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Euro, die EU-Währung - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Euro, die EU-Währung (/showthread.php?tid=2848) |
- Erich - 06.02.2010 mein Gott revan, träum weiter bevor die Euro-Welt zusammen bricht sind die USA längst pleite :lol: das bisschen psychologische Aufgeregtheit kratzt nicht mal einen einzigen Euro an <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gsieben110.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gsieben110.html</a><!-- m --> Zitat:Finanzprobleme in EU-Staaten - Tiger - 07.02.2010 @Erich Der Euro ist eine neue Währung mehrerer Staaten. Zudem ist eine Währung auch vom Vertrauen abhängig, das man in sie setzt. Beim Euro ist dieses Vertrauen vor allem in Deutschland niemals wirklich entstanden. Wird heute noch so viel gekauft wie in Vor-Euro-Zeiten? Beim US-$ ist es dagegen so, das er schon längere Zeit etabliert ist. Ach ja, die letzte gemeinsame europäische Währung vor dem Euro war spätestens 1927 am Ende, da wurde sie in der Schweiz ungültig. @revan Du bringst da einige gute Punkte. Im Grunde verdankt der Euro seine Existenz dem deutschen Bedürfnis nach - Weltflucht. Die ganze EU stellt für Deutschland eine Art Weltflucht da, man wollte nicht nach dem 2.Weltkrieg Nationalstaat sein, also schaltete man so auf Autopilot, definierte sich außenpolitisch über die EU und versucht dies zum Teil auch militärisch, wirtschaftlich macht man es sowieso... Nur - wer schlafwandelt legt sich auf kurz oder lang hin...willkommen in der Realität. :twisted: - Erich - 09.02.2010 Tiger schrieb:@Erichwie ich schon mehrfach betont habe - der Euro hat mehr Vertrauen als Griechenland, die "Angst" war mehr eine Angst vor der Zahlungsunfähigkeit der Griechen - und keine, die eine "Wertlosigkeit der Währung" zum Inhalt hatte (das unterscheidet den Euro positiv vom Dollar). Und diese "Angst vor der Zahlungsunfähigkeit der Griechen" wird nun auch bald der Vergangenheit angehören: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E7B20AD0836F242D5BDEB53DCEDD35E9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Staatsverschuldungdas ist auch meine Meinung - denn wir können einen Euro-Staat (auch wenn er so wenig Bedeutung hat wie der griechische Anteil am Euro-BIP) nicht einfach "fallen lassen" - und da die Griechen ohnehin praktisch schon unter EU-Zwangsverwaltung stehen (was die staatliche Fiskal- und Haushaltswirtschaft betrifft) ist das mit dem "harten Sparkurs" ohnehin schon so gut wie unumstößlich. Das Ergebnis ist klar: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:hilfe-fuer-eu-land-berlin-will-griechenland-retten/50071966.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:hilfe ... 71966.html</a><!-- m --> Zitat:09.02.2010, 19:11<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:griechenland-rally-hilfsaktion-fuer-athen-befluegelt-maerkte/50071935.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 71935.html</a><!-- m --> Zitat:09.02.2010, 18:14Allerdings gibt es auch hier wieder Kritik: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:griechenland-europas-reifepruefung/50072012.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:griec ... 72012.html</a><!-- m --> Zitat:09.02.2010, 20:14 - Erich - 14.02.2010 Diese Diskussion um den Euro, den revan jetzt im US-Dollar Strang <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=3650&start=510">viewtopic.php?t=3650&start=510</a><!-- l --> vom Zaum gebrochen hat, sollte besser hier fortgeführt werden: revan schrieb:dazu zitiere ich aus dem Aktuellen SPIEGEL (print) S. 77 ff - dem SPIEGEL-GESPRÄCH - "Im Moment sündigt jeder": Jürgen Stark, 61, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, über eine drohende Pleite Griechenlands, Verwerfungen im Euro-Raum und die wachsenden Probleme hoher StaatsschuldenKosmos schrieb:das was heute geschieht ist Panikmache, tatsächlich aber ist Euro bestens aufgestelltSicherlich ist hier auch Panik mache in Spiel, aber wenn ein Land wie Griechenland so eine Turbulenz auslösen kann zeigt dies nicht grad das der Euro gut aufgestellt ist. Viele Euro Länder sind überschuldet und einige stehen vor der Pleite Italien ist z.b um mehr als 130% des BIPs verschulte Spanien steht kurz davor Griechenland zu folgen. Der Euro raum zeigt darüber hinaus ein sehr schwaches Wachstum in Vergleich zu den USA auf, ja viele EU Länder wachsen gar nicht und die gezeigte Schwäche und Unentschlossenheit in der Griechenland Frage hat sicherlich das Vertrauen in den Euroraum erschüttert. Zitat: SPIEGEL:... Griechenland droht eine Staatspleite, andere EU-Länder sind heillos überschuldet ... Wie sicher ist der Euro eigentlich noch?Damit sagt EZB Mann Stark im Grundsatz dasselbe wie ich a, 13. Februar um 19:49 im Dollar-Thread. Es ist schon erstaunlich, psychologisch ist der US-Dollar immer noch das Maß aller Dinge - objektiv kann er das nicht mehr sein. Nur noch zur Abrundung: Die Staatsverschuldung der Euro-Zone betrug 2009 insgesamt 69,2 % des BIP (Portugal 50,4 %, Irland 37,7 %, Spanien 59,2 %. Bereits im Juli 2009 betrug die Staatsverschuldung in den USA <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.at/news/welt/US-Verschuldung-Unfassbare-11-500-000-000-000-Dollar;art414,69638">http://www.heute.at/news/welt/US-Versch ... t414,69638</a><!-- m --> Zitat: 07.07.2009 um 18:54 Uhr Welt - Cluster - 14.02.2010 Could Greece be expelled from the eurozone? http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/8496839.stm Zitat:(...)Mr Athanassiou concludes that expulsion is legally almost impossible. (...) Soviel zum Auschluß vom Euro usw. Das Vertragswerk lässt das nicht zu. Die Griechen werden eine Menge machen dürfen aber austreten aus der EU werden sie nach meiner Meinung kaum, da sie Nettoempfänger sind. Damit hätte der Staat noch weniger Geld als vorher. - Erich - 14.02.2010 und es würde auch nichts helfen - die Griechen müssten ihre Euro-Schulden auch in Euro und Cent zurückzahlen. Ganz im Gegenteil: die (Wieder-)Einführung einer nationalen Währung würde zu einer massiven Abwertung dieser Währung führen - und damit die Euro-Schulden im Verhältnis noch mehr wirken lassen. Edit: im Anklang an das STARK-Interview, wonach "seit Lehmann ... die Regierungen weltweit gedrängt (wurden), Schulden zu machen ...." noch ein kritischer Artikel der FAZ: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E52FF574961AA4A4A9E6E9E1B0C7EE1B2~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Die Europäer zahlen einen gewaltigen Preisdamit ist aber auch die spekulative Panikmache vor dem Staatsbankrott eines Euro-Landes beseitigt. Und dass Griechenland nicht mehr "Herr seines Staatshaushaltes" ist, wurde ja schon ein paar mal angedeutet. Damit regiert die EU in einer mehr als deutlichen Weise auf Probleme, die durch die US-Bankenkrise ausgelöst wurden. Sie gibt zum Einen Garantien und nimmt zum Anderen die "Defizitsünder" an die Hand - das ist der Einstieg in eine gesamteuropäische Wirtschaftspolitik, der deutlicher nicht sein könnte. Edit 2: Und damit sich's rentiert noch eine Enthüllungs-Story de NYT, ein Hintergrundbericht wer massiv beim Schummeln geholfen und damit die Euro-Hysterie verursacht hat: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nytimes.com/2010/02/14/business/global/14debt.html?hp">http://www.nytimes.com/2010/02/14/busin ... bt.html?hp</a><!-- m --> Zitat:Wall St. Helped Greece to Mask Debt Fueling Europe’s Crisis - Erich - 15.02.2010 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E6C601554A3934EC2B632CBB78F0F4213~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Griechenlandda kommt auf das neue Führungspersonal noch einiges zu: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E4EB9FA7628204C729163D4A87C5F9624~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Nachfolgeregelungaber auch die FTD bestätigt wieder: ein Großteil der "Euro-Krise", die manche US-Freunde bejubeln, ist aufgrund von Spekulationen entstanden - also mit einer überzerrten Wahrnehmung von Realitäten: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:griechenland-krise-euro-wird-opfer-von-spekulanten/50074314.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 74314.html</a><!-- m --> Zitat:15.02.2010, 08:05 - Erich - 16.02.2010 Irland hat seine Probleme langsam im Griff: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:erfolgreiche-anleiheauktion-investoren-belohnen-irlands-sparprogramm/50075113.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 75113.html</a><!-- m --> Zitat:16.02.2010, 14:22was sich - wie die Erkenntnis, dass die so genannte "Euro-Krise" auch von Spekulanten hochgepeitscht wurde - in einer besseren Bewertung des Euro niederschlägt: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:dax-stoxx-schlussbericht-steigender-euro-hilft-den-boersen-auf-die-spruenge/50074961.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 74961.html</a><!-- m --> Zitat:16.02.2010, 17:09jetzt müssten noch die Griechen enen wirklichen "Vertrauensbeweis" liefern, also die durch das "cheaten mit US-Hilfe" entstandene Vertrauensstörung bereinigen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:zweifel-an-sparprogramm-eu-misstraut-den-griechen/50075136.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:zweif ... 75136.html</a><!-- m --> Zitat:16.02.2010, 14:12- aber eigentlich .... durch die "Zwangs-Verwaltung" der griechischen Finanzen müsste weiteren Spekulationen gegen den Euro eigentlich der Boden entzogen sein: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland362.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gri ... nd362.html</a><!-- m --> Zitat:EU erhöht Druck auf Griechenland - Erich - 20.02.2010 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:schuldenkrise-euro-zone-soll-an-milliardenhilfen-fuer-athen-arbeiten/50077565.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:schul ... 77565.html</a><!-- m --> Zitat:20.02.2010, 16:53<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,679222,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 22,00.html</a><!-- m --> Zitat: 20.02.2010<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/finanzen/608/503827/text/">http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/finan ... 3827/text/</a><!-- m --> Zitat:Griechenland in der Krise - Erich - 21.02.2010 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/der-trickreiche-kampf-dollar-gegen-euro-422532/">http://www.wiwo.de/finanzen/der-trickre ... ro-422532/</a><!-- m --> Zitat: Gbureks Geld-Geklimperergänzend: ob ein Club "erfolgreich" ist kann man u.a. daran ablesen, wieviele (und wer) dem Club beitreten möchte; dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/wirtschaftswoche/das-lesen-sie-in-der-aktuellen-wirtschaftswoche-422644/">http://www.wiwo.de/wirtschaftswoche/das ... he-422644/</a><!-- m --> Zitat: Ausgabe 08/2010 - Quintus Fabius - 22.02.2010 Im aktuellen Spiegel ist auf S 64 ein witziger Artikel über die sich jetzt anbahnenden Geschäfte der Finanzjongleure gegen den Euro. Er zeigt an einigen Stellen auch wunderbar auf, wo das wahre Problem liegt, nämlich das die Märkte von den Staaten als Reaktion auf die Krise mit Geld überschwemmt wurden. Genau dieses Geld wird jetzt von den Finanzjongleuren gegen die Staaten verwendet. Sei es für Arbitrage Geschäfte, für Leerverkäufe gegen Währeungen oder noch viel besser für den Handel mit Kreditausfallversicherungen von Staatskrediten. Wenn es den Spekulanten gelingen sollte, die Südlichen EU Staaten kaputt zu spekulieren (was wahrscheinlich ist), dann wird der Durchschlag dieser Aktion dann auch uns in den Abgrund reißen. Allein die Forderungen der deutschen Banken gegenüber nur ein paar der südlichen EU Staaten belaufen sich laut Spiegel auf 522,4 Milliarden Euro die dann ausfallen würden. Womit der größte Teil der deutschen Banken dann Geschichte wäre. Ein hübsches Beispiel nennt der Spiegel mit der von allen geliebten Hyper Real Estate die der deutsche Staat ja mit Unsummen von Steuergeldern gerettet hat. Direkt nachdem die HRE mit staatlichen Mitteln überlebt hat, verwendete sie die staatlichen Mittel um damit höchst problematische Papiere zu kaufen. Sollte Griechenland in den Staatsbankrott gleiten, dann ist die HRE schon wieder am Ende.... - ThomasWach - 22.02.2010 Ein sehr wichtiges Puzzleteil hier fehlt aber in deiner Beschreibung: Die Märkte waren auch schon vorher völlig mit Kapital überschwemmt und in bester spätrömischer Manier nur noch von Dekadenz und Blasen gekennzeichnet. Die Werte der Realwirtschaft, die ja schon regional wie global gesehen gewaltig sind, sind schon längst von der Finanzwelt, von den Finanzwerten entkoppelt, die gewaltiger hoch zwei sind. Der Unterschied jetzt ist nur, dass aufgrund von Spekulationen und Blasen generiertes Kapital durch von staatlicher Niedrigzinspolitik und Notenbankinterventionen bzw. Staatsinterventionen geschaffenes Kapital ersetzt wird. Frei nach dem Motto: Wenn die Märkte nicht mehr wie vor der Krise Geld hemmungslos drucken (naja, treffender: virtuell vervielfältigen), hilft der Staat eben nach. Der springende Punkt dabei: Das Finanzkasino funktioniert eben nur mit diesen Riesensummen. Von Guttenberg sagte ja mal, dass inzwischen einem eine Milliarde Euro richtig wenig vorkomme. Und da durch die Krise vieler dieser Luftwerte zerschlagen wurden, musste eben der Staat bzw. die Staaten in die Bresche springen und die Luftwerte auf eigene Rechnung ersetzen. Das Problem aber ist, dass wir mit diesen Staatsinterventionen nur ein völlig absurdes System revitalisiert und am Leben gelassen haben. Dummerweise hatten wir auch nüchtern betrachtet kaum eine andere Chance gehabt. Und nun geht eben die Hängepartie weiter, nur dass jetzt das naive Vertrauen aller, dass das System zum Überleben braucht, nach der Krise auch zu einem kostbaren Rohstoff geworden ist. Griechenland ist dabei neben auch fallspezifischen Gründen und Fehlern nur ein Symptom/Fall unter vielen. - Quintus Fabius - 22.02.2010 Meiner Ansicht nach ist die Geldschwemme die zwingende Folge des Fiat-Geldes. Im Endeffekt konnte es nie anders kommen. Zitat:nur dass jetzt das naive Vertrauen aller, dass das System zum Überleben braucht, nach der Krise auch zu einem kostbaren Rohstoff geworden ist. Man muß sich ja mal vor Augen halten, wie wenige Leute selbst jetzt noch überhaupt wissen was Fiat-Geld bedeutet. Selbst dieser Begriff ist der absoluten Mehrheit der Menschen gar nicht bekannt. Was er bedeutet noch weniger. Der eigentliche Motor aber und das Puzzleteil hinter dem Puzzleteil ist meiner Ansicht nach die Kultur an sich. Die Kultur der Gier, die Kultur des Kapitalismus ist ja nicht auf Spekulanten beschränkt. Genau genommen sind Manager und Spekulanten nur Symptome. Die eigentliche Ursache der Probleme liegt meiner Überzeugung nach tiefer. Wie im kleinen so im großen, die absolute Mehrheit der Leute die nichts haben unterscheidet sich in wahrheit in nichts von denen die sie beschimpfen. Wenn wir nicht unsere Kultur ändern, wird sich nichts ändern da die eigentliche Ursache nicht angegangen wird. - Tiger - 22.02.2010 @Quintus Fabius Was wird deiner Meinung nach die Folge sein, wenn die südeuropäischen EU-Staaten wirklich kaputtspekuliert werden? Würde der Euro diese Entwicklung überstehen? Imo wird die von dir angedeutete Entwicklung eine nationalistische Gegenreaktion in Europa bewirken - früher hätten sich die Leute an ihren Gott geklammert. Inzwischen hat sich jedoch in Europa herumgesprochen das der Himmel leer ist, und hier hat der Glaube an den eigenen Staat die Religion ersetzt. Weitergedacht, könnten die europäischen Staaten sich deshalb in einen Isolationismus flüchten, um bloß vor schädlichen Einflüssen aus anderen Staaten geschützt zu sein. - ThomasWach - 22.02.2010 q Quintus Fiatgeld und das selbst heutige System - würde man es wieder begrenzen und nachhaltig abkühlen - haben auch ihre Vorzüge, ich teile da deine IMHO wiedermal viel zu pauschale Beurteilung nicht. Auch ist mir dieses Fischen nach anthropologischen Grundinstinkten und Germen viel zu pauschal. Gier, Sucht, Angst, usw usw. sind alles menschliche Zustände, Motive, Handlungsgründe. Die gibt es aber nicht einfach so und ohne Verursachung. Es kommt auf die spezifischen Kontexte an und damit auf die Konstruktion der sozialen Welt. Du beziehst dich ja sicherlich mit einer gewissen Portion Berechtigung auf den Kapitalismus. Aber selbst das ist schon viel zu pauschal. Kapitalismus ist nicht gleich Kapitalismus. Der gute alte fordistische Massenkonsumkapitalismus hat in einer Breite den Menschen Wohlstand gebracht in ungekannter Qualität. Und da gab es auch Gier, aber es kommt eben darauf an, wie er kanalisiert wird, ob es Institutionen und Regelungen gibt, die da eingreifen und wirksam werden. Und hier genau fehlt es. Die globalen Finanzströme fließen wie sie wollen, lassen sich digital vervielfältigen, ohne Regelierung. Selbst die mächtige EU wird nur mit Mühe sich den Spekulanten erwehren können. Es wird wohl auch dieses Mal klappen. Aber es wird teuer und unschön werden. |