USA bzw die aus ihr erwachsenden Folgen für die Weltwirtschaft?


Re: United States of America - ThomasWach - 02.10.2013

Zunächst mal zur Frage von Schneemann: Wenn ich mich halbwegs korrekt erinnere, dann dauerte damals der Streit zwischen Bill Clinton und dem republikanisch kontrollierten Kongress unter Newt Gingrich beinahe 4 Wochen. Allerdings fiel die Blockadepolitik letztlich den Republikanern auf die Füße, so dass die Republikaner unter Newt Gingrich sich dem Druck der Öffentlichkeit fügten und eine Einigung mit Clinton erzielt wurde.
Die heutige teilweise Lahmlegung des Administrations- und Verwaltungsapparates kommt daher zustande, dass die im Repräsentantenhaus dominierenden radikalen Kräfte rund um die Tea Party den fehlenden Haushalt nutzen, um Obama politisch zu erpressen und nachträglich ihn um die "politische Errungenschaft" seiner ersten Amtszeit zu bringen, den Affordable Care Act, die Gesundheitsreform. Die House-Republikaner wollen bis jetzt erst dann den Nachtragshaushalt unterschreiben, wenn darin eine Revision Obamas Gesundheitsreform enthalten ist (genauer gesagt geht es um eine einjährige Aussetzung, die allerdings als Sprengsatz an der gesamten Reform betrachtet wird). Und so spielen demokratisch kontrollierter Senat und republikanisch kontrolliertes House Ping-Pong miteinander. Und der Ball ist der Nachtragshauhalt.
Was nun als dickes Ende von Schneemann bezeichnet wird, ist der Umstand, dass die rechtlich festgeschriebene Haushaltsverschuldungsobergrenze, soweit ich weiß, am 17.10. erreicht wird. Und wenn sie bis dato nicht angehoben wurde, können die USA keine neue Schulden aufnehmen, weder um die laufenden Ausgaben zu bedienen, noch um alte Schulden abzuzahlen und zu bedienen. Das bedeutet dann Staatsbankrott. Und das wäre wohl tatsächlich für das US- als auch für das globale Finanzsystem der schlimmste anzunehmende Unfall. Ich denke durchaus leider, dass es genügend verblendete Tea Party Abgeordnete gibt, die in ihrem ideologischen Eifer so weit gehen würden. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Rest der Republikaner mit Absicht das Land völlig gegen die Wand fahren will. Zudem gibt es jetzt schon die öffentliche Wahrnehmung, dass die Republikaner sich und den ganzen Kongress damit lächerlich machen, sprich der öffentliche Druck ist schon jetzt da und wird mit Blick auf den 17.10. jeden Tag steigen.


Re: United States of America - Schneemann - 02.10.2013

Egal, wie sich nun die Lage Mitte des Monats darstellen wird, so scheint es doch, als wenn man zumindest beim Pentagon noch schnell vor Torschluss die Einkaufsliste abgeklappert hat bzw. absegnen hat lassen.
Zitat:Milliardeninvestition: Pentagon ging noch kurz vor Shutdown auf Einkaufstour

Am Vorabend des Shutdown hat das US-Verteidigungsministerium insgesamt fünf Milliarden Dollar in Waffen und Ausrüstung investiert. Feldbetten, Spionagesatelliten und ein Fitnessstudio standen auf der Einkaufsliste. Hunderttausende zivile Angestellte befinden sich nun im unbezahlten Zwangsurlaub.

Washington - Nur einen Tag vor dem Government Shutdown in den USA hat das Pentagon Milliarden von Dollar investiert. Insgesamt fünf Milliarden wurden von den verschiedenen Abteilungen des Verteidigungsministeriums für Waffen, Ausrüstung und Infrastruktur ausgegeben. Laut dem Magazin "Foreign Policy" bewilligte die Führung am Montag 94 Verträge - obwohl durch den Shutdown inzwischen etwa 400.000 zivile Mitarbeiter der Streitkräfte beurlaubt sind. [...] Am 27. September klang das noch anders, als Robert Hale, der Finanzchef des Verteidigungsministeriums, über einen drohenden Finanzstopp sprach: Man sei dann nicht mehr in der Lage, "die meisten Verträge abzuschließen". Das hat man im Pentagon nun umgangen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/government-shutdown-pentagon-auf-milliarden-shoppingtour-a-925715.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 25715.html</a><!-- m -->

...etwas detailreicher von wegen der Auswirkungen des "shutdowns" auf die Rüstungsindustrie...
Zitat:US shutdown: Bad for Pentagon workers, not so much for defense firms

The government shutdown will have an immediate impact on the Pentagon, where half the Defense Department's civilian employees—400,000 people—will immediately be furloughed without pay. If the shutdown lasts more than a week, the Marine Corps Times says, paychecks to military personnel due Oct. 15 will be delayed. [...]

Lockheed Martin's Jennifer Allen said in a statement to CNBC. "Unless we receive guidance from our customers, our facilities will remain open, and our employees will continue to receive their pay and benefits." Randy Belote at Northrop Grumman said the company is "working to identify programs and operations that could be affected by a government shutdown, assess implications for employees and suppliers and understand what we need to do to continue meeting our commitments and minimizing disruption." [...] UBS said Lockheed Martin has cut 19 percent of its staff, "well ahead of their revenue declines," while companies like General Dynamics, Northrop Grumman, and Raytheon "have reduced headcount more in line with revenue declines. [...] Monday, hours before the shutdown, the Pentagon awarded United Technologies' Pratt & Whitney $2.5 billion for spare parts.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnbc.com/id/101076255">http://www.cnbc.com/id/101076255</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: United States of America - Erich - 02.10.2013

@Quintus:
Bis jetzt reagieren die Märkte noch recht ruhig. Falls die Zahlungsunfähigkeit länger dauer, ist damit zu rechnen, dass der Dollar massiv an Wert verliert - und der Euro (und ausgeprägter wäre es bei einer neuen DMark) an Wert gewinnt.
Das bedeutet, dass unsere Importe günstiger werden (also evtl. spekulieren und Heizöl erst in ein paar Wochen kaufen), gleichzeitig aber kommt unsere Exportindustrie noch mehr unter Druck (also aktienmäßig eher raus aus den Werten der Exportindustrie).
Allerdings erwarten die Finanzleute langsam aber sicher massive Folgen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/shutdown-in-usa-kolumne-von-muenchau-ueber-eine-billion-dollar-muenze-a-925758.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 25758.html</a><!-- m -->
Zitat:Haushaltskrise in den USA:
Warten auf die Eine-Billion-Dollar-Münze

Eine Kolumne von Wolfgang Münchau

Noch kürzt der amerikanische Staat nur einen Teil seiner Ausgaben, doch die Haushaltskrise könnte sich dramatisch verschärfen: Wenn die USA ihre Schulden nicht mehr bedienen, droht der Crash des globalen Finanzsystems. Dann hilft womöglich nur noch ein Trick.
....

@Thomas:
nach dem Meldungen heute steht die MEhrheit der US-Amerikaner hinter der Gesundheitsreform und kritisiert die Spielchen der Republikaner.

Und je größer die Auswirkungen, desto mehr werden die Reps ins Abseits rücken:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/folgen-des-government-shutdown-amerika-droht-eine-gewaltige-explosion-1.1785407">http://www.sueddeutsche.de/politik/folg ... -1.1785407</a><!-- m -->
Zitat:Folgen des Government Shutdown
Amerika droht eine gewaltige Explosion


Eine Analyse im Video von Stefan Kornelius und Nico Richter

... der nächste Schock steht bereits bevor: Mitte Oktober wird Amerika kein Geld mehr haben, um seine Zinsen zu bezahlen.
(Video)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/government-shutdown-geheimdienstdirektor-warnt-vor-extrem-gefaehrlicher-situation-12601621.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 01621.html</a><!-- m -->
Zitat:„Government Shutdown“
Geheimdienstdirektor warnt vor „extrem gefährlicher Situation“

02.10.2013 · Der Haushaltsstreit in Amerika löst eine Sicherheitsdebatte aus: Der Nationale Geheimdienstdirektor James Clapper sieht erhebliche Risiken für die Vereinigten Staaten. Mehr als zwei Drittel der Mitarbeiter der Geheimdienste seien beurlaubt.
....



Re: United States of America - Erich - 03.10.2013

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/us-haushaltskrise-vor-dem-tabubruch-1.1786444">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/u ... -1.1786444</a><!-- m -->
Zitat:3. Oktober 2013 17:26
US-Haushaltskrise Vor dem Tabubruch

Die Sorge um die Konsequenzen der Haushaltskrise in den USA ist berechtigt: Demokraten und Republikaner sind sich spinnefeind, die Republikanische Partei ist tief gespalten. Und Präsident Obama? Zeigt seine immensen Schwächen im Umgang mit dem Kongress. Washington hat die Fähigkeit zum Kompromiss verloren.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/iwf-weltwirtschaftsausblick-amerikas-krise-erst-ende-des-jahrzehnts-bewaeltigt-12602388.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 02388.html</a><!-- m -->
Zitat:IWF-Weltwirtschaftsausblick
Amerikas Krise erst Ende des Jahrzehnts bewältigt

03.10.2013 · ....
...



Re: United States of America - Erich - 04.10.2013

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/haushaltsstreit-unruhe-in-amerika-nimmt-zu-12603799.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 03799.html</a><!-- m -->
Zitat:Haushaltsstreit
Unruhe in Amerika nimmt zu

04.10.2013 · Immer mehr Republikaner rücken von der Tea-Party ab. Sie wollen die Forderung nach Verschiebung der Krankenversicherungspflicht aufgeben. Offiziell ändert die Partei ihre Haltung bislang aber noch nicht.
....



Re: United States of America - Exirt - 07.10.2013

Zitat:Kerry: Sie können flüchten, aber nicht entkommen

Washington hat Kommandoaktionen gegen Al Shabaab und Al Qaida bestätigt. In Libyen wurde ein ranghohes Qaida-Mitglied gefasst, die Aktion in Somalia schlug fehl....


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/militaerschlaege-in-somalia-und-libyen-kerry-sie-koennen-fluechten-aber-nicht-entkommen-12605705.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 05705.html</a><!-- m -->

Kerry scheint sich für Gott zu halten. Er ist es aber nicht. Die einen früher die anderen später.


Re: United States of America - Schneemann - 12.10.2013

In die verfahrene Lage im US-Haushaltsstreit scheint wohl Bewegung gekommen zu sein. Einerseits scheint der innenpolitische Druck (bzw. der daraus resultierende und befürchtete Imageschaden der beteiligten Protagonisten - sowohl für die Republikaner als auch zunehmend für Obama) sich auszuwirken, andererseits könnte aber auch die Kritik aus dem Ausland, besonders aus Asien, die Sache beschleunigt haben...
Zitat:US-Politiker geben sich im Haushaltsstreit optimistisch

Washington (Reuters) - Spitzenpolitiker des US-Kongresses haben sich zu Beginn des Wochenendes zunehmend optimistisch über eine Beilegung des Haushaltsstreits gezeigt.

Zwar gaben Republikaner wie Demokraten am Freitagabend kaum Details über den Stand der Verhandlungen bekannt. Jedoch zeichneten sich die Umrisse einer Einigung ab, um die drohende Zahlungsunfähigkeit zumindest hinauszuzögern. Die Abgeordneten sollen das Wochenende hindurch verhandeln. Im In- und Ausland wurden die Stimmen lauter, die auf eine rasche Einigung dringen, da ansonsten der US- und Weltwirtschaft schwere Schäden drohten. [...]

Den Politikern in Washington sitzt zunehmend auch die eigene Bevölkerung im Nacken: Einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge macht fast ein Drittel der US-Bürger die Republikaner für den Streit verantwortlich, verglichen mit 26 Prozent in der Woche zuvor. Auch Obamas Rolle wird immer kritischer gesehen. Ihm geben inzwischen 16 (zuvor 14) Prozent die Hauptschuld.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE99B00320131012">http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 0320131012</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: United States of America - Erich - 15.10.2013

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-vor-zahlungsunfaehigkeit-alte-feinde-ringen-um-ausweg-1.1795086">http://www.sueddeutsche.de/politik/usa- ... -1.1795086</a><!-- m -->
Zitat:Alte Feinde ringen um Ausweg
USA vor Zahlungsunfähigkeit /

Von Matthias Kolb / Veröffentlicht heute, 15. Oktober 2013, 16:09,

Die Uhr tickt: Bis zum 17. Oktober haben Demokraten und Republikaner noch Zeit, um eine Anhöhung der Schuldenobergrenze zu beschließen und dadurch einen Staatsbankrott der USA abzuwenden.
...



Re: United States of America - Schneemann - 16.10.2013

Die Zeitmarge wird nun eng. Und, entgegen von einigen eher positiv klingenden Meldungen über eine mögliche Einigung, scheint man in Washington von einer wirklichen Einigung immer noch weit entfernt zu sein. Dazu kommt, dass auch die Republikaner selber zerstritten sind: Boehner sagte heute, er wolle das Land auf keinen Fall gegen die Wand fahren, aber die rechtskonservativen Tea Party-Zirkel zeigen sich nachwievor nicht verhandlungsbereit...
Zitat:US-Budgetstreit - Einigungsversuch in letzter Minute

Washington (Reuters) - Republikaner und Demokraten reizen den Streit über den US-Haushalt bis zur letzten Minute aus.

Im Senat könnte es noch am Mittwoch eine Abstimmung über einen Kompromissvorschlag geben. Der demokratische Mehrheitsführer Harry Reid und der Fraktionsführer der Republikaner, Mitch McConnell, stünden kurz vor einer Vereinbarung, sagte ein hochrangiger Demokrat. Doch die Zeit wird knapp: Denn unklar ist, ob das Gesetz schnell genug im Senat verabschiedet werden kann, um die ab Donnerstag drohende Zahlungsunfähigkeit der Regierung der weltgrößten Volkswirtschaft zu verhindern. [...]

Uneinige Republikaner [...]

Der republikanische Abgeordnete Sean Duffy sagte dem Sender MSNBC, die meisten konservativen Mitglieder des Repräsentantenhauses würden den Plan des Senats wahrscheinlich ablehnen, aber er werde wohl dennoch durchkommen. Im Repräsentantenhaus ringen nicht nur Demokraten mit Republikanern. Letztere scheinen auch intern immer zerstrittener über das weitere Vorgehen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE99F03I20131016">http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 3I20131016</a><!-- m -->

Derweilen scheint dieses Affentheater auch den Ratingagenturen immer mehr zu missfallen. Waren diese bislang sehr milde im Umgang mit den USA und dem Streit dort, kommt nun die erste Drohung hinsichtlich eines Verlustes des Top-Ratings...
Zitat:Haushaltskrise: Fitch droht USA mit Verlust von Spitzenrating

Nun reagieren auch die Rating-Agenturen auf den US-Haushaltsstreit. Fitch stellt die begehrte "AAA"-Bewertung der Vereinigten Staaten unter Beobachtung. Die Befürchtung: Auch der Dollar könnte seine Vormachtstellung einbüßen. [...]

Es ist ein Schuss vor den Bug der US-Politiker: Die Ratingagentur Fitch droht den USA wegen des andauernden Finanzstreits mit dem Verlust ihres Spitzenratings. Die Agentur setzte das begehrte "AAA" oder "Triple-A" unter Beobachtung, wie sie am Dienstag mitteilte. Als Grund führte Fitch einen möglichen Zahlungsausfall an, wenn die Vereinigten Staaten am 17. Oktober die Schuldengrenze erreichen und sich die politischen Lager bis dahin nicht einigen. [...]

Nach Ansicht von Fitch untergraben die andauernden Streitereien in Washington zudem das Vertrauen in das Funktionieren des politischen Systems sowie - noch schlimmer - in den Dollar als weltweite Reservewährung.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/us-haushaltskrise-fitch-droht-usa-mit-verlust-von-spitzenrating-a-928065.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 28065.html</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: United States of America - Nightwatch - 16.10.2013

Schneemann schrieb:Die Zeitmarge wird nun eng..
Nö nicht wirklich. Es ist noch mindestens bis Ende des Monats genügend Geld da. Darum wird man morgen sehr wahrscheinlich auch über die Klippe springen. Alles große Show.


Re: United States of America - Schneemann - 16.10.2013

Selbst wenn, ist es schlecht. Knallt es morgen, und findet wirklich ein "downgrade" statt, so haben die USA auch mit neuerlichen Problemen bei der Refinanzierung auszukommen, auch würden die Zinsen bei der neuerlichen Kapitalaufnahme steigen. Kurz: Es würde die Effekte nur noch mehr verschlimmern und man müsste noch mehr haushalts- und fiskaltechnisch stemmen. Eine Spirale mit einem sich immer mehr auftürmenden Schneeball nach unten, sozusagen. Da hilft es auch nicht wirklich, wenn man noch Geld bis zum Monatsende haben sollte.

Schneemann.


Re: United States of America - Erich - 18.10.2013

Nominell ist nun für einige Monate die Liquidität der US-Regierung gesichert, und einige Äusserungen auch von republikanischer Seite deuten darauf hin, dass es diese Partei künftig nicht erneut (wie schon mehrfach in der Vergangenheit) auf einen "shut-down" ankommen lassen wird. Aber wir kennen ja auch das Sprichwort vom Krug, der solange zum Brunnen geht, bis ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/republikaner-nach-ende-des-haushaltsstreits-kompromisse-gibt-es-fuer-die-tea-party-nicht-1.1797660">http://www.sueddeutsche.de/politik/repu ... -1.1797660</a><!-- m -->
Zitat:"Kompromisse? Gibt es für die Tea Party nicht"
Republikaner nach Ende des Haushaltsstreits /

Von Matthias Kolb / Veröffentlicht heute, 18. Oktober 2013, 16:02, im US-Blog

Unsicherheit? Selbstzweifel? Nichts davon ist von den Tea-Party-Vertretern zu hören, die sich zum Last-Minute-Deal im US-Kongress äußern. "Wir bereuen gar nichts", tönt Matt Kibbe von "Freedom Works" und schimpft über die Kapitulation der Establishment-Republikaner. "Wir brauchen mehr echte Konservative im House", befindet der Abgeordnete Raul Labrador aus Idaho. Dass das Image der Republikaner unter Amerikas Wählern immer schlechter wird, stört die Hardliner nicht: Sie sind von der Mission getrieben, ihre Werte zu verteidigen.
....
Tatsächlich hätte eine Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung auch aufgrund der Stellung des US-$ als globale (Noch-) Leitwährung und der enormen wirtschaftlichen Verflechungen erhebliche Auswirkungen nicht nur auf die USA. Das Szenario einer globalen Rezession wäre (auch im Hinblick auf die Verwerfungen nach der Lehmann-Pleite) nicht ganz unrealistisch.

Und auch die US-Republikaner haben insoweit recht, als sie ein Ende der immer weiter steigenden US-Verschuldung im Verhältnis zum US-BIP fordern. Diese Schuldenlast lässt sich (eine erneute Kreditaufnahme zur Schuldentilgung dient ja nicht wirklich dem Schuldenabbau) volkswirtschaftlich gesehen nur auf wenigen Wegen abbauen - durch Sparen (da sehe ich derzeit keinen Weg - Keynes in Verbindung mit der Aussage, dass Wirtschaftswachstum durch Nachfrage kommt), die Notenpresse oder eben durch Wirtschaftswachstum. Vom Wirtschaftswachstum in den USA bin ich (Stichwort: Detroit) nicht unbedingt überzeugt. Die Märkte werden zwar mit billigster Liquidität geflutet, aber die Nachfrage in den Märkten fehlt. Das gilt sowohl für die USA wie auch für europäische Randstaaten. Und Sparprogramme in den USA (etwa Einschnitte in die Obama'sche Gesundheitsreform) werden die Nachfrage dort sicher nicht fördern. Welche Auswirkungen eine Inflation hat, wissen wir auch zu genüge. Alleine die Auswirkungen auf den Wechselkurs zwischen US-$ und € sind hinsichtlich der Entwicklung unserer Exportwirtschaft einerseits und die Werterhaltung von Rohstoffanlagen (sinkende Preise wären zu erwarten) andererseits von nicht unerheblicher Bedeutung für uns.