Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Pilotentraining der Bundeswehr
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Ist irgendwie untergegangen und wirft ein desaströses Bild auf die Verfügbarkeit von Trainer Flugzeugen
nach der Grundausbildung in Texas (für das sogenannte "lead-in fighter Training")
Gleich von Polo auf Mercedes funktioniert wohl nicht
Habe mich schon lange gefragt, ob da nicht ne Lücke ist zwischen Basis Training USA auf T-34 und dem Eurofighter / Tornado.
Deutschland hat bekanntermaßen keine Hawk / Alpha Jet / Tucano/ PC9 etc für Kampf nahes Jung Piloten Training (lead in...)

https://www.janes.com/osint-insights/def...-australia

War da mal wieder ne dumme Lücke, die nun gestopft wird?
Die Ausbildung im Rahmen des ENJJPT erfolgt auf T-6 und T-38 (bzw. perspektivisch dann T-7) als zweitgrößter Nutzer nach den USA, danach dann die Umschulung auf die Einsatzmuster. Das ist der gleiche Ablauf (und findet gemeinsam statt) wie bei der USAF, keine Ahnung was daran "desaströs" sein soll.

Die Vereinbarung mit Australien läuft parallel dazu, ist sicherlich auch politisch motiviert und benötigt hinsichtlich der genauen Inhalte überhaupt erstmal einer Bewertung.
Nix stopfen.

Das eigene Lead-In-Fighter-Training wird aktuell in einem Großteil der NATO-Länder mit Auslaufen der Dienstzeiten der Uralt-Jet-Trainer abgeschafft und auf lediglich zwei parallele Programme konzentriert (ENJJPT in den USA und die IFTS in Italien).

Die einzigen die da aktuell noch in eigenes investieren bzw. investiert haben sind Polen und Spanien, und in beiden Fällen hat das mehr Prestigegründe. Selbst Frankreich hat seine Alpha Jets letztes Jahr abgeschafft und LIFT komplett gestrichen.
Danke für die Hinweise.
Dann ist die Australien Aktion für mich wohl mehr politisch, wie Helios schon erwähnt, um dort Präsenz zu zeigen.

Hat diese Entwicklung mit den Fortschritten der Simulator Techniken zu tun, dass kaum noch lead in
benötigt wird und es gleich von USA Basic Training zum Einsatz Muster geht?
Frankreich hat seine Alpha Jet immer noch im Dienst . Daran wurden dieses Jahr die ukrainischen Piloten ausgebildet . Es soll sich wohl um 40 Jets handeln
(19.08.2024, 14:00)alphall31 schrieb: [ -> ]Frankreich hat seine Alpha Jet immer noch im Dienst . Daran wurden dieses Jahr die ukrainischen Piloten ausgebildet .
Die Ausbildung französischer Piloten auf Alpha Jets wurde im Januar 2023 eingestellt, die letzten auf Alpha Jet ausgebildeten Piloten schlossen ihre Ausbildung formell im März 2023 ab. Die Flugzeuge sollten daraufhin eingemottet und "für Sonderbedarfe" verwendet werden. Ein solcher besteht mit der Ausbildung ukrainischer Piloten.

Dabei ist bei der Ausbildung für die ukrainischen Piloten nicht nur die Gesamtzahl deutlich kleiner (etwa ein Drittel der früheren Kapazität), sondern es wurde auch das Ausbildungsprogramm zeitlich auf ein Drittel reduziert. Es ist also davon auszugehen dass bei weitem nicht alle rund 53 vorhandenen Flugzeuge hierfür eingesetzt werden - eher um die 15-20. Und dass diejenigen die dafür verwendet werden dabei auch "auf Verschleiß gefahren" werden.
Die Ausbildung der piloten war dieses Jahr .

https://www.flugrevue.de/militaer/vorber...kreich-v1/

In dem Artikel steht auch das Alpha Jet immer noch bei 2 einheiten im Dienst sind außer zur Ausbildung der ukrainischen Piloten.
(19.08.2024, 18:05)alphall31 schrieb: [ -> ]In dem Artikel steht auch das Alpha Jet immer noch bei 2 einheiten im Dienst sind außer zur Ausbildung der ukrainischen Piloten.
Ja, als Zieldarsteller und bei der Patrouille de France. Also beides weder Einsatz-, noch Ausbildungsbetrieb.
(18.08.2024, 14:27)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Hat diese Entwicklung mit den Fortschritten der Simulator Techniken zu tun, dass kaum noch lead in
benötigt wird und es gleich von USA Basic Training zum Einsatz Muster geht?

Mir ist nicht klar was du mit "Basic Training" meinst? Die fliegerische Erstausbildung findet vor ENJJPT statt, zum Programm dort gehören sowohl Grundlagen- wie auch Fortgeschrittenenkurse mit Trainingsplänen entsprechend den Anforderungen der Nutzer. Für das IFTS gilt das gleiche. In beiden Fällen findet auch LIFT statt, genauso wie beispielsweise auch in Frankreich (dort auf der PC-21) oder eben Australien (PC-21 und Hawk).
(18.08.2024, 14:27)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Hat diese Entwicklung mit den Fortschritten der Simulator Techniken zu tun, dass kaum noch lead in
benötigt wird
Die Entwicklung (kein eigenes LIFT mehr zu betreiben bei vielen Ländern) hat mehr damit zu tun, dass
  • die hierfür vorhandenen Jet-Trainer schon seit Jahren auf den letzten Löchern pfeifen (krassestes Beispiel dürften die spanischen F-5 sein, die gerade ihr 60tes Dienstjahr erreichen)
  • der Bedarf für Neubeschaffungen für derartige Zwecke immer finanziell umstritten ist und Ausbildung Personal bindet
  • es seit längerem Initiativen gibt, LIFT zur Standardisierung (und Kostenersparnis) mindestens europaweit gemeinsam zu betrieben - wobei diese Initiativen nie wirklich in was mündeten
  • es mit ENJJPT als "Ersatzlösung" hierfür und (in inzwischen modernisierter Form) IFTS als "Konkurrenz" durchaus Möglichkeiten gibt sich da was einfach einzukaufen.
(18.08.2024, 14:27)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]und es gleich von USA Basic Training zum Einsatz Muster geht?
ENJJPT in Shephard ist kein "Basic Training".

ENJJPT umfasst:
  • Phase 1 : Boden- und Simulatortraining, 5 Wochen
  • Phase 2 : Basis-Flugausbildung auf T-6 mit 105 Flugstunden, 26 Wochen
  • Phase 3 : Jet-Ausbildung auf T-38/T-7A mit 90 Flugstunden*, 24 Wochen
  • Phase 4 nach nationalen Vorgaben: Ausbildung auf T-38/T-7A mit einsatztypischen Sorties, typischerweise 9-10 Wochen
Phase 3 entspricht dem, was an LIFT-Ausbildung in anderen Ländern auf Flugzeugen wie Alpha Jet oder Hawk durchgeführt wird bzw. wurde.

Vor ENJPPT absolvieren Luftwaffenpiloten die "Fliegerische Erstausbildung" (in Goodyear), die mit den ersten Alleinflügen auf Propellermaschinen abgeschlossen wird.

* Stand 2021. NATO-Standard sind inzwischen 80 Flugstunden.
(19.08.2024, 22:26)kato schrieb: [ -> ]Die Entwicklung (kein eigenes LIFT mehr zu betreiben bei vielen Ländern) hat mehr damit zu tun, dass
  • die hierfür vorhandenen Jet-Trainer schon seit Jahren auf den letzten Löchern pfeifen (krassestes Beispiel dürften die spanischen F-5 sein, die gerade ihr 60tes Dienstjahr erreichen)
  • der Bedarf für Neubeschaffungen für derartige Zwecke immer finanziell umstritten ist und Ausbildung Personal bindet
  • es seit längerem Initiativen gibt, LIFT zur Standardisierung (und Kostenersparnis) mindestens europaweit gemeinsam zu betrieben - wobei diese Initiativen nie wirklich in was mündeten
  • es mit ENJJPT als "Ersatzlösung" hierfür und (in inzwischen modernisierter Form) IFTS als "Konkurrenz" durchaus Möglichkeiten gibt sich da was einfach einzukaufen.
ENJJPT in Shephard ist kein "Basic Training".

ENJJPT umfasst:
  • Phase 1 : Boden- und Simulatortraining, 5 Wochen
  • Phase 2 : Basis-Flugausbildung auf T-6 mit 105 Flugstunden, 26 Wochen
  • Phase 3 : Jet-Ausbildung auf T-38/T-7A mit 90 Flugstunden*, 24 Wochen
  • Phase 4 nach nationalen Vorgaben: Ausbildung auf T-38/T-7A mit einsatztypischen Sorties, typischerweise 9-10 Wochen
Phase 3 entspricht dem, was an LIFT-Ausbildung in anderen Ländern auf Flugzeugen wie Alpha Jet oder Hawk durchgeführt wird bzw. wurde.

Vor ENJPPT absolvieren Luftwaffenpiloten die "Fliegerische Erstausbildung" (in Goodyear), die mit den ersten Alleinflügen auf Propellermaschinen abgeschlossen wird.

* Stand 2021. NATO-Standard sind inzwischen 80 Flugstunden.

Danke für die weiergehenden Informationen Smile
Mir war nicht klar, dass Phase 3 und 4 dort schon so weit gediegen sind, dass dort auch schon
"einsatztypischen Sorties" geflogen werden.
Dann muss man in D danach tatsächlich nur noch auf dem Einsatzmuster weiterschulen.
Deutsche Kampfpilotenschüler könnten auch in Griechenland ausgebildet werden
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 16. September 2024
[Bild: m346-grec-20240916.jpg]
Nach einer theoretischen Ausbildung an der Offiziersschule in Fürstenfeldbruck [Bayern] lernen die Jagdfliegerschüler der deutschen Luftwaffe die Grundlagen ihres zukünftigen Berufs zunächst in der 3. Trainingsstaffel [3.DtLwAusbStff], die auf der Goodyear Air Force Base [Arizona] stationiert ist und Grob 120TP-Trainingsflugzeuge betreibt.

Wenn sich ihre Fähigkeiten bestätigen, wechseln die Flugschüler zum Luftwaffenstützpunkt Sheppard (Texas) und zur Euro NATO Jet Pilot Training (ENJJPT), wo sie ihre Ausbildung am Steuer einer T-6 Texan II und einer T-38C Talon fortsetzen werden.
Dieses Schema wird sich jedoch bald ändern. Die Luftwaffe hat bereits ein Abkommen mit Aeronautica Militare unterzeichnet, das es einigen ihrer Flugschüler ermöglichen soll, ihre Ausbildung an der International Flight Training School [IFTS] abzuschließen. Diese Schule wurde 2018 in Zusammenarbeit mit dem italienischen Leonardo-Konzern gegründet, der die M346 „Master“-Trainingsflugzeuge bereitstellt.

Erst kürzlich, als die Luftwaffe gerade mit Eurofighter EF-2000 / Typhoon an der Übung Pitch Black 2024 teilgenommen hatte, unterzeichnete sie eine Absichtserklärung mit der Royal Australian Air Force [RAAF], um Flugschüler zur Ausbildung nach Australien zu schicken. Dies ist jedoch nur eine Absichtserklärung... Es bleibt abzuwarten, ob sie in den kommenden Wochen oder Monaten bestätigt wird.

Die Luftwaffe prüft derzeit intensiv die Möglichkeit, ihre zukünftigen Kampfpiloten auf dem Luftwaffenstützpunkt Kalamata in Griechenland auszubilden. Dort befindet sich das 120. Ausbildungsgeschwader der griechischen Luftwaffe und ein „internationales Pilotenausbildungszentrum“, das 2021 im Rahmen einer Partnerschaft mit dem israelischen Konzern Elbit Systems eingerichtet werden soll. Wie das italienische IFTS betreibt diese Einrichtung zehn M346 „Master“.
Im März dieses Jahres besuchte eine deutsche Delegation unter Leitung von General Günter Katz die Einrichtungen des Stützpunkts Kalamata. Anschließend wurden Verhandlungen aufgenommen. Die Verhandlungen befinden sich nun auf der Zielgeraden, wie die Tageszeitung I Kathimeriní berichtet.

Die Luftwaffe plane, in Kürze zehn Flugschüler nach Griechenland zu schicken, die die gleiche Ausbildung wie ihre griechischen Kollegen absolvieren würden, d. h. sie würden zunächst auf T-6 Texan II und später auf M346 Master fliegen.
„Parallel dazu werden sie auch den theoretischen Unterricht absolvieren, während der Studienzyklus, der natürlich von der Verfügbarkeit der Flugzeuge abhängt, zwei Jahre betragen soll“, so die Tageszeitung. Und fügt hinzu, dass sich die Kosten für die Ausbildung auf 2,5 Millionen Euro pro Flugschüler belaufen werden.

Für die Luftwaffe ist die Suche nach Ausbildungspartnerschaften auf die Schwierigkeiten der Euro NATO Jet Pilot Training zurückzuführen, die mit der Verfügbarkeit ihrer Trainingsflugzeuge zusammenhängen, da die T-38C Talon nicht mehr die allerjüngste ist.
Dann wäre der eigentlich sinnvollste Schritt, die veralteten T-38 zu ersetzen, wenn das Alter das Problem ist.
Die US Air Force bekommt doch gerade neue Trainer... Die Boeing T-7.
(20.09.2024, 19:03)Milspec_1967 schrieb: [ -> ]Dann wäre der eigentlich sinnvollste Schritt, die veralteten T-38 zu ersetzen, wenn das Alter das Problem ist.
Die US Air Force bekommt doch gerade neue Trainer... Die Boeing T-7.
Ist vorgesehen bzw. in der Beschaffung berücksichtigt, allerdings ist durch die Amerikaner der Ersatz der T-38 bei ENJJPT auf Shepard Air Base als letzte Einheit geplant. Dabei verzögert wie bei vielen Beschaffungen in den USA sich aber die Einführung der T-7A generell. Die ganzen ersten Flugzeuge, die seit letztem Jahr vertragsgemäß aus der angeblichen Serienproduktion kamen, werden jetzt erstmal für Einführungstests verwendet. Momentan ist die Initial Operating Capability für 2028 geplant. Bis die in Shepard die T-38 vollständig abgelöst haben, kann man nochmal 3-4 Jahre draufrechnen.

Das aktuelle Problem mit der T-38 ist, dass die Wartungsfirma für die Flugzeugmotoren im letzten Jahr Lieferschwierigkeiten mit Verzögerungen von mehreren Monaten hatte, was sich wohl bis Mitte diesen Jahres hinzog. Betrifft die USAF im allgemeinen, nicht nur das gemeinsame Programm. Die USN hat bei der Goshawk übrigens ähnliche Probleme. Dadurch konnten an den Schulen halt teilweise Ausbildungsgänge nicht wie gewohnt starten oder Kapazitäten mussten gestreckt werden.
(20.09.2024, 20:16)kato schrieb: [ -> ]Momentan ist die Initial Operating Capability für 2028 geplant. Bis die in Shepard die T-38 vollständig abgelöst haben, kann man nochmal 3-4 Jahre draufrechnen.

Die bisherigen Planungen (es gibt da verschiedene Ansätze, aber die Zeitpläne sind jeweils ähnlich/identisch) sehen einen Ersatz in Sheppard frühestens ab 2033 mit einer vollständigen Ausmusterung der T-38C bis 2036 vor.

Die genannten Probleme mit dem Triebwerk haben nur bedingt mit dem Alter der T-38 zu tun, auch die aktuell laufende notwendige Lebensdauerverlängerung einiger Maschinen sollte bei vernünftiger Planung keine Rolle spielen. Das Grundproblem ist eher der Routinebetrieb, es fehlt das notwendige Personal vom Mechaniker bis zum Ausbilder, gleichzeitig wird die Versorgung aufgrund des Alters aufwändiger während zudem der Bedarf wächst. Die Einführung der T-7A ist deshalb von Anfang an relevant, weil dadurch zumindest theoretisch zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden könnten. Interessant im Falle der ENJJPT wird die Frage, wer die Maschinen in welcher Stückzahl beschaffen wird, denn das sind ja nicht alles Flugzeuge der USAF (auch wenn alle deren Markierungen tragen).

Die jetzigen Initiativen zur Verteilung der Ausbildung müssen in meinen Augen viel mehr aus politischer denn aus technischer Perspektive betrachtet werden, mit dem militärischen Vorteil unterschiedlichster Zusammenarbeiten irgendwo in der Mitte.
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