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Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 07.09.2014 phantom schrieb:Die Syrer sind auf sehr niedrigem Niveau im Vergleich zu den USA. Keine andere Luftwaffe kann aus der Luft effektive Bekämpfung auf Infanterieebene durchführen. Gleiches gilt für alle schwer zu identifizierenden Objekte, wie Pick-Ups / HMVEE ähnlichen Fahrzeugen, die man sehr gut in urbanem Gelände vor konventionellen Luftwaffen verstecken kann. um in diesem Aumfeld aus der Luft effektiv operieren zu können, braucht es eine lange Stehzeit (rund um die Uhr) über den potenziellen Zielen, eine sehr gute Sensorik und die Bewaffnung der Drohnen. Ich habe ja gar nicht bestritten, dass die Luftwaffe der USA die mächtigste ihrer Art ist. Effektiv zum Einsatz bringen kann man sie aber gerade gegen asymmatrisch agierende Gegner nur dann, wenn man dazu in der Lage ist, die dafür notwendigen Informationen zu gewinnen. Drohnen alleine liefern diese Informationen nicht. Und die USA haben auch keine sonderliche gute Erfolgquote gegen asyammetrisch agierende Gegner aufzuweisen. Die verfügbaren Informationen in Afghanistan waren scheinbar unzureichend. Die verfügbaren Informationen im Irak waren scheinbar unzureichend. An der potentiellen Effektivität der US Luftwaffe kann es ja nicht gelegen haben. Du bist ein Konsument und Mittler von Marketinginhalten, die mit dem operationellen Einsatz nachweislich nicht in Übereinstimmung gebracht werden können. Der maßlose Misserfolg, die maßlose Ineffizienz und Ineffektivität der US Streitkräfte belegt das. In beiden Länder hat der Feind den Krieg gewonnen. Trotz UAV mit tollen Stehzeiten, super Waffen und supdertollen Kampfjets. Trotz Truppen vorort. Die USA sind genauso unfähig, wie die irakischen Streitkräfte. Überzeugend verkauft sich in diesem Krieg bislang nur die Hisbollah in Syrien. Die Hisbollah hat eine hohe Anzahl von Drohnen, HUMINT und SIGINT, aber keine Flugzeuge. Daraus schließe ich, dass man keine Flugzeuge braucht für diesen Krieg. Ergo braucht man die US Luftwaffe in diesem Konflikt nicht. Die Amerikaner sind so unnötig wie ein Kropf in diesem Krieg. Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 07.09.2014 Shahab3: Meiner Meinung nach ist eine starke Luftwaffe in einem solchen Krieg von großem Wert und Syrien hat sich nicht zuletzt auch aufgrund seiner Luftwaffe gegenüber den Aufständischen halten können. In Bezug auf den IS möchte ich zu bedenken geben, dass dieser in vielen Bereichen inzwischen oberhalb des militärischen Horizontes agiert, also aus der Luft daher viel eher gegriffen werden kann als maximal konspirativ agierende Terrorgruppen. Der immense Erfolg der USA in der Eröffnung des Afghanistan-Krieges gegen die Taliban ist hier meiner Meinung nach eher zum Vergleich geeignet. Dort befähigte die US Luftwaffe die ansonsten heillos unterlegenen Kämpfer der Nordallianz, die Taliban militärisch sehr weitgehend zu zerschlagen. Dass man diesen Anfangserfolg dann im weiteren verschenkte ist eine davon getrennte Sache. Ein vergleichbarer Erfolg wäre daher auch gegen den IS denkbar und würde diesen wieder auf konspirativ agierenden Terrorismus begrenzen (was für sich selbst bereits ein anstrebenswertes Kriegsziel wäre). Re: ISIS und Co. - Mitleser - 08.09.2014 Quintus Fabius schrieb:... Die USA haben in Afghanistan aber auch mit der ganz großen Kelle ausgeteilt, selbst die B52 wurden eingesetzt. Ich denke, in Syrien wurde auf ein bestehendes sehr dichtes Netz von Informanten zurückgegriffen und auch lokale Milizen gebildet. Damit kann man den Gegner schon recht klar identifizieren und stellen, besser als aus der Luft. Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 08.09.2014 Das wäre ja in Syrien oder im Irak nicht anders: man würde ja nicht aus der Luft für sich alleine, sondern im Endeffekt als Luftwaffe einer bereits am Boden etablierten Macht agieren. Alleine aus der Luft wäre natürlich unzureichend. Speziell in Bezug auf Syrien wäre aber auch noch die Frage, ob man wirklich auf Seiten von Assad eingreifen sollte. Die FSA ist demgegenüber viel zu unfähig. Re: ISIS und Co. - phantom - 09.09.2014 Quintus Fabius schrieb:Das wäre ja in Syrien oder im Irak nicht anders: man würde ja nicht aus der Luft für sich alleine, sondern im Endeffekt als Luftwaffe einer bereits am Boden etablierten Macht agieren.Genau, das ist der Punkt. Man hat immer einen Verbündeten am Boden, sonst müsste man sich ja nicht engagieren. Der Vorteil gegenüber eigenen Bodentruppen, ist ganz klar die Verbunden-/Vertrautheit mit der Zivilbevölkerung. Hier muss der Informationsfluss / die Unterstützung einfach viel besser sein, als wenn fremde Bodentruppen (dem Fall unsere eigenen) agieren. Und man könnte es regional lösen. Also im Fall des Irak einmal mit den Schiiten gegen ISIS und dann mit den Kurden gegen ISIS. Aus meiner Sicht ist der wichtigste Part immer die Unterstützung der Zivilbevölkerung. Am Boden kannst du auch mit 10000 Mann keine 50Mio. befrieden, so sie selbst nicht mit dem Prozess einverstanden sind. Zitat:Alleine aus der Luft wäre natürlich unzureichend. Speziell in Bezug auf Syrien wäre aber auch noch die Frage, ob man wirklich auf Seiten von Assad eingreifen sollte.Ich denke man wird um eine Kooperation mit Assad nicht herumkommen, so man ISIS aus der Luft auch in diesen Regionen effektiv bekämpfen kann. Hier seh ich eben auch ein grosser Vorteil dieser Strategie. Ein Eingreifen über die Luft ist auch für einen Assad viel eher zu tolerieren, als wenn da plötzlich fremde Bodentruppen auf seinem Gebiet wären. Innenpolitisch kommt doch das einer Niederlage gleich. Sein erstes Bestreben wird sein, dass er die Dinge selber löst (wie wirke ich auf meine Bevölkerung), wie es für einen Alleinherrscher eben sein muss. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das hinten rum abläuft und nie etwas offiziell erklärt, aber die USA trotzdem Luftangriffe gegen ISIS fliegen dürfen. Re: ISIS und Co. - Tiger - 09.09.2014 Ein interessanter Aspekt, da wir hier die Gründung einer Luftwaffe des "Islamischen Staates" bzw. seiner Bekämpfung aus der Luft angesprochen haben ist, das der IS bereits Drohnen einsetzt: <!-- m --><a class="postlink" href="https://medium.com/war-is-boring/islamic-state-has-drones-7827987c1755">https://medium.com/war-is-boring/islami ... 27987c1755</a><!-- m --> Zitat:Islamic State Has Drones Seitens des "Islamischen Staates" scheint man also den Nutzen von Drohnen verstanden zu haben, kann diesen aber (noch) nicht umsetzen. Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 09.09.2014 Quintus Fabius schrieb:Shahab3: Klar, die SyAF ist durchaus von hohem Wert, weil sie Luftnahunterstützung für die am Boden operierenden Einheiten bietet. Gerade in Regionen, wo Truppen in entfernten Gebieten über Wochen oder Monate eingekesselt sind, gibt es dazu keine Alternative. Den Rest kann/muss die Artillerie erledigen. Viele Flugzeuge hat die SyAF ja auch nicht mehr in Betrieb. Zitat:In Bezug auf den IS möchte ich zu bedenken geben, dass dieser in vielen Bereichen inzwischen oberhalb des militärischen Horizontes agiert, also aus der Luft daher viel eher gegriffen werden kann als maximal konspirativ agierende Terrorgruppen. Das haben die Taliban auch. Sie haben oberhalb des miltärschen Horizont operiert. Waren die Amerikaner ohne die Kooperation mit am Boden agierenden Einheiten effektiv? Nein! Zitat:Der immense Erfolg der USA in der Eröffnung des Afghanistan-Krieges gegen die Taliban ist hier meiner Meinung nach eher zum Vergleich geeignet. Dort befähigte die US Luftwaffe die ansonsten heillos unterlegenen Kämpfer der Nordallianz, die Taliban militärisch sehr weitgehend zu zerschlagen. Ich will nicht kleinkariert erscheinen, aber die "Henne oder Ei Fragestellung" ist hier recht eindeutig zu klären. Die Eröffnung seitens der Amerikaner fand zunächst ohne Kooperation mit der Nordallianz statt und war demnach auch erwartungsgemäß ineffektiv. Die Amerikaner wussten nichts über den Frontverlauf und die Stellungen der Taliban. Erst durch die Kooperation mit der Nordallianz wurden die Luftangriffe effektiv. Siehe auch: Zitat:...<!-- m --><a class="postlink" href="http://archive.dailycal.org/article.php?id=6588">http://archive.dailycal.org/article.php?id=6588</a><!-- m --> Zitat:Ein vergleichbarer Erfolg wäre daher auch gegen den IS denkbar und würde diesen wieder auf konspirativ agierenden Terrorismus begrenzen (was für sich selbst bereits ein anstrebenswertes Kriegsziel wäre). Es wäre im Mindesten so effektiv, die Arbeit der Regierungstruppen in Syrien und Irak nicht weiter zu sabotieren. Das ist politisch jedoch undenkbar, daher wird es maximal auf eine Unterstützung der Peshmerga hinauslaufen, was maximal dazu führt, dass IS sich südwärts ausrichtet. Re: ISIS und Co. - Quintus Fabius - 09.09.2014 Eine Kooperation mit Assad ist politisch undenkbar, aber eine volle Luftunterstützung für die Armee des Irak sollte völlig problemlos sein. Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 09.09.2014 Zitat:Attack on meeting kills 28 Syria rebel leaders<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.yahoo.com/attack-meeting-kills-28-syria-rebel-leaders-185450303.html">http://news.yahoo.com/attack-meeting-ki ... 50303.html</a><!-- m --> Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 10.09.2014 Zitat:Turkish Army Physicians Are Treating Injured ISIS Members<!-- m --><a class="postlink" href="http://whatsupic.com/news-politics-world/1410263509.html">http://whatsupic.com/news-politics-worl ... 63509.html</a><!-- m --> Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 11.09.2014 Zitat:Kerry in Saudi Arabia for talks on ISIL<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2014/09/11/378401/kerry-in-saudi-arabia-for-isil-talks/">http://presstv.com/detail/2014/09/11/37 ... sil-talks/</a><!-- m --> LOL. Saudi Arabien lädt zu einer "ISIS Konferenz" und Katar, Syrien, Iran und ggf. Russland sind nicht geladen. Das ist eine Syrienkonferenz aus saudischer Sicht mit im Kern völlig anderen Zielen. So gehts nicht vorwärts. Aber so wird es weitergehen. Re: ISIS und Co. - Shahab3 - 13.09.2014 Zitat:12 September 2014 Last updated at 19:21 GMT<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29172524">http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29172524</a><!-- m --> Interessante Konstellation, die sich hier anbahnt! Denn, folglich stehen die USA+EU+Golfaraber auf der einen und Iran/Shia-Milizen/Assad auf der anderen Seite in direkt gegenüberliegenden Schützengraben. Dazwischen befindet sich ISIS als eine Art Puffer. Wenn IS verschwindet, vielleicht auch vorher, kommt zwangsläufig der große Knall. Re: ISIS und Co. - triangolum - 15.09.2014 Shahab3 schrieb:Zitat:12 September 2014 Last updated at 19:21 GMT<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29172524">http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29172524</a><!-- m --> Meinst du etwa das diese Koalition ein ganz anderes Ziel hat als die IS Gruppierung und diese nur genommen wird als Grund zur Bildung einer Anti Syrien, Hisbollah, Iran Achse? Re: ISIS und Co. - Tiger - 15.09.2014 Ein weiteres wichtiges Mitglied für eine Achse gegen den "Islamischen Staat": <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.janes.com/article/43030/analysis-ypg-the-islamic-state-s-worst-enemy">http://www.janes.com/article/43030/anal ... orst-enemy</a><!-- m --> Zitat:Analysis: YPG - the Islamic State's worst enemy @Shahab3 Das syrische Regime ist für die USA nicht wirklich interessant. Was bliebe denn von ihm, wenn es noch Damaskus verliert? Nur ein Randstreifen an der Levante, der einen alavitischen Staat darstellen würde. "Der Westen" braucht nur den "Islamischen Staat" zu eliminieren, der FSA und den Kurden erlauben sich zu stabilisieren - und kann schon mit der Situation in Syrien ganz zufrieden sein. Re: ISIS und Co. - Erich - 16.09.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-is-kaempfer-schiessen-jet-der-assad-streitkraefte-ab-1.2131370">http://www.sueddeutsche.de/politik/syri ... -1.2131370</a><!-- m --> Zitat:16. September 2014 17:22nachdem letzte Woche von über 30.000 - z.T. gut trainierten - Kämpfern die Rede war, kommt nun auch noch Information über eine Bewaffnung, die wohl professionell bedient werden müsste - irgendwelche in Schnellkursen angelernten Schießkünstler waren das jedenfalls nicht. |