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Chef der deutschen Luftwaffe: Die Luftwaffe wird für die Herausforderungen der Zukunft aufgerüstet


Das deutsche Engagement in der NATO ist ein Grundpfeiler unserer nationalen Stabilität und unseres Friedens, und die Luftwaffe ist das Herzstück unseres nationalen Engagements innerhalb des Bündnisses. Die Herausforderung für die NATO besteht nicht nur in der Neuausrichtung auf eine gemeinsame Verteidigung gegen einen gleichrangigen Konkurrenten, sondern auch in der angemessenen Reaktion auf Gegner, die unsere Sicherheit täglich in mehreren Bereichen auf die Probe stellen. Der Zugang zu - und die Nutzung von - Luft und Weltraum sind von höchster nationaler und bündnispolitischer Bedeutung; daher müssen sie vor dem Missbrauch durch staatliche, industrielle und individuelle feindliche Akteure geschützt werden.

Die multinationale Luftmachtübung Air Defender 2023 ist eine der wichtigsten Veranstaltungen der Luftwaffe. Ich bin stolz darauf, dass der Anstoß zu dieser Übung von der Luftwaffe ausging und sie von der U.S. Air Force, dem Allied Air Command der NATO, dem Pentagon und dem Supreme Headquarters Allied Powers Europe sehr gut aufgenommen wurde. Die Luftwaffe wird sich mit größtmöglicher Beteiligung für Air Defense 2023 engagieren, indem sie bestehende Übungen integriert und deutsche Luftwaffenstützpunkte für unterstützende Funktionen zur Verfügung stellt.

Im Einklang mit der sicherheitspolitischen Einschätzung der Bundesrepublik Deutschland soll die Luftwaffe auch die Fähigkeit zur Abschreckung durch Präsenz über große Distanzen demonstrieren. Die erste Stationierung von Jagd- und Tankflugzeugen in Australien wird im Jahr 2022 beginnen. Dieser bedeutende Einsatz darf nicht unterschätzt werden: Es geht nicht nur darum, dass die Luftwaffe Flugzeuge entsendet. Es geht um den Einsatz und die Projektion von Luftmacht über Tausende von Kilometern fern der Heimat.

Die Zukunft der Kampfflugzeuge der Luftwaffe wird durch die Linse des vom Verteidigungsministerium vorgeschlagenen Ersatzes der alternden Tornado-Kampfbomber durch die US-amerikanische F/A-18F Super Hornet für Luft-Boden-Einsätze und die EA-18G Growler für Störaufgaben zu sehen sein. Dieses Flugzeug für die elektronische Kampfführung wird der NATO in Europa eine einzigartige Fähigkeit bringen und würde ein Schlüsselelement im Ansatz der Luftwaffe bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen im elektromagnetischen Spektrum werden. Der Mehrzweck-Eurofighter wird auf die neue Tranche 4 aufgerüstet und würde in Verbindung mit der F/A-18F und EA-18G die deutschen Jagdgeschwader stärken und in das zukünftige Einsatzumfeld tragen.

Neben dem Modernisierungsprogramm für schnelle Jets sind strategische Lufttransport- und Luftbetankungsfähigkeiten von größter Bedeutung für die nationale und alliierte Luftmacht. Das stetige Wachstum der A400M-Flotte ermöglicht es der Luftwaffe, den strategischen Lufttransportbedarf zur Unterstützung nationaler und verbündeter Missionen, einschließlich humanitärer Hilfseinsätze, zu decken. Als erste europäische Luftwaffe, die mit der A400M bei Einsätzen über Syrien Luftbetankungsfähigkeiten bereitstellt, haben wir unseren Verbündeten eine positive Botschaft übermittelt und potenziellen Angreifern unsere Fähigkeiten demonstriert.

Der Lufttransport innerhalb des Einsatzgebietes ist für den Erfolg aktueller und zukünftiger Operationen von entscheidender Bedeutung; daher treiben Deutschland und Frankreich ihre Roadmap zügig voran, um bis 2021 eine gemeinsame Lufttransportstaffel mit C-130J Hercules zu schaffen.

Darüber hinaus muss die Hubschraubertruppe ihr in die Jahre gekommenes "Schlachtross" - die Sikorsky CH-53G - modernisieren, um sicherzustellen, dass die Flotte weiterhin die Fähigkeit zur "Feldlieferung" rechtzeitig und unter allen Bedingungen, von den arktischen Regionen bis zum Dschungel oder der Wüste, bereitstellen kann.


In den letzten Jahren hat sich der Weltraum zu einer hochdynamischen und sich weiterentwickelnden Domäne entwickelt. Die Luftwaffe wird wieder die Verantwortung sowohl für die Luft als auch für den Weltraum übernehmen, um die Einheitlichkeit der Anstrengungen und der Führung für den gesamten Bereich sicherzustellen.

Konfrontiert mit einem umkämpften und überlasteten Umfeld, in dem potenzielle Angreifer uns den Zugang zu unserem eigenen Operationsgebiet verwehren könnten, wird das Konzept der "Joint All-Domain Operations" neuen Bedrohungen entgegenwirken und sich kontinuierlich verbessern, um zukünftige Herausforderungen zu besiegen. Interoperabilität - mit der Verbindung von Sensoren und Plattformen über alle operativen Domänen hinweg - wird die Geschwindigkeit unseres eigenen Entscheidungszyklus und damit den operativen Output drastisch erhöhen.

Eine wesentliche Herausforderung dieser generierten und gemeinsam genutzten Daten ist, dass sie gehandhabt und verarbeitet werden müssen, um sie in einem nutzbaren Format zeitnah für die eigenen und verbündeten Streitkräfte verfügbar zu machen. "Combat Cloud 2040+" ist ein langfristiges Ziel der Luftwaffe in diesem informationslastigen Umfeld. In diesem Zusammenhang wird das Programm "Next Generation Weapon System" - die Kombination von Führungsjagdflugzeugen mit unbemannten Systemen (Future Combat Air System) - den Kern der "neuen" deutschen Luftwaffe bilden. Dieses Programm wird in Kooperation mit Frankreich und Spanien durchgeführt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutsche Luftwaffe ihre Mittel aufrüstet, um sie an die Spitze der heutigen militärischen Luftfahrtfähigkeiten zu bringen. Bereit, fähig und zuverlässig zu sein, ist unser Ziel, und wir wissen, dass unsere Nation, unsere Partner und unsere Verbündeten auf uns zählen.

Generalleutnant Ingo Gerhartz ist der Chef der deutschen Luftwaffe.


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https://esut.de/2021/01/fachbeitraege/24...chreckung/

Gerhartz: Wir haben als Luftwaffe einen klaren Auftrag und werden auch weiterhin verlässlich unseren Beitrag im Rahmen der Nuklearen Teilhabe leisten. Wenn Sie nach der Bedeutung der Nuklearen Teilhabe für Deutschland fragen, so ist meine wichtigste Antwort, dass wir innerhalb der NATO sichtbar Verantwortung übernehmen. Das ist es, was auch unsere Partner von uns erwarten. Die Nukleare Teilhabe ist dabei Teil einer glaubhaften präventiven Abschreckung und sichert gleichzeitig Deutschlands Mitsprache bei diesbezüglichen Planungen.

Gerhartz: Die Fähigkeiten des Elektronischen Kampfes aus der Luft sind von elementarer Wichtigkeit und erfahren vor dem Hintergrund der Re-Fokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung eine immer höhere Bedeutung. Vor allem mit der E/A-18G Growler ist ein hocheffektives, erprobtes System – marktverfügbar – nutzbar und ist damit eng mit der Frage der Tornado-Nachfolge verbunden.
Hatte ich schon im quo vadis Thread gepostet Big Grin

https://www.forum-sicherheitspolitik.org...#pid194938

@Helios: Wir brauchen bitte dringend unseren Bereich „Streitkräfte und Rüstungsindustrie - Deutschland“ aus der Zwischenstation im Unterforum Blickpunkt Deutschland. ExclamationHeart
Liest sich ja sehr positiv, alleine mir fehlt der Glaube dass Politik und Verwaltung auch die Motivation vom Luftwaffenchef teilen.

Ich sehe schon jetzt die großen Sparrunden in den nächsten Jahren dank Corona und da man in Deutschland mit dem Sozialstaat nur in eine Richtung darf / will muss wohl der Rotstift woanders angesetzt werden, vor allem wenn (was Gott verhüten möge) eine unglücksseelige RRG Koalition auf die Bundeswehr losgelassen wird.
Schließlich hat die Bundeswehr ein großes Budget und Rüstung ist für viele Deutsche eine der 8 Todsünden (ja, ich weiß, es gibt die 7 und dann Rüstung als 8.).
2% werden wir dieses Jahrzehnt nicht mehr erreichen und wenn es 1.5% bis 2024 werden wäre ich positiv überrascht.

Was die Politik betrifft sehe ich auch keine großen Änderungen am Beschaffungswesen und an den Prozessen, da sind uns andere Länder weit voraus. Alleine die Farce um den Ch-53G / K ist ja mehr als peinlich, drei Jahre verlorene Zeit. Der Eingangskommentar hier im Forum im Jahre 2003 schreibt ja schon vom "betagten" Hubschrauber der in Zukunft ersetzt werden muss. TLVS ist ja jetzt wohl auch auf dem Weg in die ewigen Jagdgründe und ob FCAS so kommt ist auch die andere Frage, schließlich machen die Franzosen da ihr eigenes Ding draus und wir Deutschen sollen das bezahlen aber wenig Mitsprache haben.

Warum sind wir eigentlich in Australien? Was wollen wir da machen?
Wir schrecken dadurch die Chinesen ab, nein mal ernsthaft: ich vermute stark dass hängt mit Übungsmöglichkeiten zusammen welche man so in dieser Bundesrepublik nicht mehr hat und man will sich diesbezüglich etwas von den USA lösen. Das hängt daher meiner Einschätzung nach von einer geänderten Einschätzung der USA als Bündnispartner ab. Und man übt damit zugleich das Verlegen von Luftwaffen-Einheiten über sehr große Distanzen.
Ich bin kein Freund von Internet Übersetzungen. Im O-Ton sagte er dies.

Zitat:This significant deployment cannot be underestimated: It is not just about the Luftwaffe deploying aircraft. It is about deploying and projecting air power over thousands of miles away from home.

Ehrlich gesagt eine sehr gute Sache. Vielleicht nehmen wir direkt ein paar Growler aus Australien mit. Die Berührung und Erfahrung mit diesem Flugzeugmuster auf operativer Einsatzebene wird eine gewichtige Rolle spielen. Bitte auch die P-8 gleich mitnehmen.
Was ich in dem Artikel am positivsten bewerte, ist die de-facto Festlegung auf die F18 SuperHornet / Growler. Es wird offensichtlich schon ziemlich fest damit geplant.

Der zweite große Pluspunkt ist die Initiative, die die Luftwaffe durchs Ansetzen der Großübung gezeigt hat. Das ist genau das, was wir hier im Forum bemängeln, was Experten für Sicherheitspolitik wie Herr Ischinger lange bemängeln: Das Vorangehen Deutschlands innerhalb Europas.
Das man mal selbst führt und nicht führen lässt! Mir fällt auch spontan keine andere Großübung ein, die es in Europa in der hier angedachten Form gibt.

Australien: Meiner Meinung nach einfach nur eine Verlegeübung. Derzeit haben wir nicht wirklich viel Erfahrung damit. Dazu kommt, wie Quintus schrieb, der Platz zum üben.

Ineedamedic: Das Geschimpfe über FCAS kann ich zu diesem frühen Zeitpunkt nicht nachvollziehen.
https://esut.de/2021/01/fachbeitraege/24...nerschaft/

Als sich Deutschland, Frankreich und Spanien vor drei Jahren auf die Realisierung des langfristig angelegten „Future Combat Air System“ (FCAS) einigten, dessen Herzstück ein neuentwickelter Jet der sechsten Generation sein wird, stellte sich mit Nachdruck eine entscheidende Frage: Wie überbrücken die Staaten die Zeit bis 2040, wenn FCAS einsatzbereit sein soll?