(08.07.2025, 13:50)Schneemann schrieb: [ -> ]Das ist aber immer so und ist kein auf "Panzeranhänger" und "Fregattenfans" reduziertes Phänomen. Wir brauchen Drohnen! Ja, aber wenn Störsysteme... Nein, die Infanterie entscheidet! Ja schon, aber beim ersten MG-Nest... Die Logistik ist das wichtigste! Ja, aber wenn die Wildschweine was schlechtes gegessen haben (frei nach Asterix bei Olympia)...
Das stimmt schon. Es ist nur auffällig das gewissen Waffengattungen ein besonderen Status genießen und sehr emotional verteidigt werden. Ich bin ein Drohnen Fan, besonders FPV Drohnen haben es mir angetan. Ich weiß aber auch das die Dinger extrem viele Schwächen haben und in Zukunft nur noch eine Nischenfähigkeit abbilden werden.
zum Thema:
Ab Minute 22:00 geht er auf offensive Vorgehensweise ein.
Auch hier ist die Annahme, das die leichte (abgesessene) Infanterie durch Aufklärung/Kampf die Verteidigung penetriert. Erst nach dem die Lücke gerissen wurde, kommen die Fahrzeuge (Bronegruppa) zum Einsatz.
P.S. ja ich weiß, Quintus hat das alles schon vor Jahren geschrieben
Das klingt mir dennoch alles zu einfach. Es funktioniert in der Ukraine auf beiden Seiten nicht.
Ob das am Gelände, der Ausbildung, dem Material oder was auch immer liegt, ändert an den Resultaten nichts.
Die Annahmen das Ukrainer/Russen einfach unfähig sind, ist mir zu einfach.
Lücke ist nicht gleich Lücke. Es gibt da qualitative Unterschiede. In Kharkiv gelang es den Ukrainern sehr früh hochrangige Kommandeure auszuschalten. Ob das geplant oder einfach Glück war, sei mal dahin gestellt.
Das war jedoch entscheidend dafür, das die Russen ihre Defensive nicht organisieren konnten und auch zu spät Verstärkungen angefordert haben.
Quasi ein Enthauptungsschlag auf taktischer Ebene.
In der Manöverkriegsführung ist das Ausschalten feindlicher Kommandeure Teil des Plans.
Ich bin noch am grübeln und ziehe vielleicht später ein Fazit. Dennoch schonmal danke für die vielen Anregungen.
(08.07.2025, 12:14)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Ich tippe das, aber ich kann auch extrem schnell tippen. Vor langer langer sehr langer Zeit habe ich mal Schulwettbewerbe auf der Schreibmaschinen gewonnen 
Der geborene Stabssoldat.
(08.07.2025, 12:14)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Das sehe ich speziell in Bezug auf die Bundeswehr nicht so. Stattdessen wird primär versucht die Flanke zu nehmen. Das zieht sich eigentlich durch die ganze deutsche Militärgeschichte, und wurzelt ebenfalls noch im Denken von Clausewitz und der Besessenheit des deutschen Offizierkorps von Cannae (ironischerweise eine Schlacht welche die Seite gewonnen hat, welche den Krieg verloren hat).
Danke für die Korrektur.
(08.07.2025, 12:14)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Ergänzend: wobei dieser Kollaps welcher da ausgenutzt weden konnte eben durch leichte Kräfte hervor gerufen wurde. Jedoch sollte man anmerken, dass diese leichten Kräfte keineswegs leichte Infanterie per Pedes waren, sondern ebenfalls sehr weitgehend motorisiert. Wenn man nun den absolut richtigen Gedanken von alphall31 aufgreift, dass mechanisierte Kriegsführung viel weitgreifender zu verstehen ist als in Bezug auf Kampfpanzer / Schützenpanzer / schwere Verbände und auch motorisierte (leichte) Einheiten mechanisierte Kriegsführung anwenden können, dann wurde hier sehr wohl mechanisierte Kriegsführung durchgeführt !
Natürlich kann man mechanisierte Kriegführung auch anders definieren. Wenn die Definition zu weit gefasst ist, dann werden Diskussion schwierig. Sind die Wiesel der Fallschirmjäger auch mechanisierte Kräfte? Kann man machen, nur dann braucht man andere Begriffe zur Differenzierung. Ab einen bestimmten Punkt sind einfach alle Heeresverbände mechanisiert.
Ansonsten stimme ich dir zu.
(08.07.2025, 17:21)Pmichael schrieb: [ -> ]Da man gerne über die Ukraine aber selten mit der Ukraine redet. Die Forderungen der Ukraine nach Kriegsmaterial sind Boxer, Lynx, geschützte Haubitzen - am liebsten auch Kampfpanzer. Es werden keine massenhaften simple Dingos und Konsorten verlangt, sondern selbst uralte M113s finden sofort den Einsatz an der Front.
Man muss daher auch nicht eine Seite als weltfremde Romantiker in Elfenbeintürme verklären.
Es geht nicht darum die Panzertruppe aufzulösen und es ist auch nicht die x-te MBT´s sind überflüssig Diskussion. Es geht darum wie man mechanisierte Verbände einsetzt. Hintergrund sind die Erfahrungen der Ukraine und die aktuellen BW Gerüchte.
Die Forderungen der Ukraine nach westlichen Panzer sind schon deutlich leiser geworden. Was die Ukraine im Moment braucht ist Luftverteidigung, (Langstrecken) Artillerie und Aufklärung. Aktuell sind sie in der Defensive, weil die mechanisierten Vorstöße sehr verlustreich und erfolglos waren.
(08.07.2025, 12:18)Falli75 schrieb: [ -> ]Ganz blöde und wahrscheinlich irrsinnige Idee kam mir gerade im Puma Thread, bezüglich Fallis.
Gibt es etwas in der Art von Stealthy Lastenseglern ?
Wie gesagt irre, aber egal ob Helis oder Transportflugzeuge, das Problem ist immer die Radarsignatur oder der pure Lärm den sie verursachen. Beide sind Kilometer weit zu hören und jeder weiß dann was kommt.
Vielleicht eher Helios Gebiet, viel mir nur gerade ein.
Irrsinnige Ideen sind manchmal die besten. Man stelle sich vor, jemand parkt eine Handvoll LKW´s tief im russischen Hinterland. Aus diesen LKW´s starten Drohnen welche über das lokalen Funknetz gesteuert werden.
Verrückt.
Kriegsführung ist ein kreativer Prozess. Ohne fähige Individuen wie Budanov oder Malyuk hätte die Ukraine vielleicht schon verloren.
Militärs sind allerdings nicht bekannt ein Sammelbecken für Freigeister und Querdenker zu sein.
Alleine aus diesem Grund bin ein Anhänger der Wehrpflicht, um andere "Typen" in die Armee zu bekommen. (nicht auf die aktuelle BW Diskussion bezogen).
Auch hier gebe ich Quintus zum Teil recht, das wir eine andere militärische Kultur brauchen. Nicht unbedingt ein maskulines Kriegervolk, aber eine Führungskultur welche Risikobereitschaft und Kreativität der Offiziere bis zu den unteren Ebene fördert und belohnt.