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Syrien - Druckversion

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- ThomasWach - 06.06.2006

Zitat:Russia to build naval base in Syria

Vladimir Radyuhin

Move will increase Moscow's influence

MOSCOW: Russia is planning to set up a naval base in Syria in a move that will dramatically increase Moscow's presence in West Asia and shift the balance of forces in the region.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hindu.com/2006/06/05/stories/2006060504281600.htm">http://www.hindu.com/2006/06/05/stories ... 281600.htm</a><!-- m -->

Interessante Entwicklung. Ich denke kaum, dass dies den Amerikanern oder vorallem den Israelis gefallen wird, zumal jetzt auch russ. Flaksysteme vom Typ S-300PMU-2 zum Schutz des neuen Stützpunktes in Tartus stationiert werden.


- flex - 07.06.2006

"Russia has also agreed to beef up Syria's war muscle by supplying medium-range air-defence missiles, Pechora-2A, and upgrading Syria's fleet of T-72 tanks, the paper said."
Also soll das Paket noch ein wenig fetter geschnürt werden......


Mir ist schon klar, daß die Russen, nachdem die Ukraine die russische Flotte nicht mehr haben will, jetzt einen neuen "zentralen" Flottenstützpunkt brauchen (man will ja nicht immer durch die Ostsee, den Atlantik oder den Pazifik gurken um an einem globalen Hotspot vertreten zu sein), daß beidseitige Vertrauen welches so eine Aktion erfordert läßt mich aber stutzen.
Wir reden hier immerhin über einen großen Flottenstützpunkt und nicht über einen abgefuckten Flughafen irgendwo in Usbekistan, Turkmenistan oder Sonstwostan. Da brauch man Jahre zum aufbauen und jahrzehntelange Versorgungssicherheit. Das erfordert Vertrauen, Zuversicht und Kooperation.
Wenn die Russen wirklich diese Nummer durchziehen wollen, dann stehen beide - Syrien und Russland - im Nahen Osten noch fetter auf dem Brett als vorher.

edit:
da ich mir unter "Pechora 2A" nix vorstellen konnte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://waffen-der-welt.alices-world.de/missiles/sam/index.html">http://waffen-der-welt.alices-world.de/ ... index.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.peters-ada.de/techn_beschreibung2.htm">http://www.peters-ada.de/techn_beschreibung2.htm</a><!-- m -->

aha, also aufgebohrte S125 Neva.
Nicht der Knüller, aber die haben wohl aus dem Jugoslawienkrieg gelernt und deshalb bei der Pechora 2A das ECCM verbessert.....


- Schneemann - 07.06.2006

Das ist nicht wirklich was Neues (nicht böse verstehen). Schon in den 70er und 80er Jahren haben die Sowjets fieberhaft nach Stützpunkten für ihre Marine entlang der Küsten des östlichen Mittelmeeres und des Indischen Ozeans gesucht. Um die in dieser Zeit stark anwachsende Marinekraft der UdSSR zu demonstrieren, wurden mehrere größere Manöver durchgeführt (z. B. OKEAN 75 im April 1975 mit über 220 Schiffen und der Marsch eines Flottenverbandes [u. a. "Minsk", "Taschkent" und Landungsschiff "Iwan Rogov"] vom Schwarzen Meer zur Pazifikflotte 1979 (dabei wurden u. a. Aden, Luanda, Maputo und Port Louis angelaufen). Allerdings blitzten die Russen meistens ab.

Insofern glaube ich nicht, dass die Russen hier einen Fuss in die Türe bekommen werden. Erstens haben sie lange nicht mehr die militärische Kraft und den Einfluß wie die frühere UdSSR, zweitens haben sie nicht das Geld für ein größeres Engagement und drittens sind viele der dortigen Staaten den Russen eher abgeneigt - besonders auf der arabischen Halbinsel - , da nach dem Ende der Sowjetunion besonders in den islamischen Ländern man zu einem neuen und wachsenden islamischen Selbstbewußtsein gefunden hat (bzw. teils dieses noch sucht) und man dem "gottlosen" Kommunismus, den man immer noch mit Russland in Verbindung bringt, äußerst kritisch gegenüber stand und steht.

Schneemann.


- Erich - 07.06.2006

politisch macht ein russischer Stützpunkt in Syrien durchaus Sinn - für beide Seiten:
Syrien holt sich einen Verbündeten ins Haus, nachdem immer wieder mehr oder weniger direkte Drohungen aus den USA kommen,
und die Russen haben einen Stützpunkt im Mittelmeer udn den Fuß in der Tür


- Patriot - 07.06.2006

Da stimme ich Erich zu. Die USA werden kaum ein Land angreifen wo russische Streitkräfte, dazu auch noch Marineeinheiten, dauerhaft stationiert sind. Das ist für die Syrer ne gute Absicherung. Und für die Russen genau der richtige Partner. Kaum fundamentalistische Kräfte im Land, nicht so sehr im Kreuzfeuer wie der Iran und eigentlich relativ stabil. Optimal für beide würde ich sagen.


- Turin - 07.06.2006

Nur mal zum Nachdenken:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->

Zitat:Für Aufregung sorgt die Meldung einer russischen Tageszeitung, dass die russische Marine in Syrien einen permanenten Stützpunkt einrichtet.

Unter Berufung auf „Informanten aus dem russischen Verteidigungsministerium und dem Generalstab“ berichtet die Kommersant am 2. Juni, dass im syrischen Tartus Arbeiten begonnen hätten, die den Ausbau des Hafens zu einem exterritorialen Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte zum Ziel hätten. Schon in „naher Zukunft“ werde die russische Marine im Mittelmeer wieder permanent mit einem Flottengeschwader präsent sein - angeführt vom Schwarzmeerflotten-Flaggschiff MOSKVA (FK-Kreuzer der SLAVA-Klasse).

Während Arbeiten an den Hafenanlagen selbst (Baggerarbeiten) offenbar nicht bestritten werden, dementiert ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums vehement die von Kommersant kolportierte Absicht. „This is an absolutely false report that has no foundation whatsoever“, zitiert die Nachrichtenagentur RIA Novosti aus der Stellungnahme zur auch von anderen russischen Medien aufgegriffenen Meldung der Kommersant.

Tatsache ist, dass die die frühere sowjetische Marine und die heutige russische Marine auf der Basis eines zwischenstaatlichen Abkommens den syrischen Hafen von Tartus seit Jahrzehnten als logistischen Abstützpunkt nutzen.

Üblicherweise liegt hier - für mehrere Monate - ein Werkstattschiff (z.B. der AMUR-Klasse) oder Bergeschlepper der Schwarzmeerflotte stationär an der Pier, um russischen Marineeinheiten bei technischen Problemen den langen Rückmarsch ins Schwarzmeer (mit Prozedur der Anmeldung der Bosporus-Passage) zu ersparen und kurzfristig vor Ort Hilfe leisten zu können.

Gelegentlich wurde und wird Tartus von im Mittelmeer operierenden russischen Einheiten auch zur Zwischenversorgung angelaufen.

Die Schaffung eines permanenten, exterritorialen russischen Marinestützpunktes in Syrien ist wohl in das Reich der Spekulation zu verweisen. Nicht auszuschließen ist auch eine bewusst lancierte Fehlinformation, um Bestrebungen der US-Navy entgegenzuwirken, sich mit Stützpunktrechten im Schwarzmeer (Bulgarien, Rumänien, langfristig Ukraine) zu etablieren. Möglicherweise stehen die in Tartus begonnenen Arbeiten aber in Zusammenhang mit der bevorstehenden Teilnahme der Russischen Marine an der NATO-Antiterror-Operation Active Endeavor. Rückgriff auf eigene Einrichtungen in Tartus würde den dann quasi permanent im Mittelmeer operierenden russischen Kampfeinheiten (teure) Zwischenversorgung oder Instandsetzung in NATO-Häfen ersparen. So könnten die in Tartus begonnenen Baggerarbeiten die Voraussetzungen schaffen, mehrere Schiffe mit größerem Tiefgang dort gleichzeitig an die Pier zu bringen. Tartus erhielte damit für die russischen Einheiten die Funktion eines temporären Nationalen Abstützpunktes (NAP), ohne zugleich wirklich auch zum „Stützpunkt“ zu werden.

Der Beginn der Einbindung der russischen Marine in Active Endeavor ist für August avisiert. Zur Zeit bereitet sich die Fregatte PYTLIVIY (KRIVAK-II-Klasse) mit einem Mission Oriented Training auf die Teilnahme an der NATO-Operation vor.

Abgestützt auf Souda Bay (Kreta) und unterstützt vom Partnerschiff NOTTINGHAM (britischer Zerstörer Type 42) führt das Schiff seit dem 19. Mai intensive Ausbildung im Hafen und in See durch.

Am 4. Juni soll die PYTLIVIY zunächst wieder ins Schwarzmeer zurück kehren, bevor dann im August ihr Einsatz geplant ist.
Ganzer Artikel, da kurz im Netz.


- flex - 08.06.2006

also alles nicht so heiß wie es gekocht wird......


- Erich - 08.06.2006

wie Ihr wisst hab ich vom Marineforum im Allgemeinen und Kpt. Mommsen im Speziellen eine sehr hohe Meinung;
ich glaube mich aber erinnern zu können, dass die russische Marine beabsichtigt, künftig wieder dauerhaft im Mittelmeer präsent zu sein - nicht nur für eine Manöverteilnahme, und da macht ein permanenter Stützpunkt (nicht unbedingt exterritorial, aber mit festen Liegeplätzen, dauerhaften Unterkünften und evtl. Lager und Werkstatt) durchaus Sinn ....


- Cluster - 28.06.2006

Syrian forces open fire at Israeli planes over president's residence

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.xinhuanet.com/english/2006-06/29/content_4763830.htm">http://news.xinhuanet.com/english/2006- ... 763830.htm</a><!-- m -->

Zitat:DAMASCUS, June 28 (Xinhua) -- Syrian forces opened fire at Israeli military planes which flew over a residence of Syrian President Bashar al-Assad in northern Syria on late Tuesday, state-run TV reported on Wednesday.
The TV said that two Israeli warplanes flew over Syria's Mediterranean coast on late Tuesday night and that Syrian air defenses opened fire at the two aircraft which then left the area. (...)
The overflight was aimed to pressurize Syria against supporting Palestinian militants and help secure the release of the Israeli soldier kidnapped by Palestinian militants on Sunday, the report added. (...)



- Timur - 29.06.2006

die dinger hätten se abschießen sollen.. aber na ja wohl besser wenn se nur warnschüsse abgeben - syrien verhält sich ziemlich vorsichtig und ruhig..


- Skywalker - 15.07.2006

Zitat:Barak schließt Angriff auf Syrien nicht aus


Israels früherer Ministerpräsident Ehud Barak schließt nicht aus, dass sein Land nach seiner Offensive im Gaza-Streifen und im Libanon auch gegen Syrien militärisch vorgehen wird. "Ich hoffe, das wird nicht notwendig sein", sagte Barak der "Welt am Sonntag". Die Syrer sponserten aber die terroristische Hamas im Gaza-Streifen, das Hauptquartier der Hamas operiere von Damaskus aus, begründete er die Überlegungen.

Syrien unterstütze auch die Hisbollah im Libanon logistisch: So gelange ein Teil der Munition, mit dem die Hisbollah Israel beschieße, über den internationalen Flughafen von Damaskus in den Libanon.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5718812_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->


- Erich - 01.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5769160_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Krise im Nahen Osten

Syriens Militär in erhöhte Bereitschaft versetzt

....
Assad warf Israel vor, einen "wilden Krieg" gegen die arabische Bevölkerung im
Libanon und in den Palästinensergebieten begonnen zu haben. Sein Land stehe auf der Seite der Hisbollah, so Assad.


Stand: 01.08.2006 03:25 Uhr



- BigLinus - 02.08.2006

Zitat:Deutschland bemüht sich um Einbindung Syriens
von Hubert Wetzel (Berlin)

Wirtschaftliche Angebote der EU sollen Damaskus locken. Deutschland bemüht sich intensiv darum, Syrien in eine Lösung des Libanon-Konflikts einzubinden.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/101356.html">http://www.ftd.de/politik/international/101356.html</a><!-- m -->


- Shahab3 - 15.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1225794">http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... hp/1225794</a><!-- m -->
Zitat:Nach al-Assad-Rede
Eklat im Nahen Osten

Steinmeier sagt Syrienbesuch ab - Deutschland will sich an Friedenstruppe beteiligen

Beirut/Tel Aviv/Berlin - Eklat im Nahen Osten: Nach einer Hisbollah-freundlichen Rede des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier seinen Besuch in Damaskus kurzfristig abgesagt. Die Rede Assads sei ein negativer Beitrag, der den gegenwärtigen Herausforderungen und Chancen im Nahen Osten in keiner Weise gerecht werde, begründete Steinmeier seinen Schritt. Assad hatte in Damaskus von einem "siegreichen Widerstand" der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon gesprochen und arabische Herrscherhäuser zur Unterstützung der Organisation aufgefordert. Zudem betonte er, dass Israel vom Friedensprozess ausgeschlossen werden müsse, weil Israel ein Feind sei.
...
Hat sich schon wieder ausgesteinmeiert. :laugh:


- Tiger - 15.08.2006

Ist nichts wirklich neues. Syrische Regierungen betteln schon längere Zeit darum, das man ihre Hauptstadt in Glaswüste verwandelt.
Wird vielleicht mal Zeit, Assad Jr. diesen Wunsch zu erfüllen... :evil: