Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Elity Ballistikrechner von FN
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Das französische Heer hat einen "Großauftrag" für FN Elity Ballistikrechner für seine Scharfschützen erteilt.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 7. Februar 2023
[Bild: elity-20230207.jpg]
Im Jahr 2022 bewerteten die Scharfschützen des 3. Regiments der Marineinfanterie [RIMa] unter der Schirmherrschaft des "Battle Lab Terre" und des Technischen Zuges des Heeres [STAT] und anlässlich eines Trainings im Centre d'entraînement et d'instruction au tir opérationnel [CEITO] den ballistischen Rechner FN Elity, der ein Jahr zuvor von der belgischen Gruppe FN Herstal vorgestellt worden war. Die Ergebnisse waren positiv.

"Eine Woche lang haben die Marsouins des STE [Zug der Scharfschützen, Anm. d. Red.] mit diesem Gerät Schießübungen gemacht. Im Feld bringt die FN Elity eine leichtere Zielerfassung sowie eine schnellere Korrektur der Schüsse mit sich", erklärte das 3e RIMa damals.

Laut der Beschreibung von FN Herstal ermöglicht das FN Elity dank einer ballistischen Berechnungssoftware und seiner Zielhilfen eine deutlich höhere Treffsicherheit auf große Entfernungen. Die STAT konnte dies im Rahmen ihrer mehrmonatigen Evaluierung überprüfen. Dies ging so weit, dass die Structure Intégrée de Maintien en Condition Opérationnelle des Matériels Terrestres [SIMMT] dem belgischen Waffenhersteller nach Abschluss der Evaluierung einen "Großauftrag" erteilte. Dies gab er am 7. Februar bekannt, ohne jedoch den Wert des Auftrags zu nennen.

Die Bewertung des Battle Lab Terre und der STAT "ermöglichte es den Schützen, den ballistischen Rechner mit verschiedenen Waffen zu testen und erfolgreich zu bewerten: 12,7 mm-Gewehre und 7,62 mm-Scharfschützengewehre [PGM und FN SCAR-H PR]", erklärte FN Herstal.

"Noch wichtiger ist, dass sie gezeigt hat, wie sie die Leistung des Schützen erheblich verbessert, die Zeit für die 'Detektion-Neutralisierung' um 40% verkürzt und die Schussgenauigkeit um 25% erhöht", so das belgische Unternehmen weiter. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass es die von Scharfschützen mitgeführte Ausrüstung um 6 kg leichter macht.

Zur Erinnerung: Das 400 Gramm schwere FN Elity ist ein All-in-One-System mit einem OLED-Bildschirm, einem Laserentfernungsmesser, der ein mannsgroßes Ziel in bis zu 1750 Metern Entfernung messen kann, Laserpointern für sichtbares und infrarotes Licht, einem Infrarot-Beleuchter mit variabler Lichtintensität, mehreren Sensoren zur Messung von Temperatur, Druck und Luftfeuchtigkeit. Es funktioniert mit einer von ApexO entwickelten ballistischen Berechnungssoftware, die dazu dient, dem Schützen in Echtzeit eventuelle Schusskorrekturen mitzuteilen. Eine Android-App ermöglicht es, jeden Parameter des Rechners zu konfigurieren.

"Dieses erste Innovationsprojekt mit dem Unternehmen FN Herstal verlief sehr gut, vor allem dank der hervorragenden Zusammenarbeit. Es hat ein gutes Ende gefunden, da es [...] zum Erwerb einer ersten Charge führt, die den französischen Streitkräften zugute kommt. Und er öffnet die Tür für weitere Beschaffungen [...], deren Modalitäten und Zeitplan noch festzulegen sind, sowie für weitere Kooperationen" mit dem belgischen Konzern, fasste der Chef d'Escadron Tanguy de Brosse, der Leiter dieses Projekts innerhalb des "Battle Lab Terre", zusammen.
Solche Systeme (gibt es ja eigentlich schon seit Jahren und von vielen Herstellern) werden heillos unterschätzt. Einige solcher Systemen können zugleich für die Kugelwaffe wie auch für von dieser aus abgefeuerte Granaten eingesetzt werden, es gibt in Israel sogar Prototypen die sowohl für Gewehrgranaten als auch Unterlaufgranatwerfer funktionieren und sogar in der Lage sind "intelligente" Granaten zu programmieren vor dem Abschuss.

Das ist ein Riesenpotential das einfach brach liegt, weil Stealth-Kampfflugzeuge, AAW Fregatten mit der Befähigung für BMD und Kampfpanzer zu viel im Vordergrund stehen.
Zitat:Quintus Fabius
Das ist ein Riesenpotential das einfach brach liegt, weil Stealth-Kampfflugzeuge, AAW Fregatten mit der Befähigung für BMD und Kampfpanzer zu viel im Vordergrund stehen.

Nicht mehr lange. Weil dieses Projekt ja auch ein Erfolg für das Konzept "Battle lab" ist, eine Brücke zwischen Hersteller und "Endkunde" zu bauen.

Und hier haben wir doch eine Multi Win Situation.
* Der Hersteller, direkte Zusammenarbeit mit dem "Endkunden "
* Die Truppe, direkt in den Entwicklungsprozess eingebunden
* Battle Lab, rechtfertigt seine Existenz
* Politik, bestellt in Belgien, was bei der Menge der belgischen Einkäufe in FR schon von Bedeutung ist.