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Flugzeugträger - Druckversion

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- spooky - 19.01.2005

irgendwie kann ich mir schwerlich vorstellen, das ein träger der für eine crew von ca. 5500 bis 6000 mann ausgelegt ist/war, so modernisiert werden kann das man mit 3150 mann die gleiche leistungsfähigkeit erzielen kann.
wenn die zahl also stimmen sollte könnte das imho nur bedeuten das der träger nicht 100% einsatzfähig ist.

aus dem marineforum über cvn 21:
Zitat:Durch ein Höchstmaß an Automatisierung in allen Bereichen (inklusive Schadenseindämmung) wird die Stammbesatzung des Schiffes um 25 Prozent, von 3.200 auf nur 2.400 Soldaten reduziert (das rund 2.450 Soldaten starke Fluggeschwader des Trägers wird hiervon nicht betroffen).
das währe dann wohl auch etwas wiedersprüchlich. ich habe bisher nirgendwo eine zahl von weniger als insgesamt 4000 mann für cvn 21 gefunden wie sollte da ein so alter träger mit 3150 auskommen?

ggf. kannst du ja ein paar links beisteuern die auf die personalreduzierung bei den alten cvn eingehen und die gründe dafür erklären?


- Forestin - 19.01.2005

Vor kurzem erst ist die Ronald Reagen hier im Hafen gewesen und hatte eine gut 3000 man starke besatzung an Bord.

Nun muss man dazu sagen da sie sich auf durchfahrt vom Atlantik in den Pazifik befand hatte sie nur eine VFA, VAW & HS an bord hatte.

Das absolute minimum also an Besatzung und ohne die normale Flight Group besatzung dazu zu zaehlen


- pseunym - 21.01.2005

Da mir die Zahlen in der USN Presseerklaerung (die in der Zwischenzeit auch von Warhips IFR zitiert wird) von Anfang an etwas merkwuerdig vorgekommen sind, habe ich Nachforschungen angestellt, indem ich verschiedene Offline Publikationen (Naval War College Review, Proceedings, Newport Papers, Janes, Warships IFR) und mir bekannte Personen, die sich in diesem Bereich gut auskennen (muessen) herangezogen habe, da das I-Net dazu leider nichts wirkliches her gibt.

Also, die Zahlen vom Marineforum (die auch, merkwuerdigerweise im USN fact file auftauchen) (3200 Schiff, 2450 airgroup) sind die Zahlen, die waehrend der Planungsphase von CVN 68 berechnet wurden und fuer die, inklusive ca. 500 Mann surge Kapazitaet fuer den Fall des Falles, das Schiff ausgelegt wurde. Damals gab es noch den draft, dessen Abschaffung die Schiffsbesatzungen allgemein reduziert hat.
Im Laufe ihres bisherigen Lebens ist die Besatzung der Nimitz und ihrer Schwestern immer wieder reduziert worden. Gruende waren verbesserte Systeme, neue Organisationsformen, verkleinerte airgroups mit weniger wartungsinstensiven Maschinen die dazu noch wartungsfreundlicher sind.
Das ganze hat seit Anfang der 90iger Jahre massiv an Fahrt gewonnen erstens aus Kostengruenden und zweitens auch aus Problemen bei der Rekrutierung (lange Zeit haben der USN ca. 3-6000 sea billets gefehlt).
Dabei muss man im Hinterkopf behalten, dass man, wenn man 100 Mann Besatzung weniger an Bord hat, weitere ca. 10 Mann "verliert", die fuer die Verwaltung und Versorgung dieser 100 notwendig sind.
Das Ergebnis dieser ganzen Dinge ist, dass die Traeger heutzutage mit ca. 2900 Mann Schiffsbesatzung und zw. 1600-1700 Mann airgroup (macht 4500-4600 Mann gesamt) auf Toern gehen, wobei die neueren Schiffe z.T. noch weniger Besatzung haben.
Im Rahmen des CVNX Programmes sollen die Zahlen weiter sinken (CVN 77 -550 Mann Schiffsbesatzung, CVNX 1 -900 und CVNX 2 zw. -1200 und 1500 Mann. (Quelle: Testing and Training Challenges for the Evolutionary Aircraft Carriers Strategy, by Cpt. T. Laddson Webb Jr, Aviation Program Office, USN). Das wird erreicht werden durch neue Systeme, neue Anordnung der Raeumlichkeiten, "dial in" maintenance u.a.).
Ein Teil dieser Dinge soll (bzw. wurde bereits) in die alten Traeger waehrend der RCOH's integriert werden. CVN 68 hat gerade ihr RCOH durchlaufen und wird deshalb mit 450 Mann weniger (also Schiff + Airgroup zusammen ca. 4000 Mann) in den Einsatz gehen.

Die 3150 fuer den Toern 2006 scheinen auch stimmen, nur hat da die Press Release 2 Dinge durcheinander gemixt, naemlich die oben beschriebenen Standartmaessigen Reduzierungen und einen Flottenversuch, bei dem CVN 68 mit 3150 Mann in den Einsatz gehen wird, um eine Reihe von neuen Methoden zu testen, die die USN entwickelt hat, um die Reduzierungsziele des Pentagon zu erreichen. (z.B. sea swapping, Verwaltung an Land lassen, Chief's als Division Heads, neuen duty rotations.) Ob diese Zahl dadurch wirklich erreicht werden kann, oder ob es die maximal moegliche ist wird die Zeit zeigen.

Was man bei dieser ganze Sache aber noch zusaetzlich beachten muss ist die Tatsache, dass Kriegschiffe im normalerweise ca. 30% mehr Besatzung haben, als man eigentlich braeuchte, um sie voll und sicher einsetzen zu koennen.


- pseunym - 08.02.2005

Zitat:Media General News Service February 08, 2005

Plans impact carrier industry
Budget seeks to retire one ship by October, delay work on CVN-21

In-Depth Coverage
By James W. Crawley And Peter Hardin

WASHINGTON -- President Bush's budget moves aircraft carriers around like pieces in a "Battleship" game.

Amid the numbers, dollar signs and fine print of the Pentagon's fiscal 2006 budget, officials reveal plans to retire one carrier by October, leaving a Florida port without its flattop and Virginia shipyards out of a job.

Meanwhile, the Navy's next-generation aircraft carrier, dubbed CVN-21, will be delayed a year. That change could further damage the Hampton Roads shipbuilding industry.

And, in a potential prelude to future moves, the Navy has socked away money to study the environmental impact of moving a nuclear-powered carrier from Virginia to Florida.

Senators and congressmen have announced legislation to block or soften the budget blows.

But Sen. John W. Warner, R-Va., head of the Armed Services Committee, said he's leaning in favor of Bush's budget.

"I basically am going to try and support the president's budget," Warner said in a conference call to reporters.

"There'll be efforts made by many people to unravel parts of the budget. As chairman, I do not see a basis for my beginning to pick and choose between elements of the president's budget to defend," Warner said.

Virginia is in a no-win situation if the budget is approved as written.

While Jacksonville, Fla., would suffer economically from the loss of the conventionally powered carrier John F. Kennedy and its crew of 2,900 sailors, their families and associated spending, Hampton Roads' ship-repair industry would miss out on a $350 million overhaul planned for the Kennedy later this year.

And, if a carrier were moved south, Florida's economic gain of $270 million per year would equal Norfolk's loss.

"[Hampton Roads] gets it coming and going," said John Pike, director of GlobalSecurity.org, an independent think tank based in Alexandria.

The Navy budget provides three clues about the carriers. First, before Sept. 30, it says it plans to retire one carrier. The Kennedy, based in Mayport, Fla., was reported some months ago to be that carrier.

Second, funding of a future carrier, known as CVN-21, will be delayed until 2008. Previous budgets had listed 2007. Completion would slip to 2015.

Third is the study starting next year of the costs and environmental impacts of placing a nuclear-powered carrier at Mayport.

The budget rearranges the Navy's shipbuilding plans.

The number of new ships funded -- four -- is two fewer than earlier projected.

In addition to pushing back the new carrier's construction, the Navy is reducing the number of ships it plans to buy during the next four years, from 39 to 27.

Even before the budget was released yesterday, many politicians had announced plans to fight it.

One bill would mandate a 12-carrier fleet to keep the Navy from scuttling the Kennedy. It is championed by Florida Sens. Bill Nelson, a Democrat, and Mel Martinez, a Republican, as well as Sen. George Allen, R-Va.

"I am one who believes that in a time of war, you don't start cutting our military capabilities," Allen said yesterday.

Crawley reports for the Washington bureau of Media General News Service. Hardin reports from Washington for the Times-Dispatch.



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© Copyright 2005, MEDIA GENERAL NEWS SERVICE
Vollquote, weil ichs via e-mail erhalten habe, und keine online Quelle gefunden habe.


- Forestin - 09.02.2005

Ich wuerde sagen es war bloss eine sache der zeit bis das passieren wuerde, schlieslich kann man nicht alles haben (Krieg und tolles spielzeug).
Da hat sich woll der Herr Bush in den letzten Jahren etwas uebernommen.


- Ali - 09.02.2005

Würr es auffalen wen man von U-booten aus nuklear torbedos abschiest zu lande sieht man des ja wen so was explodiert aber zu wasser...und würde das einnen Nuklearen gegenschlag geben is ja auch nicht mahl im terrotorium des feindes


- Cyprinide - 09.02.2005

Nuun aine nugleare dedonazion ist imer zu entdeken. Dafürr gibt eß seismologhen die daß dan an irren gereten ableßen könen.
Des weideren wirt ein solcher angrif ja auch nichtt in fridenszeiden stadfinden von daher wäre eine reagtion seer warscheinlich.

aber daßs ist ja :ot:


- Tiger - 07.05.2006

Inzwischen finden UAVs auch im Bereich Marine immer mehr Verbreitung, und bis zum ersten Einsatz von bewaffneten UAVs von Flugzeugträgern aus dürfte es nicht mehr lange dauern. Würde der Einsatz einer Vielzahl von UAVs die Kosten für einen Flugzeugträger eurer Meinung nach senken, und die Beschaffung solcher Schiffe damit wieder auch für kleinere Staaten interessant machen? Inwieweit würde gar ein reiner UAV-Träger Sinn machen?


- Jacks - 07.05.2006

Zitat:Tiger postete
Inwieweit würde gar ein reiner UAV-Träger Sinn machen?
Im Moment? Nein,nicht wirklich!
Denn damit würdest du dem Träger seinen grundsätzlichen Zweck nehmen.
Die Rolle eines Trägers ist entweder in der Luftunterstüzung oder in Angriffsrolle zu sehen. Noch,ich betone noch, ist der reine Zweck von UAV an Bord von Trägern das Auge des Trägers zu spielen,wenn überhaupt. Noch sehe ich kein UAV,was eine Luft-Luft oder Luft-Bodenrolle zufriedenstellend ausfüllen könnte. Da aber die Entwicklung der UAV immer weiter voranstreitet,ist dies grundsätzlich nur eine Frage der Zeit,bis UAV bzw. UCAV sich in diese Richtung weiterentwickeln. Auch brauch man kein Propfeht sein,um vorrauszusagen,das das übernächste Kampfflugzeug an Board eines (US -) Trägers höchstwahrscheinlich ein UCAV sein wird.

Von daher im Moment nein,in Zukunft,klar ...


- Wolf - 07.05.2006

Zitat:Tiger postete
Inwieweit würde gar ein reiner UAV-Träger Sinn machen?
Das ist die logische Konsequenz aus der derzeitigen Entwicklung und der reine UAV Träger mit minimaler menschlicher Besatzung, der vielleicht noch über einen Hubschrauber für unkonventionelle Rettungsoperationen o.ä. verfügt ist "unausweichlich".
Er kann deutlich kleiner sein als die jetzigen CVN´s, er kann ohne teures fliegendes Personal volle Einsatzbereitschaft unter fast allen Umständen sicherstellen (Ausnahme bleiben bestimmte Wetterbedingungen), er kann seine Maschinen auch ohne grössere Propagandaschäden beim Verlust eines Fliegers auf Hochrisikomissionen schicken.

Aber der allesentscheidende Faktor ist und bleibt der Kostenfaktor - die moderne Ausbildung, der Lohn, die Altersversorgung, der Aufwand für eventuelle Rettungseinsätze und eventuelle Pflegekosten bei Verletzungen, sind bei jetzigen Piloten einfach der totale Finanzhorror. Selbst ohne dass schwere Verletzungen auftreten, dürfte der heutige Pilot für eine volle Einsatzfähigkeit von roundabout bestenfalls 25 Jahren, den Steuerzahler, mit allem drum und dran, locker ein paar hunderttausend Dollar kosten. Wenn dann noch etwas passiert sind wir schnell in den Millionen. Mir persönlich wäre es zwar viel lieber den menschlichen Verstand am Steuer einer Maschine zu wissen - aber das ist wohl nicht mehr lange finanzierbar.

@jacks: das passende UAV ist eine Frage weniger Jahre. Kritisch ist allenfalls die sichere Kommunikationsverbindung und ggf. die Programmierung der vollautonomen Entscheidungsfindungskapazitäten für den Notfall. Ein paar Jahrzehnte und die Dinger sind einsatzbereit - oder werden, aus den angesprochenen Gründen, zumindest für einsatzbereit erklärt. Es gibt keine Alternative und Zukunftsmusik im Sinne von Sci-Fi ist es schon seit 20 Jahren nicht merh.


- ChrisCRTS - 07.05.2006

Ich glaube die kosten wurden minimal gesenkt werden. Die UAVs, in gleiche leistungklasse mit F-18 bsp, mußen ählich groß sein und ähnliche systeme haben.
Man spart (?) die piloten aber dazu kommen neue computer etc.

Die träger könnten kleiner werden da mann die piloten quartier sparen könnte. Aber die boden crews kann mann nicht sparen glaub ich.

Kleinere Staaten könten also maximal schiffe wie die Spanische oder Italienische träger leisten.


- Wolf - 07.05.2006

Zitat:ChrisCRTS postete
Ich glaube die kosten wurden minimal gesenkt werden. Die UAVs, in gleiche leistungklasse mit F-18 bsp, mußen ählich groß sein und ähnliche systeme haben.
Wieso das??? Das wäre eine Verschwendung von Ressourcen. 2-3 hardpoints die missionsabhängig automatisch bestückt werden - wenn überhaupt. Ein sehr simples Gesamtdesign in Richtung "Triebwerk mit Flügeln". Du glaubst eine Drohne oder ein vollkommen selbstständig operierendes UAV auf einer Mission zu einer taktischen Bombardierung soll noch ein paar Luft-Luft Raketen zur "Selbstverteidigung" mitnehmen, wie die F/A18? Da wären kleinere Drohnen, die z.B. insgesamt nur zwei Waffen tragen besser und man schickt eben mehrere los, von denen ein paar als Bomber und ein paar als Jäger ausgerüstet sind. Die Folge ist, dass die einzelne Drohne kleiner wird, ihr Stückpreis sinkt und ihr möglicher Abschuss tut weniger weh.

Die Schiffskonstruktion könnte man anpassen, z.B. liessen sich kleinere Drohnen/UAV´s auch in Magazinen oder in einer Art Regal stapeln, aus dem sie, je nach Bedarf, automatisch, wie in einem Hochregallager von einem Roboter zum Startdeck oder, falls beschädigt, in einen Wartungsbereich, gebracht würden. Individelle Betankung liesse sich auch sparen, durch den Einsatz vorgefüllter modularer Tanks, die aus einem separten Magazin vor dem Einsatz eingesetzt werden. Supermärkte, Kinos, Aufenthaltsräume, Lagerräume für Nahrung, Bettwäsche etc.pp. fallen zum Grossteil weg. Und was den Platz für Computerkapazität und Kommunikationsmittel angeht - der wird nicht so sonderlich gross werden, bedenkt man die ständige Verkleinerung der Bauteile. Auch liessen sich Schlüsselsysteme der Kommunikation im grossen Stil auf Satelliten, also weg vom Schiff, verlegen. Das würde sowieso passieren um die in der Luft befindlichen Drohnen bei einer Beschädigung des Trägerschiffs weiter vom Land aus kontrollieren zu können.

Zukunftsmusik? Sprechen wir in 5-10 Jahren nochmal darüber und ich bin mir recht sicher, dass dann diese Vision schon sehr konkrete Züge angenommen haben wird.


- Turin - 07.05.2006

An Größe spart man praktisch nichts, da die erforderliche Waffenlast ohne weitergehende Revolutionen bei der Waffentechnologie selbst nicht sinken wird. Derzeitige militärpolitische Trends erfordern eher ein Anwachsen neuer Träger, um auf angemessene Sorties und hohe Wirkung im Ziel zu kommen.
Das Einsatzkonzept von Trägern weltweit nähert sich weiter dem der USA, also der Angriffsträger, man kommt von spezialisierten Rollen wie Sea Control und ASW weg, welches Bereiche sind, in denen UAV/UCAV am ehesten ihre Vorteile von "kleiner, leichter, aber bewaffnet" ausspielen könnten.
ChrisCRTS gebe ich da völlig recht, wenn er verdeutlicht, dass ein UCAV, das Strike-Aufgaben wie auf einem CVN wahrnehmen soll, sich in den Abmessungen etc daher nicht wesentlich von einer F/A-18 etc. unterscheiden wird. Das Cockpit mit dem Piloten nimmt den kleinsten Raum bei so einem Mustere ein.

Fazit 1: UAV-Träger als Ersatz für CVNs etc. werden sicher kaum kleiner werden.

Was die Besatzung angeht, so sind die Gewinne zwar nicht zu übersehen, aber auch nicht so revolutionär, dass man von einem Träger mit menschlicher Minimalbesatzung sprechen könnte. Auch auf Entwürfen, wo bereits die Besatzung auf ein Minimum reduziert wurde, macht die Aircrew höchstens 50 % aus und ich weise darauf hin, dass hier wiederum nicht nur von den Piloten die Rede ist. UAV/UCAV aber sparen nur Piloten ein. Sofern man nicht auch die Bewaffnungs- und sonstigen Wartungsoperationen automatisieren will, werden Einsparungen hier überschaubar bleiben. Der Rest der Schiffsbesatzung bleibt davon natürlich völlig unberührt und da die Schiffe wie oben ausgeführt nicht kleiner werden, gibt es hier auch keine Einsparungen, die über das Maß herkömmlicher Träger hinausgehen.


Fazit 2: UAV-Träger werden kaum besatzungsärmer werden.

UAV-Träger werden deshalb maximal den Vorteil von geringerem politischen Fallout haben, wie bei Wolf beschrieben. Das ist für mich die einzig sichtbare Stärke. Kosteneinsparungen sehe ich zb. nicht wirklich, wenn man sich mal vor Augen führt, in welchem Verhältnis die Personalkosten für Piloten zu dem Materialkosten für den Bau des Trägers und seiner Waffensysteme stehen. Und wenn man argumentiert, dass man UAVs sorgloser einsetzen kann, weil man den personellen Verlust nicht so sehr fürchtet, dann sollte einem klar sein, dass UAVs/UCAVs heute in Sachen Beschaffungskosten langsam aber sicher gegenüber konventionellen Flugzeugen aufholen und dabei sind wir leistungsmäßig auf dem UCAV-Sektor noch nicht einmal annähernd bei den Kapazitäten eines Jagdbombers angekommen. Kurzgesagt: ein abgeschossenes UCAV lässt die Personalkosten gleich von mehreren Piloten in Rauch aufgehen, insofern wird da m.E. nichts gespart.

Fazit 3: UAV-Träger werden nicht signifikant billiger werden.


Als Schlußwort kann ich nur noch sagen, dass ich den Spruch, den ich gerade von Amerikanern oft höre, dass die F-22 und die F-35 die letzten bemannten Kampfflugzeuge sein werden, angesichts der derzeitigen Entwicklungen eben nur für einen Spruch halte. Ja, UAVs und UCAVs sind unzweifelhaft auf dem Vormarsch und sie sind dies in Rollen, die vor zwanzig Jahren eine F-117 und ähnlich exotisches Fluggerät oder Subvarianten von geläufigeren Flugzeugen erfordert haben. Aber der Markt der Bomb Trucks und Mehrrollenjets, die die wesentliche Komponente eines Trägers heute und in naher Zukunft ausmachen, sehe ich noch nicht bedroht und die Praktikabilität eines UAV-Träger-Konzepts erschließt sich mir aus den derzeitigen Fähigkeiten, wie sie durch X-45 und Konsorten demonstriert werden, nicht.
Dabei will ich nicht ausschließen, dass besagte Sonderollen nicht auch auf Trägern von UAVS zunehmend besetzt werden, Stichwort Aufklärung, ASW etc.


- Wolf - 08.05.2006

Zunächst muss man wohl anmerken, dass der eine oder andere hier ein wenig befangen ist. Sei es blosse Pilotenromantik oder die Tatsache dass vielleicht der eine oder andere Film zuoft geschaut wurde. Resultat ist bisher jedesmal das Übertragen der derzeitigen US-Doktrinen in Sachen Trägereinsatz/Lufteinsatz auf zukünftige Technologien. Aber es liegt wohl auf der Hand, dass das UAV nunmal vollkommen neue, für das einzelne Fluggerät viel gefährliche, Einsatzrollen und Angriffstypen durchführen kann. Ist man natürlich im alten Denken verhaftet und kann sich nicht von der Waffenlast, der Zahl der Staffeln, den Ruhezeiten für Piloten etc. pp. trennen, wird alles auf einen heutigen CVN hinauslaufen, bei dem lediglich einige Prozesse optimiert werden und zwei-drei Drohnen zur Aufklärung zusätzlich zu den konventionellen Flugzeugen untergebracht sind. Wird auch so kommen, ist aber bestenfalls eine Übergangslösung für einige Jahre.

Zitat:Turin postete
Das Cockpit mit dem Piloten nimmt den kleinsten Raum bei so einem Mustere ein.
Manuelle Schnittstellen für die Avionik (Steuerknüppel, ggf. Pedale), Anzeigen mit Displays, Sauerstoffversorgung, Schleudersitz, Bordkanone(n) - um nur einige zu nennen, sind verantwortlich für ein enormes Gewicht und einen Grossteil der Wartungsarbeiten. Ohne den Piloten bleibt faktisch nur das Triebwerk und ein Diagnoseprogramm für die autonomen Systeme. Vielleicht wäre das UAV nicht ultraklein, aber doch um ein vielfaches
leichter und robuster als sein heutiger Vorfahre. Kleiner und Robuster - und ohne Mensch an Bord erlaubt auch eine höhere Startgeschwindigkeit...

Zitat:Fazit 1: UAV-Träger als Ersatz für CVNs etc. werden sicher kaum kleiner werden.
Klar. Wenn ich die Dinger stapeln kann, und so trotz geringer Zuladung mehr davon mitnehmen kann, dann kann mein Drohnen-CVN (D-CVN) genau das gleiche an Feuerkraft in die Luft bringen wie der konventionelle CVN.

Zitat:UAV/UCAV aber sparen nur Piloten ein.
und einen beträchtlichen Teil der wartungsbedürftigen Anlagen in heutigen Flugzeugen. Die elektronischen Bauteile eines Hochleistungscomputers lassen sich an Bord eh nicht reparieren und man muss immer die Bauteile komplett ersetzen. Damit verlieren wir einen Grossteil des Wartungspersonals. Dann fällt noch ein Teil der Flugdeckcrew weg - ein UAV braucht keine Einweisung auf Sicht.

Zitat:Der Rest der Schiffsbesatzung bleibt davon natürlich völlig unberührt und da die Schiffe wie oben ausgeführt nicht kleiner werden...
abgehakt

Zitat:... in welchem Verhältnis die Personalkosten für Piloten zu dem Materialkosten für den Bau des Trägers und seiner Waffensysteme stehen.
Es tut mir leid wenn ich ein wenig altklug daherkomme - aber ein Pilot kostet viel. Ein vielfaches dessen was er im Monat verdient. Dann ist der Mistkerl nicht mal 24 Stunden einsatzfähig, sondern muss noch abgelöst werden, sei es aus Schlafmangel, oder weil er mit seiner Familie in die Ferien will, oder weil er sein Auto im besoffenen Kopf an einen Baum geklatscht hat. Das bedeutet im Klartext als Planer im Pentagon musst du ,um 100% der Maschinen an Bord eines Trägers jederzeit einsatzbereit zu halten, wieviele Piloten für den Notfall in Reserve haben? Insgesamt vielleicht drei? Zwei an Bord des Trägers und einen in der fortgeschrittenen Ausbildung an Land? Oder ist das Verhältnis sogar 2 zu 2? Wenn man das dann auf die Lebensdauer des Trägers hochrechnet, bei einer Einsatzzeit von bestenfalls 20 Jahren als aktiver Trägerpilot dan dürfte schon ein dreistelliger Mio. Betrag anfallen. Piloten sind einfach nicht Preiswert. Sorry.

Zitat:Kurzgesagt: ein abgeschossenes UCAV lässt die Personalkosten gleich von mehreren Piloten in Rauch aufgehen, insofern wird da m.E. nichts gespart.
Kleinere UAV´s, Modulbauweise, und Kostensenkung durch Standartisierte Bauteile. Sie werden in Zukunft sehr viel billiger werden. Natürlich hat die urige Werkstattarbeit mit den ganzen erfahrenen Leuten, die mit der Hand z.B. den Eurofighter in einer Halle zusammensetzen, einen gewissen nostalgischen Charme, aber so wird man in 10-20 Jahren garantiert keine neue Flugzeuggenaration mehr per Hand und en masse "fertigen".

Zitat:Fazit 3: UAV-Träger werden nicht signifikant billiger werden.
In der Anschaffung nicht. Da stimme ich zu. Aber bei den laufenden Kosten dürfte er weit billiger sein.


Zitat:Aber der Markt der Bomb Trucks und Mehrrollenjets, die die wesentliche Komponente eines Trägers heute und in naher Zukunft ausmachen, sehe ich noch nicht bedroht und die Praktikabilität eines UAV-Träger-Konzepts erschließt sich mir aus den derzeitigen Fähigkeiten, wie sie durch X-45 und Konsorten demonstriert werden, nicht.
Dabei will ich nicht ausschließen, dass besagte Sonderollen nicht auch auf Trägern von UAVS zunehmend besetzt werden, Stichwort Aufklärung, ASW etc.
Heute und in naher Zunkunft. Meinetwegen. In 15 Jahren aber werden wir sicher schon einen technischen Stand erreicht haben der die Konstruktion des UAV´s und des entsprechenden Schiffs ermöglichen wird. Es wird immer noch neue bemannte Maschinen geben, aber mehr für Randaufgaben. Der heutige Stand der Technik und die Geschwindigkeit der technischen Entwicklung sind nicht repräsentativ für die Zukunft. Die heutige Einsatzdoktrin ist es ebnso nicht. Solange ihr das nicht versteht und immer noch in Kategorien wie Top-gun und N-24 Doku denkt, werdet ihr immer bei der Einschätzung der Zukünftigen Aufgaben in altes Denken verfallen. Klar das UAV´s und unbemannte Kampfjets wie die, über die die BW heute nachdenkt noch gross und teuer sind - weil es bloss unbemannte Kopien "echter" Jets sind.


- ChrisCRTS - 08.05.2006

Zitat:Wieso das??? Das wäre eine Verschwendung von Ressourcen. 2-3 hardpoints die missionsabhängig automatisch bestückt werden - wenn überhaupt. Ein sehr simples Gesamtdesign in Richtung "Triebwerk mit Flügeln". Du glaubst eine Drohne oder ein vollkommen selbstständig operierendes UAV auf einer Mission zu einer taktischen Bombardierung soll noch ein paar Luft-Luft Raketen zur "Selbstverteidigung" mitnehmen, wie die F/A18? Da wären kleinere Drohnen, die z.B. insgesamt nur zwei Waffen tragen besser und man schickt eben mehrere los, von denen ein paar als Bomber und ein paar als Jäger ausgerüstet sind. Die Folge ist, dass die einzelne Drohne kleiner wird, ihr Stückpreis sinkt und ihr möglicher Abschuss tut weniger weh.
Ein paar als bomber und ein paar als jäger kommt doch auf das gleiche aus wie eine "F-18" mit Raketen zur selbsverteidigung oder?
Plus Doppelte sensoric etc. Wink

Eine mix aus Bemmante und unbemante wäre die bessere lösung meine meinung nach.
Keine Computer könnte je die urteils vermögen eines menchens ereichen.