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Re: Syrien - Shahab3 - 04.06.2014

RIP

@Schneemann
Du bist ja voll auf dem Laufenden. Die Pasdaran helfen bei der Aufklärung, Einsatzplanung, Wartung und koordinieren den Aufbau der National Defence Force nach dem Vorbild der Basij. Das ist gewissermaßen offiziell. Das heisst jedoch nicht, dass sie mit Truppen am Krieg beteiligt sind. Nichts anderes tun die Amerikaner. Nur tun die Amis das eben auf der Seite der Terroristen, der Bombenleger, der Kopfabschneider, der Kindermörder, ...


Re: Syrien - Schneemann - 05.06.2014

Zitat:Du bist ja voll auf dem Laufenden. Die Pasdaran helfen bei der Aufklärung, Einsatzplanung, Wartung und koordinieren den Aufbau der National Defence Force nach dem Vorbild der Basij. Das ist gewissermaßen offiziell. Das heisst jedoch nicht, dass sie mit Truppen am Krieg beteiligt sind. Nichts anderes tun die Amerikaner. Nur tun die Amis das eben auf der Seite der Terroristen, der Bombenleger, der Kopfabschneider...
Es gibt hier wohl immer Grauzonen. Die Amerikaner müssen sich sicherlich auch Kritik an ihrer Rolle im syrischen Bürgerkrieg anhören, bilden teilweise selbst Kämpfer aus und haben etwa Rekrutierungslager von FSA-Angehörigen in Jordanien unterhalten - da hatten wir auch schon mal eine Diskussion darüber, glaube ich jedenfalls. Aber zwischen FSA und den Radikalislamisten sollte man einen Unterschied machen. Und da wären wir auch wieder bei einem Punkt, der schon sehr oft durchgegangen wurde und welcher zum Inhalt hat, dass nicht jeder, der gegen Assad kämpft, ein Terroristen und Kopfabschneider ist, aber es unter denjenigen, welche gegen Assad kämpfen, leider immer mehr Terroristen und Kopfabschneider gibt - auch und gerade eben, weil man sich zu einer Unterstützung der gemäßigten Kräfte seitens des Westens nie so richtig durchringen konnte und diese Lücke von den Radikalislamisten aufgefüllt wurde.
Zitat:der Kindermörder, ...
Bei den Attentaten dieser radikalen Gruppen starben leider auch Kinder, sicherlich. Aber worin besteht dann der Unterschied zur Regierungsseite? Kindern, den Hauptleidtragenden dieses Konfliktes, ist es doch recht egal, ob ihnen eine islamistische Autobombe oder eine regierungstreue Helikopterbombe auf dem Marktplatz das Ärmchen abreißt. Anbei: Wenn du schon den Amerikanern unterstellst, sie würden mit Kindermördern paktieren, so sei daran erinnert (so was gerät ja gerne in Vergessenheit), dass die ersten Toten dieses Konfliktes auch Kinder waren, die 2011 von Sicherheitskräften des Regimes totgeprügelt worden waren, was erheblich zur Eskalation beigetragen hat. Insofern sollte man vllt. etwas vorsichtiger sein, wenn man die iranische Unterstützung Assads etwas verharmlosend umschreibt als offizielle Unterstützungsmission und die Amerikaner zugleich mit Kindermördern in einen Topf wirft.

Schneemann.


Re: Syrien - srg - 05.06.2014

Und wieviele Kinder haben die Amis im Irak auf dem Gewissen?


Re: Syrien - Schneemann - 05.06.2014

Die sehr allgemein gehaltene Frage sollte, wenn überhaupt, bitte hier angesprochen werden: <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=42&t=24&start=4305">viewtopic.php?f=42&t=24&start=4305</a><!-- l -->.

Schneemann.


Re: Syrien - Mitleser - 05.06.2014

Die Annahme, in Syrien würde bei dem Umsturz irgendetwas entstehen das mit Demokratie und Menschenrechten zu tun hat, ist so naiv dass ich kaum glauben mag dass irgendjemand Wichtiges ihr wirklich unterlag.
Vor der Haustür Saudi-Arabiens, einem Land das mehr Haß als Öl exportiert, kann dabei nichts anderes herauskommen als die Herrschaft der Kopfabschneider. Interessanterweise hat hier der Stammtisch von Beginn an recht gehabt, während die Medien zunächst, nun ja, etwas einäugig waren.


Re: Syrien - srg - 05.06.2014

Mitleser schrieb:Die Annahme, in Syrien würde bei dem Umsturz irgendetwas entstehen das mit Demokratie und Menschenrechten zu tun hat, ist so naiv dass ich kaum glauben mag dass irgendjemand Wichtiges ihr wirklich unterlag.
Vor der Haustür Saudi-Arabiens, einem Land das mehr Haß als Öl exportiert, kann dabei nichts anderes herauskommen als die Herrschaft der Kopfabschneider. Interessanterweise hat hier der Stammtisch von Beginn an recht gehabt, während die Medien zunächst, nun ja, etwas einäugig waren.

Interessant ist das alles auch im Hinblick darauf, dass der Westen mit der größten Diktatur im arabischen Raum (Saudi-Arabien) verbündet ist. An Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Der Stammtisch hat übrigens meistens Recht, da dort noch gesunder Menschenverstand herrscht und nicht elitäre besserwisserische Überheblichkeit.


Re: Syrien - Schneemann - 05.06.2014

@Mitleser
Zitat:Die Annahme, in Syrien würde mit dem Umsturz irgendetwas entstehen das mit Demokratie und Menschenrechten zu tun hat, ist so naiv dass ich kaum glauben mag dass irgendjemand Wichtiges ihr wirklich unterlag.
Man kann sicher die Frage stellen, weswegen Syrien nicht den Weg wie bspw. Tunesien nahm (wo nach Anfangserfolgen der Islamisten sich die säkularen und demokratischen Strukturen derzeit wieder auszuprägen scheinen). Und die Antwort könnte sein, dass es im Falle des syrischen Dramas zu viele ausländische und divergierende Interessen gegeben hat, die es so in Tunesien nicht gegeben hat. Allerdings war auch die syrische Revolte, meiner Meinung nach, nicht von Anfang an zum Scheitern bzw. zum Erstarren im jetzigen Gemetzel verurteilt.

Neben den Saudis, denen die herrschende Alawiten-Clique um Assad ein geradezu häretisches Dorn im wahhabitischen Auge ist, wollten die Iraner ihren Verbündeten im teilweise religiösen Sinne (die Alawiten werden dem Schiitentum zugerechnet) und vor allem ihre geostrategische Landbrücke nach dem Libanon und damit auch zur Hisbollah keineswegs verlieren. Zudem spielten, auf UN-Niveau betrachtet, auch die Interessen Russlands (etwa in Tartus), das einen seiner klassischen Verbündeten und Rüstungsgüterabnehmer im Nahen Osten ebenso nicht verlieren wollte, und der USA, die eine Option sahen, im Kontext des arabischen Frühlings den persischen Einfluss in Syrien einzudämmen, eine Rolle. Und dazu kam zuletzt noch die Wankelmütigkeit der Europäer hinzu, die zuerst die Proteste gegen Assad guthießen und die gemäßigten Kreise zum weiteren Aufstand motivierten, aber dann jegliche logistische Unterstützung für die Revolte mit schönen Floskeln von wegen Neutralität oder der Angst, "dass die Waffen bei den Falschen landen könnten", unterbanden, was dazu führte, dass die radikalislamischen sunnitischen Extremistengruppen saudischer, pakistanischer oder kaukasischer Provenienz diese zunehmend entstehende Bresche zwischen der immer mehr ins Hintertreffen geratenden gemäßigteren Aufstandsbewegung und dem Regime einnehmen konnten und heute vermutlich sogar die stärkste "Opposition" darstellen.

Das Ergebnis ist ein nun seit drei Jahren tobender Krieg, der mit brutalsten Allüren eines Religionskrieges, mit Verstümmelungen, Folter und "Verschwindenlassen", Auto- und Fassbomben, möglicherweise Gas und Splitterbomben und Millionen Flüchtlingen ausgefochten wird. Ein Ende ist meiner Meinung nach nicht abzusehen. Möglicherweise endet alles irgendwann in einer Teilung des Landes (es wird da auch im Kontext der "Wiederwahl" Assads darüber spekuliert), was aber noch nicht heißt, dass es dann friedlicher werden wird.

Schneemann.


Re: Syrien - Shahab3 - 06.06.2014

Zitat:Biting the ballot?
June 05, 2014 11:30

Theodore H. Kattouf (RT video screenshot)
Download video (221.25 MB)

Weeks before Syria's presidential elections took place, they were denounced as a farce. And despite an expanding civil war in eastern Ukraine, and a boycott of the polls by millions, its elections were heralded as a great success. Is it a case of double standards? To investigate these issues, Oksana is joined by Theodore H. Kattouf, a former US Ambassador to Syria.

WATCH:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://rt.com/shows/worlds-apart-oksana-boyko/">http://rt.com/shows/worlds-apart-oksana-boyko/</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/user/WorldsApartRT/videos">http://www.youtube.com/user/WorldsApartRT/videos</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://rt.com/shows/worlds-apart-oksana-boyko/163824-syria-presidential-elections-farce/">http://rt.com/shows/worlds-apart-oksana ... ons-farce/</a><!-- m -->


Re: Syrien - Shahab3 - 07.06.2014

Zitat:Thu Jun 05, 2014 6:22
Al-Halqi Calls for Iran's Help to Reconstruct Syria

TEHRAN (FNA)- Syrian Prime Minister Wael Al-Halqi called for the partnership of Iran's private sector in the reconstruction of his country.
...
At the meeting, Chairman of the Iranian Parliament's National Security and Foreign Policy Commission Alaeddin Boroujerdi and the Syrian President discussed bilateral ties, regional developments and the recent presidential election in the country.

Boroujerdi underlined the necessity of formation of a joint committee to rebuild Syria.

He congratulated President Assad on his landslide victory and reelection to the post.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13930315000481">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0315000481</a><!-- m -->


Re: Syrien - Schneemann - 27.06.2014

Man könnte ja fast mutmaßen, dass Churchills Satz, wonach "die Amerikaner erst einmal alles ausprobieren, ehe sie das Richtige tun", immer noch eine gewisse Gültigkeit besitzt. Indessen denke ich mal, dass dieser im SpOn-Artikel beschriebene Schritt nun ca. zweieinhalb Jahre zu spät kommt und die islamistischen Kräfte in Syrien dadurch nicht mehr großartig eingedämmt werden können...
Zitat:Training und Waffen: Obama investiert 500 Millionen Dollar in syrische Opposition

Mit einer halben Milliarde Dollar aus einem Anti-Terror-Topf will US-Präsident Obama die syrische Opposition unterstützen. Sorgfältig ausgewählte Rebellen sollen trainiert und bewaffnet werden. Der Kongress muss noch zustimmen. [...] Das Geld solle aus einem milliardenschweren Anti-Terror-Fonds kommen, den Obama vor einigen Wochen in einer großen außenpolitischen Rede in West Point angekündigt hatte. Dort hatte er bereit konkret von einer stärkeren Unterstützung seines Landes für syrische Oppositionsgruppen in ihrem Kampf gegen Diktator Baschar al-Assadgesprochen. Der Kongress muss den Ausgaben noch zustimmen. [...]

Obama wurde bislang vorgeworfen, in dem drei Jahre schwelenden Bürgerkrieg in Syrien zu lange untätig und unentschieden gewesen zu sein. Die Unterstützung soll nun "denjenigen in der syrischen Opposition zukommen, die die beste Alternative zu Terroristen und brutalen Diktatoren bieten", so Obama.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/obama-will-syrischen-rebellen-helfen-a-977762.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 77762.html</a><!-- m -->

Man darf Zweifel haben, ob denn diese Gelder noch was bewirken. Der Zug bezüglich einer Unterstützung der gemäßigten Opposition, die eh schon zwischen Islamisten und Regime an den Rand gedrückt und fast marginalisiert worden ist, ist vermutlich schon abgefahren.

Schneemann.


Re: Syrien - Erich - 27.06.2014

Die Süddeutsche Zeitung berichtet auch über dieses Unterstützungsvolumen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/aufstand-gegen-assad-obama-will-syrische-rebellen-mit-millionen-dollar-unterstuetzen-1.2019581">http://www.sueddeutsche.de/politik/aufs ... -1.2019581</a><!-- m -->
Zitat:27. Juni 2014 16:52


Aufstand gegen Assad
Obama will syrische Rebellen mit 500 Millionen Dollar unterstützen

US-Präsident Obama will "moderaten" Aufständischen mit einer halben Milliarde Dollar helfen.

...
und meint ergänzend:
Zitat:... Konkrete Pläne, gemäßigte Gruppen zu bewaffnen und auszubilden, lägen allerdings noch nicht vor, betonten Vertreter der Regierung und des US-Militärs in der New York Times. Wo die militärische Ausbildung stattfinden könne, müsse auch noch festgelegt werden. Die Rebellengruppen müssten zuvor noch "entsprechend geprüft" werden.

...
Ahmed Tome, der Ministerpräsident der von der Opposition selbst ernannten Regierung, hatte am Donnerstagabend die Militärführung der vom Westen unterstützten Freien Syrischen Armee (FSA) wegen Korruptionsvorwürfen entlassen. Zugleich rief er die "revolutionären Kräfte" dazu auf, innerhalb eines Monats eine neue militärische Führung zu bilden. Die Freie Syrische Armee (FSA) wies die Entscheidungen am Freitag jedoch zurück. Die Interimsregierung und die FSA werden zur gemäßigten syrischen Opposition gezählt und beide vom Westen unterstützt. Im syrischen Bürgerkrieg gilt die FSA als schwächste der großen Oppositionsgruppen, die das Regime von Baschar al-Assad stürzen wollen.
...
also konkret: "zum sterben zu viel und zum leben zu wenig" - das gegenseitige Abschlachten soll noch weiter gehen.


Re: Syrien - Shahab3 - 29.06.2014

Netter Klamauk dazu im The New Yorker:
Zitat:June 27, 2014
Moderate Syrian Rebel Application Form

WASHINGTON (The Borowitz Report)—After announcing, on Thursday, that it would seek $500 million to help “train and equip appropriately vetted elements of the moderate Syrian armed opposition,” the White House today posted the following Moderate Syrian Rebel Application Form:

Welcome to the United States’ Moderate Syrian Rebel Vetting Process. To see if you qualify for $500 million in American weapons, please choose an answer to the following questions:

As a Syrian rebel, I think the word or phrase that best describes me is:
A) Moderate
B) Very moderate
C) Crazy moderate
D) Other

I became a Syrian rebel because I believe in:
A) Truth
B) Justice
C) The American Way
D) Creating an Islamic caliphate

If I were given a highly lethal automatic weapon by the United States, I would:
A) Only kill exactly the people that the United States wanted me to kill
B) Try to kill the right people, with the caveat that I have never used an automatic weapon before
C) Kill people only after submitting them to a rigorous vetting process
D) Immediately let the weapon fall into the wrong hands

I have previously received weapons from:
A) Al Qaeda
B) The Taliban
C) North Korea
D) I did not receive weapons from any of them because after they vetted me I was deemed way too moderate

I consider ISIS:
A) An existential threat to Iraq
B) An existential threat to Syria
C) An existential threat to Iraq and Syria
D) The people who will pick up my American weapon after I drop it and run away
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.newyorker.com/online/blogs/borowitzreport/2014/06/moderate-syrian-rebel-application-form.html?utm_source=tny&utm_campaign=generalsocial&utm_medium=facebook&mbid=social_facebook">http://www.newyorker.com/online/blogs/b ... l_facebook</a><!-- m -->


Re: Syrien - Erich - 04.07.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/terrorgruppe-islamischer-staat-syrische-oelquellen-in-der-hand-der-dschihadisten-13027687.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 27687.html</a><!-- m -->
Zitat:Terrorgruppe Islamischer Staat
Syrische Ölquellen in der Hand der Dschihadisten

Die Ölquellen Syriens sind fast komplett in die Hand der Islamisten gefallen. Die Einnahmen aus den Ölverkäufen dürften die Stellung des „Islamischen Staats“ als stärkster sunnitischer Kampfeinheit weiter stärken.
04.07.2014, ...
Mit der Einnahme der Fördergebiete ist es nicht getan. Da fragt man sich jetzt, wie das Öl exportiert wird: über die syrischen Häfen, die in der Hand der Assad-treuen Regierungstruppen sind, über die Türkei, oder ....?
Wer also unterstützt ISIS ???


Re: Syrien - Shahab3 - 04.07.2014

Als Exportroute für das Öl bleibt eigentlich nur die Türkei, weil die Küste und die Hauptverbindungsstraßen in diese Richtung von der Syrischen Armee kontrolliert werden.

Hinzuzufügen wäre jedoch, dass die besagten Ölquellen bisland von Al-Nusrah beherrscht wurden und nun erst in die Hände von ISIS gefallen sind. Bzgl. ISIS hat die türkische Regierung noch keine Farbe bekannt.


Re: Syrien - Erich - 14.07.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/isis-syrien-106.html">http://www.tagesschau.de/ausland/isis-syrien-106.html</a><!-- m -->
Zitat:Bürgerkrieg in Syrien

ISIS auf dem Vormarsch


Stand: 14.07.2014 16:43 Uhr

Nach dem Vormarsch im Irak festigt die Terrorgruppe ISIS auch in Syrien weiter ihre Stellung. Wie die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, nahmen die Dschihadisten große Teile der strategisch wichtigen Stadt Dair as-Saur ein. Sie liegt in Ostsyrien auf der Route zwischen der ISIS-Hochburg Al Rakka und der westirakischen Provinz Al Anbar, die bereits in weiten Teilen von den sunnitischen Extremisten erobert wurde.
...

Damit habe die Terrorgruppe nun rund 95 Prozent der gleichnamigen ölreichen Provinz Dair as-Saur erobert.
...

Waffen aus dem Irak

Die Terrorgruppe kontrolliert in Syrien mittlerweile ein Gebiet, das fünfmal so groß ist wie der Nachbarstaat Libanon. Einige Teile von Dair as-Saur werden noch von Truppen der syrischen Regierung kontrolliert, darunter ein Militärflughafen im Süden der Stadt. Die Regierungseinheiten hätten nach dem ISIS-Vormarsch ihre Kontrollpunkte verstärkt und neue errichtet, berichtete die syrische Beobachtungsstelle.

ISIS-Kämpfer liefern sich derweil an der türkisch-syrischen Grenze auch mit den Kurden immer heftigere Kämpfe. Dabei helfen ihnen offenbar die zahlreichen Waffen, die die Dschihadisten im Irak erobern konnten.

Hisbollah auf dem Rückzug

Verluste musste derweil die Schiitenmiliz Hisbollah in Al Kalamun an der Grenze zum Libanon hinnehmen. Nach Angaben von Aktivisten kamen bei Gefechten gegen syrische Rebellen mindestens sieben Hisbollah-Kämpfer ums Leben, 31 weitere wurden verletzt. Die libanesische Hisbollah kämpft an der Seite der syrischen Regierungstruppen von Präsident Baschar al Assad gegen die Rebellen.
....