Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Lazarettzüge für die Bundeswehr
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Zitat:Bundeswehr will drei ICE-Züge als mobiles Lazarett einsetzen

Zuletzt hat die Bundeswehr Flugzeuge genutzt, um Intensivpatienten zu verlegen. Bis 2025 sollen nun ICE-Züge angeschafft werden, um sie als mobile Lazarette einzusetzen. Ein ICE kostet etwa dreißig Millionen Euro.

https://www.welt.de/politik/deutschland/...etzen.html

Interessant fand ich dazu diesen Hinweis, weil ich von dem Einsatz in Frankreich nichts mitbekommen habe:

Zitat:Der letzte Vorschlag zum Thema Lazarettzug ist noch nicht so lange her, erst Mitte 2020 plädierte die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer dafür, die EU mit einem Lazarettzug besser auf Epidemien und eine große Zahl Schwerverletzter vorbereiten. (...)
Ihr Vorschlag basierte mutmaßlich auf den Maßnahmen Frankreichs, das während der Corona-Pandemie Intensivpatienten mit dem Schnellzug TGV zu freien Behandlungskapazitäten im Lande brachte.

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/...undeswehr/
Zitat:Interessant fand ich dazu diesen Hinweis, weil ich von dem Einsatz in Frankreich nichts mitbekommen habe:

Verwundert mich auch nicht.
Es waren keine Lazarettzüge, sondern "System D" angepasste TGV Züge für den Transport von Covid Patienten.

Es funktionierte, war aber eine sehr großer logistischer Aufwand. Wurde relativ schnell wieder eingestellt.

Es gab dann auch eine Diskussion über spezieller Lazarettzüge, um zB während der COVID Epidemie gezielt Krankenhauskapazitäten verschieben zu können.
Auch diese Lösung wurde verworfen, jedenfalls für einen Einsatz innerhalb Frankreichs.
Gibt es einen Grund warum ausgerechnet ICEs und keine Dieselloks? Diesel erscheint mir besser im Kriegsfall wenn das Stromnetz vielleicht unter Beschuss kommt.
Da geht es eher darum, im Normalbetrieb mitfahrende, eh durch die Bahn zu beschaffende Züge vorzuhalten, die man dann bei Bedarf kurzfristig umrüsten kann. Da hat man weniger an den Fall echter Landesverteidigung gedacht als vielmehr an die nächste Pandemie, bei der man im Friedensbetrieb größere Mengen von Patienten kurzfristig zwischen Großstädten verlegen muss.
Und dafür eignen sich nun mal am besten die aktuell am häufigsten für den Fernverkehr beschafften Züge. Die lassen sich am sinnvollsten im Regelbetrieb einsetzen und haben aufgrund ihrer Verbreitung eine entsprechend gute Aussicht auf langfristige Instandhaltungsmöglichkeiten.

Man sollte sich da nicht zu viel von versprechen. Das ist ein reines Zivilschutzmittel, das man offenbar als Verteidigungsinvestition innerhalb der 100 Mrd. verkaufen möchte. Größter Profiteur dürfte die DB sein, die diese Züge nutzen kann. Ob dafür Gelder zurück an die BW fließen werden, weiß ich leider nicht, aber über die bundeseigene DB fließen sie zumindest in den Staatshaushalt zurück.

Für einen "echten" Lazarettzug bräuchte man natürlich Dieselloks, die Mehrspur-fähig und auch mit anderen europäischen Leitsystemen kompatibel wären. Dafür bräuchte man dann aber Züge aus Einzelwagen, während im Regelbetrieb des Personenfernverkehrs eigentlich nur noch elektrifizierte Triebzüge zum Einsatz kommen.