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Nordkorea vs. Südkorea - Druckversion

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- Foxhound31BM - 27.05.2010

revan schrieb:Nord Korea währe gezielten und schweren Luft Bombardements ausgesetzt wie biss her noch kein Land vor ihr. Das Gelände mag zwar den Waffentechnischen Nachteil am Boden ziemlich ausgleichen, aber aus der Luft währen sie genau so hilflos wie die Iraker in 2 und 3 Golfkrieg. Stößt die Infanterie vor und bekommt mahl einen Teppich von JDAMs oder Gegenfeuer von AH64 oder noch besser eine dicke Landung streubomben auf die Mütze, werden diese dann noch eben so begeistert vorstürmen?
Da hilft alle technologische Überlegenheit nix - da brauchts organische Feuerkraft, soll heißen boots on the ground. Das Niederbomben von Infanterie (samt Hochzeitsfeiern) mag in Afghanistan leidlich funktionieren, wird aber ein bissel blöd, wenn für der Feind mehr Fußsoldaten mitbringt als ROKAF und USAF Streubomben haben ... Und Soviel Napalm um jeden nordkoreanischen Soldaten zu rösten, gibt's garnicht!

Wenn die KVA-Artillerie an der DMZ spontan loshämmert und schlimmstenfalls auch noch Rodong, Hwasong und Co abgefeuert werden, verliert das ROKAF Northern Combat Command die Hälfte seiner Jagdbomber in den ersten 15 Minuten. Und in Seongnam wird mal eben ein Drittel der verfügbaren Transportmaschinen am Boden festgenagelt. Osan wäre auch Schweizer Käse. Oder verlassen wir uns weiter auf geschönte Patriot-Abschussquoten? Gegen schwere Artillerie und Katjushas nützen die nix. Nicht zu vergessen die Mengen an ziviler und militärischer Infrastruktur, die entlang der DMZ bis 60 km ins südkoreanische Hinterland und Schutt und Asche gelegt werden würde. Mit Rodongs kann sich Kim außerdem die Flugfelder im Süden vornehmen. Nordkorea hat mehr als 1.000 SRBM's und MRBM's, gut zwei Dirttel davon mobil und in ständiger Bereitschaft. Soviele kann Südkorea garnicht abschießen!

Oh, und nebenbei sollte man ja auch noch Kims 20.000 Rohre ausschalten und einen Landkrieg führen. Nicht nur dass die Airbases in Japan so verdammt überfüllt wären dass eine Hand voll Rodongs (wenn's dumm läuft nuklear!) die USAF innerhalb von Stunden hunderte Flugzeuge kosten würde, über dem japanischen Meer würde jeder Tanker auf und ab fliegen denn AMC, AFRes oder ANG noch irgendwie flugfähig machen könnte.

Und weder die ROK Army noch die US Army hat heute noch die Fähigkeit, auf breiter Front gegen mehrere dutzend Divisionen vorzurücken. Ausserdem würden diese Divisionen aus dem Norden einfach einsickern können weil der ROK Army ganz einfach die Fähigkeit fehlt gegen massiven Infanterieeinsatz vorzugehen - vor allem Abseits der Hauptinvasionsrouten. Dann stehen nämlich die K1 Tanks im Tal unten während die Nordkoreaner sie von oben mit RPG's zuscheißen.

Natürlich würde dem Norden nach vier Wochen der Treibstoff ausgehen, natürlich würde irgendwann Verstärkung aus Übersee eintreffen. Aber Kim hätte bis dahin soviel Schaden angerichtet, das er sich in Pjöngjang fies grinsend eine Flasche Wein schlürfend damit rühmen könnte, den Süden auf des Nordens Niveau zurückgebombt zu haben.


- Erich - 27.05.2010

Shahab3 schrieb:Ich will nichts per se ausschließen, trotzdem würde ich bei der Suche nach Schuldigen zu großer Vorsicht raten.

Die genannten Länder aus denen die vermeintlichen Experten stammen. sind weder als neutral noch ansatzweise als vertrauenserweckend zu bezeichnen.

Für eine sehr große Leistung halte ich es, die Überreste eines detonierten Torpedos zwischen den Wrackteilen der gesunkenen Überwassereinheit (oder hunderte Meter dahinter?) vom Meeresgrund zu fischen.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100527/126465716.html">http://de.rian.ru/safety/20100527/126465716.html</a><!-- m -->
Zitat:Russische Kriegsmarine ohne eigene Version zum Vorfall mit der „Cheonan“ - MEHR

11:46 | 27/ 05/ 2010

MOSKAU, 27. Mai (RIA Novosti). Das Kommando der russischen Kriegsmarine verfügt bisher über keine eigene Version des Unterganges der südkoreanischen Korvette „Cheonan“.
...

und auf ein Neues:
revan schrieb:
Erich schrieb:das wird immer brennzeliger

Nö wird es nicht, ....
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea332.html">http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea332.html</a><!-- m -->
Zitat:Pjöngjang droht mit sofortigem Angriff
Nordkorea kündigt Vertrag zur umstrittenen Seegrenze


Der Konflikt zwischen Nordkorea und Südkorea hat sich weiter verschärft. Nordkorea verkündete die Annullierung eines Abkommens, dass bewaffnete Auseinandersetzungen an der umstrittenen Seegrenze zu Südkorea verhindern sollte. Die Streitkräfte teilten mit, die Vereinbarung werde für "vollkommen nichtig erklärt".

Sollten südkoreanische Schiffe in die nordkoreanischen Hoheitsgewässer vordringen, würden sie sofort angegriffen, hieß es in der von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung.

Großes Manöver der südkoreanischen Marine

...
Stand: 27.05.2010 12:12 Uhr



- Quintus Fabius - 28.05.2010

Zitat:werden diese dann noch eben so begeistert vorstürmen?

Nach allem was man weiß werden die Nordkoreaner in keinem Fall offensiv werden. Sie werden also aus ihren befestigten Stellungen, Bunkern und Höhlenburgen heraus kämpfen.

Es macht aus Nordkoreanischer Sicht auch gar keinen Sinn, offensiv in feindliches Territorium einzudringen. Man kann ja vom eigenen Boden aus genug Schaden beim Gegner anrichten, und sitzt zugleich tief eingegraben was jeden Angriff auf die Nordkoreanischen Stellungen extrem schwierig machen wird.

Zitat:Ausserdem würden diese Divisionen aus dem Norden einfach einsickern können weil der ROK Army ganz einfach die Fähigkeit fehlt gegen massiven Infanterieeinsatz vorzugehen

Die Südkoreaner haben ebenso ihre Vorbereitungen getroffen. Meiner Ansicht nach ist ein Vordringen der Nordkoreanischen Infanterie nach Südkorea fast ebenso unmöglich wie umgekehrt. Die Grenznahen Gebiete sind auch südlich der JSA mehr durchlöchert als ein Schweizer Käse.

Das primäre Problem von Südkorea ist kein militärisches, sondern die Frage wie man Seoul und die anderen Gebiete entlang der Grenze vor Nordkoreanischem Feuer schützen soll. Die Zivilie Infrastruktur und die Südkoreanische Industrie zu schützen, daß ist das Problem.

Rein militärisch kann Südkorea jeden Angriffsversuch der Nordkoreaner regelrecht abschlachten. Das gilt aber umgekehrt genau so. Und das ist das Problem, daß man einen Krieg gegen Nordkorea in keinem Fall schnell beenden kann.

Und das ist wiederum der größte Vorteil für Nordkorea, weil Nordkorea zumindest kurzfristig erheblich mehr Schaden austeilen kann, als es umgekehrt einstecken muß.

Zitat:wird aber ein bissel blöd, wenn für der Feind mehr Fußsoldaten mitbringt als ROKAF und USAF Streubomben haben ...

Von denen ein Gros aber nicht sehr mobil ist. Die Nordkoreaner haben ihre Massen von Infanterie ziemlich tief aufgestellt (so weit man das weiß). Das spricht für eine Tief aufgestellte Verteidigung.

Und ich bin nicht überzeugt von der Kampfkraft der Nordkoreanischen Armee. Viele einfache Soldaten sind chronisch unterernährt, und nur brutalste Repression hält in Nordkorea noch den Deckel auf dem Drucktopf.

Selbst in der Armee gehorcht und kämpft die Masse der Soldaten eben nicht weil sie an die Ideologie glauben sondern weil sie mit größtmöglicher Brutalität dazu gezwungen werden.

Die werden auch meiner Meinung nach kämpfen, einfach aus dem ganzen Drill und Kadavergehorsam heraus, einfach weil sie durch ihre Ausbildung und die extreme Unterdrückung jeden Befehl befolgen.

Das stellt die Frage wie sich diese Armee verhalten wird, wenn die Führungsstrukturen zusammen brechen?!

Da Nordkorea konventionell einfach zu stark ist, stellt sich außerdem die Frage, ob ein Krieg gegen Nordkorea nicht von Anfang an mit Atomwaffen geführt werden wird. Ein umfassender Erstschlag könnte die Nordkoreanischen Führungs- und Staatsstrukturen in einem einzigen Schlag so weit beschädigen, daß dann das ganze Kartenhaus Nordkorea zusammen bricht.

Wenn die Nordkoreaner mit der Zeit verlieren, werden sie ohnehin ihre Arsenale ohne jede Beschränkung einsetzen. Deshalb ist meiner Ansicht nach ein Krieg gegen Nordkorea nur dann erfolgreich möglich, wenn man gleich im ersten Angriff einen massiven Präventivschlag führt. Wer aber sollte dies rein praktisch tatsächlich können?!

Wie man es dreht und wendet, man hätte die Hungersnöte und die Zeit zwischen 1991 und 1999 einfach nutzen müssen, um Nordkorea auszulöschen. Jetzt ist die Lage einfach derart unkalkulierbar und verfahren, daß egal was geschieht es zum größten Schaden für die gesamte Welt ist.


- Foxhound31BM - 28.05.2010

Quintus Fabius schrieb:Da Nordkorea konventionell einfach zu stark ist, stellt sich außerdem die Frage, ob ein Krieg gegen Nordkorea nicht von Anfang an mit Atomwaffen geführt werden wird. Ein umfassender Erstschlag könnte die Nordkoreanischen Führungs- und Staatsstrukturen in einem einzigen Schlag so weit beschädigen, daß dann das ganze Kartenhaus Nordkorea zusammen bricht.
Man wird wohl die B61 auf die Spirit laden müssen. Und wenn man schon schon dabei sind werden im Umland von Pjöngjang wohl auch die ersten B83 einschlagen.

Potenzielle Ziele für Nukes:

Musudan-ri: Nordkorea testet dort die Daepodong-Raketen, die problemlos Alaska erreichen könnten.

Pongdong-ri: Ebenfalls ein Testgelände und unseren Informationen zufolge gibt es dort eine unterirdische Hochsicherheits-Lagerstätte für biologische und chemische Waffen.

Kusŏng: Mobiler Verband mit Mittelstreckenraketen Rodong-1.

Kalgol-dong: Ebenfalls ein mobiler Verband, der mit Kurzstreckenraketen Hwasong-5 und Hwasong-6 ausgerüstet ist.

Okp’yŏng-dong: Dort sind zwei mobile Verbände mit Rodong-1 und Hwasong-6 stationiert.

Kaech’on: Hauptquartier des 1. Luftverteidigungskommandos.

Hwangju: Hauptquartier des 3. Luftverteidigungskommandos.

Chunghwa: Luftkommando der DMZ.

Toksan: Hauptquartier des 2. Luftverteidigungskommandos.

Wenn man die Ziele zuerst ausschaltet, isses vorbei.


- revan - 28.05.2010

Aus rationaler Sicht spricht nichts gegen Nukes nur müsste ich mir kurz einen Spaten holen und Ronald Reagan und am besten noch vielleicht Lamia Ausbudeln, den in Jahr 2010 findet man nur noch Memmen und Westliche Kommunisten an den nötigen Stelen. So ein Szenario, wird daher faktisch auszuschließen sein solange nicht ein Hard Liner in Weißen Haus sitzt und der müsste auch noch von der alten Schule sein, wo man so einen Mann hernehmen soll weiß ich nicht.

Bei einen Atomaren Einsatz aber muss man sich auch einige rein praktische Fragen stellen, die währen zum einen die Folgen für China und die Folgen für Süd Korea. Eine B61 ist eine hübsche Waffe keine Frage, aber mit welcher Sprengkraft und welchen Folgen für die Verbündeten und die Potenziellen Feinde aber größten Geldgeber der USA (China)? Sicherlich aber wenn man rational denkt die aller beste Option die man hätte, aber das gilt an sich in jeden Krieg die Atomwaffe ist König wenn man es Objektiv betrachtet.


- Nelson - 28.05.2010

Bei einem Atomschlag müsste man jedoch alle (einsatzbereiten)Atomwaffen Nordkoreas binnen weniger als 5 Minuten vernichten (PS: Geht eine Nuke hoch, wenn sie von einer anderen Nuke getroffen wird? ich meine, schon und die Nordkoreanischen dürften die schmutzigsten der Welt sein... ) ansonsten
hat irgendein dem Westen gänzlich unbekannter Oberst den Finger am Knopf und ein paar Minuten später kann der Süden Seoul die Zweite planen... und, was hindert die Nordkoreaner eigentlich daran, ihre Tapedong Raketen in den am dichtesten Bevölkerten Stadtteilen von Pjöngjang zu stationieren? Das man einen Bunker am besten unter ein Hochhaus setzt wussten immerhin sowohl Stalin als auch Saddam.. Die Welt einschließlich aller Regierungen vom Ural bis zu den Shetalndinseln würden die Kontakte zur US-Regierung kappen, wenn die mal eben schnell ein paar Millionen Menschen grillt


- Foxhound31BM - 28.05.2010

revan schrieb:Eine B61 ist eine hübsche Waffe keine Frage, aber mit welcher Sprengkraft und welchen Folgen für die Verbündeten und die Potenziellen Feinde aber größten Geldgeber der USA (China)?
Mod 11 Bunkerbuster mit 10 kT hätte weniger als Hiroshima-Stärke. Je eins dieser Babys sollte für die Kommandozentralen reichen. Und man sollte berücksichtigen das die Einrichtungen sowieso außerhalb 5-15 km außerhalb der jeweiligen Stadt liegen.


- Cluster - 29.05.2010

Ein Einsatz von Kernwaffen ist eher unwahrscheinlich. Kernwaffen richten auf lange Sicht mehr Schaden als Nutzen an. Sie sind Waffen der letzten Reihe, die rausgeholt werden, wenn man mit dem Rück zur Wand steht. Daher ist der Einsatz eher von Seiten Nordkoreas wahrscheinlich als vom Rest der Welt.

revan schrieb:(...) Westliche Kommunisten (...)

Deine ewigen Hetzparolen nerven. Man kann sich mit einer Politik, die einem nicht zusagt, auch objektiv auseinandersetzen ohne sie in widerlichster Weise zu demonisieren. Vor allem, da du sie auf Parteien und Personen anwendest, die nicht im gerinsten kommunistische Ideale verfolgen.


- Foxhound31BM - 29.05.2010

Cluster schrieb:Ein Einsatz von Kernwaffen ist eher unwahrscheinlich. Kernwaffen richten auf lange Sicht mehr Schaden als Nutzen an. Sie sind Waffen der letzten Reihe, die rausgeholt werden, wenn man mit dem Rück zur Wand steht. Daher ist der Einsatz eher von Seiten Nordkoreas wahrscheinlich als vom Rest der Welt.
Gegen die unterirdischen Kommandozentralen wird man welche einsetzen müssen. Die Dinger dürften etwa so gebaut sein wie der Honecker-Bunker, nur deutlich tiefer.


- revan - 29.05.2010

Dann ist der Atomschlag wohl die beste Lösung, schade dass grad ein Sozialist in Weißen Haus hockt und dies daher auszuschließen ist. Aber wie ich schon Erich schrieb wird überhaupt nichts passieren, der ganze Trubel hat sich ja an sich schon gelegt.


- Wiskhy - 29.05.2010

Einen Atomwaffeneinsatz kann doch nur jemannt befürworten der weit weit und noch mal weit von diesen weg ist.


- revan - 29.05.2010

Wiskhy schrieb:Einen Atomwaffeneinsatz kann doch nur jemannt befürworten der weit weit und noch mal weit von diesen weg ist.

Wenn Foxhound31BM Angeben stimmen währe der Atomschlag die schonendste Option für beide Seiten sprich es ist die Option mit denn aller wenigsten Toten. Alle andere ende so oder so mit einem Atomkrieg zu Kims Bedingungen oder in hunderttausenden bis Millionen Tote. Wenn die Nord Koreaner mit 1000 Kurzstreckenraketen und Zehntausenden Kanonen und kleineren Raketenwerfer ganz Süd Korea einebnen und mit Sicherheit mit Chemischen und Biologischen Waffne zuschlagen und diese auch gegen Japan mit selbigen drauf hauen und zum Schluss noch ihre schmutzigen kleinen eigenen Atombomben auf eigenen Gebiet zünden ist der Welt auch nicht geholfen. Der Angriff gegen die Ziele die Foxhound31BM nannte mit der geringen Sprengkraft ist dagegen ein Chirurgischer Eingriff mit maximalen Erfolg und minimalen Opfern. Ich selbst aber glaube dass sehr viel mehr Atomschläge nötig währen um die Bande in Norden umzubringen bzw. zu enthaupten. Aber Atomkrieg ist absolut Vielversprechend man braucht aber einen rationalen Mann in weißen Haus momentan haben wir eine Sozialisten Missgeburt mit Entourage.


- Quintus Fabius - 29.05.2010

Meiner Ansicht nach wäre es schon längst zu einem solchen Erstschlag gegen Nordkorea gekommen, wenn die VR China nicht wäre.

Die VR China kann aus absolut verständlichen Gründen einen Angriff mit Nuklearwaffen so nahe an ihrem Territorium nicht tolieren.

Die Chinesen fürchten zudem, daß sie auf dem größten Teil der Kosten eines Krieges mit Nordkorea sitzen bleiben würden, was ihren weiteren Aufstieg sogar stoppen bzw ihre Wirtschaft ins Wanken bringen würde. Die Innenpolitische Stabilität in China basiert aber auf fast ausschließlich auf dem starken Wachstum.

Ein Krieg gegen Nordkorea könnte China Wirtschaftlich und dann auch rasch Innenpolitisch völlig destabiliseren.

Die Führung der VR wird daher alles unternehmen, einen solchen Erstschlag gegen Nordkorea zu verhindern und es steht meiner Ansicht nach zu vermuten, daß dies auch schon geschehen ist. Die Frage ist, wie lange China diesen Zustand noch tolerieren wird, das sein Wohl und Wehe von Nordkorea abhängt.

Zur Zeit ist die Zementierung des Status Quo für die Chinesen aus deren Sicht noch die für sie selbst kostenextensivste Form. Das könnte sich aber in den nächsten Jahren ändern. China wird sich das Nordkoreanische Treiben nicht auf Dauer in dieser Weise gefallen lassen.

Es ist übrigens wenig bekannt, daß die Nordkoreaner auch an der chinesischen Grenze immer wieder mal herum spinnen, auf chinesische Soldaten feuern oder einfach über die Grenze kommen um Nordkoreanische Flüchtlinge einzusacken. Das China ein solches Treiben einfach zulässt zeigt meiner Meinung nach klar auf, daß die Chinesen in einer Eskalation einfach zu große Kosten für sich sehen.


- Nelson - 29.05.2010

Meiner Meinung nach beruht viel der Unterstützung/Tolerierung Nordkoreas durch China auf der Tatsache, das hunderttausende chinesische Soldaten im Koreakrieg für ein kommunistisches China gefallen. Nordkorea nun den westlichen kapitalisten sozusagen preiszugeben würde bedeuten, das alle Opfer, die Jahrzehntelange Unterstützung umsonst gewesen währe. Da dürfte (selbst unter den Kommunisten) auch noch etwas vom Ahnenglaube aus uralten Zeiten mitspielen. Ich halte es für sehr viel Wahrscheinlicher, das China eines Tages einen Militärputsch in Pjöngyang inszeniert, danach von den Nordkoreanern ins Land gerufen wird und de facto die Macht übernimmt. Genügend Geld zum bestechen von Offizieren und soldaten ahben sie ja, kommunisitsch sind sie offiziell auchnoch, so dass es keine sooo großen ideologischen wiedersprüche gibt wie bei Südkorea...
Und, momentan sieht es so aus, das jeder Chinese "besser" als Kim Il Jong ist, die Lebensbedingungen in Nordkorea können sich eh nicht mehr verschlechtern.

Ein westliches Engagement gegen Nordkorea hingegen muss scheitern, wenn es sich nicht darauf beschränkt, nordkoreanische Angriffe zurückzuschlagen. Die konvontionelle Streitmacht mag veraltete sein, aber wer quasi seine ganze bevölkerung an der Waffe ausgebildet hat, der kann im Notfall auf eine Partisanenbewegung zurückgreifen, gegen die selbst der Vietkong noch harmlos aussehen dürfte. Wer noch nichteinmal mit ein paar tausend Taliban in Afgahnistan sinnvoll und schnell fertig wird, der kann nicht darauf hoffen in den unzugänglichen Bergen Nordkoreas gegen von den Chinesen unterstütze Partisanen erfolge zu erzielen. Und, wer glaubt schon wirklich daran, das es sich China tatenlos gefallen lassen würde, amerikanische Verbände so dicht vor Dailan stehen zu haben?


- Erich - 30.05.2010

so, erst mal zu den Spekulation um Nord-/ Südkorea
revan schrieb:@Erich, biss auf die starke Überschrift steht da nichts dahinter. Sprich da passiert nichts, was soll den schon passieren? ....
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Vier Tage nachdem eine internationale Expertenkommission als Ursache für den Untergang der südkoreanischen Fregatte CHEON AN die “Versenkung durch einen Schwergewichtstorpedo nordkoreanischen Ursprungs” festgestellt hatte, hat Südkorea am 24. Mai seine Reaktionen bekannt gegeben.
Nicht unerwartet stehen dabei zunächst weniger unmittelbare militärische als politische/wirtschaftliche Maßnahmen im Vordergrund. So wurde mit sofortiger Wirkung der gesamte Handel (Ausnahme humanitäre Hilfe) mit dem Norden eingestellt; innerkoreanischer Handel macht immerhin 13 % des nordkoreanischen Bruttosozialproduktes aus. Allen Schiffen unter nordkoreanischer Flagge wurde das Durchfahren südkoreanischer Gewässer untersagt. Ein südkoreanischer Zerstörer der KDX-II-Klasse wurde dazu sofort in der Jejustraße positioniert und verwehrte dort schon am nächsten Tag einem nordkoreanischen Frachter die zuvor übliche „abkürzende“ Durchfahrt. An der innerkoreanischen Grenze wurden die Propagandamaßnahmen wieder aufgenommen.

Angekündigt wurde auch eine Befassung des UN Sicherheitsrates mit dem Fall. Um hier die traditionell Nordkorea unterstützenden Vetomächte Russland und China „mit ins Boot“ zu bringen, wurden russische und chinesische Experten eingeladen, die Beweise zu begutachten. Während russische Fachleute offenbar bereits auf dem Weg sind, hat China auf diese Einladung zumindest offiziell bisher nicht reagiert. Ministerpräsident Wen Jiabao (gerade zu einem länger geplanten Besuch in Südkorea) erklärte jedoch, man werde „niemanden unterstützen, der für die Versenkung der CHEON AN verantwortlich“ sei.

Nordkorea weist weiterhin jede Verwicklung vehement zurück. Es handele sich um ein südkoreanisch-amerikanisches Komplott. Wenn behauptet werde, ein nordkoreanisches Klein-U-Boot habe den Angriff ausgeführt, so sei dies eine glatte Lüge. Nordkorea habe überhaupt keine solchen U-Boote im Bestand seiner Marine. Des weiteren kündigte Nordkorea an, man werde keinerlei Provokation wie das „ständige“ Überfahren der Seegrenzen durch Einheiten der südkoreanischen Marine mehr dulden, sondern hier sofort mit militärischer Reaktion seine Rechte wahrnehmen. Ein vor einigen Jahren geschlossenes Abkommen zur Vermeidung von Zwischenfällen in See wurde außer Kraft gesetzt; alle diesbezüglichen Fernmeldeverbindungen gekappt. Berichte über eine angebliche Erhöhung des Bereitschaftszustandes der nordkoreanischen Streitkräfte sind widersprüchlich; eine wirkliche Bestätigung hierfür gibt es nicht.

Natürlich gibt es auf südkoreanischer Seite auch militärische Maßnahmen, die zwar Bezug zur aktuellen Konfrontation mit dem Norden haben, allerdings weit entfernt von möglicher „Vergeltung“ zu sehen sind. So haben am 27. Mai zehn Einheiten der Marine vor der Westküste im Gelben Meer intensive U-Jagdübungen mit demonstrativem Einsatz scharfer Wasserbomben durchgeführt. Das Übungsgebiet lag dabei südwestlich von Seoul, deutlich von den umstrittenen Seegrenzen entfernt. Eine zweite Übung soll in den nächsten Tagen folgen. Auch hier wird man bemüht sein, „Signale“ zu senden, zugleich aber durch Abstand von den Seegrenzen jede unnötige Eskalation zu vermeiden. Noch im Juni (oder Anfang Juli) sind auch bilaterale Übungen mit der US Navy geplant, zu denen Einheiten der 7. US-Flotte nach Südkorea verlegen werden. Übungsschwerpunkte sollen U-Jagd und Maritime Interdiction („monitoring illicit activities”) werden.

Überlegt wird offenbar eine Anpassung der geplanten Defence Reform 2020 (für die Marine neuer Schwerpunkt U-Jagdfähigkeit). Nach Meldungen südkoreanischer Medien wurde bereits die „Massenproduktion“ von neuen U-Jagdtorpedos begonnen, die mit einer Trägerrakete (Reichweite 20 km) aus dem FK-Senkrechtstartsystem von KDX-Zerstörern geschossen werden.

Allgemein geht die südkoreanische Streitkräfteführung derzeit nicht von einer Eskalation zum offenen Krieg aus. Ein solcher würde sehr wahrscheinlich mit dem Machtverlust der nordkoreanischen Diktatur enden, und daran hätten die Machthaber in Nordkorea kein Interesse. Befürchtet werden allerdings vermehrte Infiltrationsversuche zu Sabotageakten gegen zivile Infrastruktur und Terroranschlägen. In dieses Bild passen Meldungen, nach denen schon kurz vor Verkündung der südkoreanischen Sanktionen vier nordkoreanische U-Boote der SANG-O-Klasse (360 ts) aus dem Marinestützpunkt Chaho an der Ostküste ins Japanische Meer ausgelaufen sein sollen. Solche U-Boote werden primär zu Kommandounternehmen (Infiltration) eingesetzt. Die südkoreanische Marine habe kurz nach dem Auslaufen Kontakt zu den U-Booten verloren.
(Ganze Nachricht, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp und im Netz)