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Normale Version: Konflikte ums Wasser
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Nicht zu vergessen, dass Äthiopien mit allen Staudämmen soviel Strom produzieren kann, dass es selbst und alle direkten Nachbarn zu 100% mit Strom aus Wasserkraft versorgen kann.
was hilft der Strom, wenn man kein Wasser mehr zum trinken hat?

(11.12.2021, 14:03)Schneemann schrieb: [ -> ]...
Der Strang wurde von mir aus dem Spekulationenbereich hierher verschoben, zudem habe ich die Überschrift, die sich vormals auf Sudan und Äthiopien bzw. die Stauvorhaben am Nil bezog, in einen allgemeineren Tenor umgemünzt, da wir dieses Problem sehr wahrscheinlich zukünftig noch öfters und an verschiedenen Ecken des Planeten sehen werden.

Schneemann
Ein Gastkommentar vonJanos I. Szirtes in der NZZ bringt es auf den Punkt:
Zitat:Süsswasser ist ein Rohstoff der Zukunft – doch schon jetzt brauen sich deswegen Kriege zusammen

Menschen können nicht leben ohne Wasser. Wird es knapp, drohen Konflikte. Wasser aber ebnete auch den Weg zu Kooperation. Nicht zufällig entstanden die ersten Zivilisationen an grossen Flüssen. Immer öfter aber wird Wasser heute usurpiert und als Waffe eingesetzt.

Die Sicherung von Rohstoffen war im Laufe der Geschichte stets ein Grund für Spannungen, die auch in Kriege ausarteten. Das war in der Alten Welt so und ist auch in Asien nicht anders. Neuerdings tauchen immer öfter Nachrichten über Grenzstreitigkeiten im Himalaja auf. Drei Atomwaffen besitzende Mächte des Kontinents, China, Indien und Pakistan, sind involviert und erheben gegenseitig territoriale Ansprüche. Bei den umstrittenen Gebieten handelt es sich überwiegend um hochalpine Gegenden auf vier- und fünftausend Metern Höhe, um schroffe und steinige Berge. Gerungen wird um umstrittene, nicht recht definierte Grenzziehungen mitten in einem unwirtlichen Nirgendwo, das scheinbar ohne jede strategische Bedeutung zu sein scheint.
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(11.12.2021, 14:03)Schneemann schrieb: [ -> ]Der Strang wurde von mir aus dem Spekulationenbereich hierher verschoben, zudem habe ich die Überschrift, die sich vormals auf Sudan und Äthiopien bzw. die Stauvorhaben am Nil bezog, in einen allgemeineren Tenor umgemünzt, da wir dieses Problem sehr wahrscheinlich zukünftig noch öfters und an verschiedenen Ecken des Planeten sehen werden.

Schneemann
Du hast recht, das Thema betrifft längst nicht mehr den Nil.
Aktuell gibt es Streit zwischen den USA und Mexiko:
Zitat:Trump macht mit Zöllen Druck
Wasserstreit zwischen USA und Mexiko droht zu eskalieren
09.12.2025, 08:38 Uhr
Im Jahr 1944 regeln die USA und Mexiko, sich in den Grenzregionen Wasser aus den dortigen Flüssen zur Verfügung zu stellen. Texanische Abgeordnete monieren, dass die mexikanische Seite sich zuletzt an den Vertrag nicht hält. Präsident Trump mischt sich ein.
...
der gerade im Kontext mit der weltweit schrumpfenden Hegemonialmacht der USA, auch gegenüber Lateinamerika, als besonders brisant angesehen werden muss.
Wieso sollte gerade der Streit zw. Texas und Mexiko als "besonders brisant angesehen werden"? Vielleicht sollte man die Trump-Lupe nicht überall gleich überbordend anwenden, denn ich sehe ehrlich gesagt weltweit deutlich gefährlichere Konflikte ums Wasser mit deutlich höherem Eskalationspotenzial. Nur weil in Texas die Mexikaner (mutmaßlich) geschummelt haben und Trump nun Strafzölle androht, heißt das ja nicht, dass das nun ein "besonders brisanter" Streit wäre.

Schneemann
"Besonders brisant" ist der Streit, weil zwei ehemals verbündete Staaten, von denen einer hochgerüstet und durch eine nach internationalen Normen und Rücksichtnahme wenig belastete Administration geführt wird, hier zumindest konkurrieren.
Und deren Agieren wirkt sich deutlich massiver auch auf uns und unsere Wirtschaft (Stichwort: Autowerke - VW exportiert von Mexiko in die USA) aus, als es etwa ein Streit zwischen Mali und dem Niger wäre - oder zwischen Ägypten und Äthiopien, die ja nicht einmal eine gemeinsame Grenze haben.
Zitat:Und deren Agieren wirkt sich deutlich massiver auch auf uns und unsere Wirtschaft (Stichwort: Autowerke - VW exportiert von Mexiko in die USA) aus, als es etwa ein Streit zwischen Mali und dem Niger wäre - oder zwischen Ägypten und Äthiopien, die ja nicht einmal eine gemeinsame Grenze haben.
Tatsächlich macht sich VW in Mexiko gewisse Sorgen - aber nicht wegen Trump oder einer möglichen Reaktion seinerseits auf den Wasserstreit (er drohte 5% Zusatzzölle an), sondern wegen der Politik der mexikanischen Regierung. Die hat nämlich für Waren aus China 50% Zusatzzölle genehmigt, um den eigenen Markt zu schützen. Da aber die Pkw-Hersteller vor Ort, darunter VW, aber auch GM, auch Teile aus China importieren, hat man nun Angst, dass die Produkte, die in Mexiko relativ kostengünstig hergestellt werden können, nun teurer werden, was den Absatz reduzieren könnte.

Verglichen mit dem Umstand, dass hier Großkonzerne möglicherweise Verluste machen könnten, ist das aber weiterhin von überschaubarer "Brisanz" - an anderen Stellen auf der Erdkugel droht zigtausendfacher Tod im Falle von Kriegen oder Wassermangel.

Schneemann
Der "zigtausendfache Tod" etwa infolge der Bürgerkriege im Sudan geht den Menschen hier - leider - am "A...." vorbei.

Richtig, nach Mexikos Zollerhöhung ist eine Milliardenlieferung betroffen und sind Milliarden-Exporte gefährdet:
aber das ist "nur" ein erster Schritt, die Verteuerung der Herstellungskosten in Mexiko, die sich natürlich auch auf die Verkaufspreise der Exporte in die USA auswirkt.
Zusätzliche US-Zölle verteuern diese mexikanischen Exporte in die USA noch mehr. Das ist dann der zweite Schritt.
Und in der Folge werden die bisherigen Fertigungs- und Lieferketten über Mexiko in die USA massiv mit Preiserhöhungen belastet.
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