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Normale Version: Panzerhaubitze 2000
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100 Schuss ist in der Tat hochintensiv und entspricht etwa den Munitionsvorrat von über drei RCH155 oder gute 1 1/2 PzH2000.
Das ist durchaus die Realität dass es zu überhöhte Verschleißerscheinungen kommt, die alten M109 waren nicht für durchgehend mehr als 100 Schuss am Tag ausgelegt - nach einigen hundert Schuss ist sowieso Feierabend für das Rohr.
Die Pzh200 scheint mir das Opfer der eigenen Schnellfeuerfähigkeit geworden zu sein, die bei nicht entsprechender Bedienung zu den gemeldeten Fehlern führen kann, 60 Schuss am Board und dann eine Ladeautomatik die mehr als drei Schuss in der Minute aufrecht erhalten kann ohne das Rohr zu überhitzen.


Auch ist Ukraine nicht wirklich der Maßstab für einen Konflikt der NATO, wo selbst hochmobile Panzerhaubitzen wie die PzH2000 oder dann irgendwann die Radhaubitze RCH155 Schwierigkeiten haben werden der Luftwaffe zu folgen und es gar nicht mehr zu langwierigen statischen Artilleriegefechte kommen wird.
(28.02.2023, 20:25)Pmichael schrieb: [ -> ]100 Schuss ist in der Tat hochintensiv und entspricht etwa den Munitionsvorrat von über drei RCH155 oder gute 1 1/2 PzH2000.
Das ist durchaus die Realität dass es zu überhöhte Verschleißerscheinungen kommt, die alten M109 waren nicht für durchgehend mehr als 100 Schuss am Tag ausgelegt - nach einigen hundert Schuss ist sowieso Feierabend für das Rohr.
Die Pzh200 scheint mir das Opfer der eigenen Schnellfeuerfähigkeit geworden zu sein, die bei nicht entsprechender Bedienung zu den gemeldeten Fehlern führen kann, 60 Schuss am Board und dann eine Ladeautomatik die mehr als drei Schuss in der Minute aufrecht erhalten kann ohne das Rohr zu überhitzen.


Auch ist Ukraine nicht wirklich der Maßstab für einen Konflikt der NATO, wo selbst hochmobile Panzerhaubitzen wie die PzH2000 oder dann irgendwann die Radhaubitze RCH155 Schwierigkeiten haben werden der Luftwaffe zu folgen und es gar nicht mehr zu langwierigen statischen Artilleriegefechte kommen wird.

Deine vorgetragener Inhalt hat nichts mit den reellen Problemen zu tun. Die Probleme mit welchen die Ukrainer, aber auch die Bw zu kämpfen haben, haben mit dem Rohrvorholer und dem Ladeautomaten zu tun. Und das weit unterhalb der 100 Schussmarke. Die PZH-2000 welche auf dem Hof der Bw steht ist ein altes System wo lange nichts mehr dran gemacht wurde. Ich habe gestern noch lange per PM mit jmd aus dem WHQ getextet der selbst in der Artillerie ist. Die in der Truppe stehende PZH-2000 ist voll von Obsoleszenzen. Angefangen bei wichtigen Elementen der Ladeautomatik, bis hin zur gesamten Elektronik. Die PZH welche dann nachbestellt werden, werden aller Wahrscheinlichkeit nach den ungarischen Standard haben (der modernste).

Ferner berichtete er, dass durch die Industrie die RCH-155 bereits auf dem Hof steht und der Truppe nicht nur vorgeführt wird, sondern das Gerät zur Erprobung dient. Die voll autonome Ladeautomatik sei um ein vielfaches Robuster als die der PZH-2000. Muss sie auch, da wenn hier etwas ausfällt, direkt das gesamte Geschütz nicht mehr läuft. Das System sei deutlich innovativer und man sehe hier das nach der PZH 2000 ein großer Entwicklungsprozess stattgefunden hat und die PZH-2000 generalüberholt werden muss.

Daher auch das bestreben ein vollkommen neues Konzept in einer zukünftigen PZH-2000 zu verwirklichen (in Form einer KWS). Und das Schlagwort lautet hier Autonomie!!! D.h. das der gesamte jetzt bestehende Ladeautomat durch ein autonomes System basierend auf der RCH-155 integriert werden soll. Somit verringert sich die Mannstärke pro Panzer. Vorteil wenn es fertig ist, ist das ein deutlich höherer Munitionsvorrat mitgeführt werden kann und somit die Durchhaltefähigkeit im Gefecht signifikant erhöht wird, der Kampfwert gesteigert ist. Das größte Problem bei dieser Sache ist der Beschaffer (Bw). Denn dieser hat der Industrie weder definiert wie die endgültige PZH auszusehen hat, noch einen Auftrag dazu erteilt.

Daher gehe ich davon aus, das die PZH-2000 eher aus der Truppe langfristig verschwinden und in Gänze durch die RCH-155 ersetzt wird. Warum? Die zukünftige Raketenartillerie wurde auf Rad gesetzt. D.h. , dass das Nachfolgesystem MARS auf Rad laufen wird. Und dreimal dürft ihr raten welcher Radpanzer hierfür hoch gehandelt wird?? Boxer!
Zu exakt dem Thema ist ja auch erst kürzlich ein durchaus zutreffender Artikel in der S&T erschienen:
https://soldat-und-technik.de/2023/01/be...itze-2000/

Zitat:So hat ein KMW-Vertreter bereits 2019 im Zuge eines vom Förderkreis Heer e.V. ausgerichteten Symposiums Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Panzerhaubitze nicht nur eine Nutzungsdauerverlängerung, sondern auch eine Produktverbesserung erhalten könnte. Vorgeschlagen wurde die Modernisierung des Feuerleitrechners inklusive eines aus der Radhaubitze RCH 155 stammenden neuen Elektronik- und Bedienkonzepts. Darüber hinaus die Integration marktverfügbarer Munition höherer Reichweite und höherer Präzision. Weitere Verbesserungen wären bspw. die Reduzierung der Besatzung durch Automatisierung, die Integration eines zusätzlichen Minenschutzes sowie die Harmonisierung des Schutzkonzeptes.

Zudem wurde die Möglichkeit aufgezeigt, wie die Haubitze um eine Waffenstation ergänzt werden könnte, um eine Rundumbeobachtung bei Tag und Nacht sicherzustellen und unter Umständen auch den Selbstschutz der Haubitze vor zahlreichen Bedrohungen – darunter auch Drohnen – zu verbessern.

In Teilen ist diese Entwicklung im Bereich der Industrie erfolgt (siehe RCH155), weshalb man jetzt zumindest einen guten Startpunkt für eine solche KWS hätte. Das Interesse der Bundeswehr war augenscheinlich auch durchgängig vorhanden, es mangelte schlicht wieder am politischen Willen und der nötigen Finanzierung, denn wie im weiteren aus dem Artikel hervor geht, gab es mehrere Anläufe zum Umsetzen zumindest einiger der genannten Punkte.

Im Endeffekt hätte die ganze Entwicklung frühzeitig und in enger Kooperation mit der Industrie stattfinden müssen, letztere hat ja durchaus ein eigenes Interesse an einer Umsetzung und einer Nutzung durch das Deutsche Heer hat. Da wurden einige Chancen verpasst, aber noch ist es nicht zu spät - wenn denn nun effektiv gehandelt werden würde.
(01.03.2023, 11:17)Helios schrieb: [ -> ]Zu exakt dem Thema ist ja auch erst kürzlich ein durchaus zutreffender Artikel in der S&T erschienen:
https://soldat-und-technik.de/2023/01/be...itze-2000/


In Teilen ist diese Entwicklung im Bereich der Industrie erfolgt (siehe RCH155), weshalb man jetzt zumindest einen guten Startpunkt für eine solche KWS hätte. Das Interesse der Bundeswehr war augenscheinlich auch durchgängig vorhanden, es mangelte schlicht wieder am politischen Willen und der nötigen Finanzierung, denn wie im weiteren aus dem Artikel hervor geht, gab es mehrere Anläufe zum Umsetzen zumindest einiger der genannten Punkte.

Im Endeffekt hätte die ganze Entwicklung frühzeitig und in enger Kooperation mit der Industrie stattfinden müssen, letztere hat ja durchaus ein eigenes Interesse an einer Umsetzung und einer Nutzung durch das Deutsche Heer hat. Da wurden einige Chancen verpasst, aber noch ist es nicht zu spät - wenn denn nun effektiv gehandelt werden würde.

Ich sehe nur eines. Mit der RCH-155 hat man einen lange verfügbaren Prototypen welcher stetig weiter verbessert und gehärtet wurde. Und zwar seit Jahren! Er verfügt über Serienreife, wohingegen die PZH-2000 erst diesem Entwicklungsprozeß unterzogen werden muss. Und dies mit allen verbundenen Risiken. Wie wir gestern in den Nachrichten hören durften, bekommt Pistorius mittlerweile aus allen Richtungen Gegenwind. Und zwar bei dem was die Truppe braucht. GELD! Bis das eine KWS im Bereich PZH bis zur Serienreife vorangetrieben wurde wird es zulange dauern. Die Vorhaben sind da schon sehr komplex und verändern das Gesamtkonzept der PZH vollständig. Hier steht nicht im Raum ob dies gut und schön wäre, sondern was zuerst auf dem Hof steht und läuft. Und dies wird die RCH-155 sein. Und wenn ich das gestern richtig verstanden habe, dann soll es im Herbst diesen Jahres hierzu eine Entscheidung geben.

Warten wir es mal ab und lassen uns überraschen. Fakt ist eines. Die PZH-2000 wie sie jetzt auf dem Hof steht ist ein alter sanierungsbedürftiger Schinken.

Nachtrag zum letzten Eintrag:

Ferner wird die Bw/Artillerie es sich nicht leisten können 2 Rohrartilleriesysteme parallel zu betreiben. Das Konzept der PZH-2000 stammt aus dem Jahre 1986. Da war ich gerade einmal 9 Jahre alt. Bis dahin hat sich viel getan.
Hi zusammen,

da dies mein erster Beitrag hier im Forum ist, kurz zu mir. Ich arbeite in der IT und bin sehr in informationstechnischer Architektur interessiert, daraum schaue ich mir auch immer gerne an wie Lösungen im militärischen und vor allem auf Schiffen gebaut sind und wie dort Systeme Redundant gehalten sind und Inseln realisiert sind um die Verfügbarkeit und Funktionsfähig höchst möglich zu gewähren. Also Dinge wie man sie in der IT in Rechenzentren auch berücksichtigt, wenn auch unter anderen Gesichtspunkte und Bedrohungen.

Nun zum Thema, ich habe vor Jahren mal eine Doku gesehen in der es um die Weiterentwicklung der Pzh2000 ging. Ich erinnere mich, dass man damals von KMW ?den/die? Donar betrachtet hat.
Habe tatsächlich auch die Doku gefunden, ab Minute 40 geht es um besagtes System.
https://www.youtube.com/watch?v=Jv4mMhGNjjs

Auch wenn hier wieder von Luftverlegbarkeit etc. geredet wird, ist das doch eigentlich die Rch155 Variante auf Kette. Das verwendete Modul sieht zumindest, auch von der Funktion, ähnlich dem AGM aus und wird auch so auf der Hersteller Homepage so genannt.

Macht es nicht Sinn, wenn man die Aritillerie sowieso beleuchet, hier zumindest teilweise Gleichheit der Systeme zu schaffen?
KMW gibt zwar ein Ascod Fahrgestell an, aber die Fähigkeit zur Homogenisierung von Fahregestellen hat ja KMW in der Vergangenheit schon bewiesen.
Zusätzlich würde die Rohrartillerie der Bundeswehr dann immerhin auf dem Modul AGM aufbauen und man hätte hier unabhängig von der Fahrzeugplattform eine Einheitliche Ausbildung an Material und Simulation, die gleichen Skills in der Instandsetzung und Wartung etc.

Vorteile der RCH155, wie z.B. direktes Richten, Schuss aus der Bewegung etc., sollten doch dann auch auf Kette realisierbar sein?
Auch, dass die verringerte Besatzungsstärke gleich der RCH155 angegeben wird, würde ja der Heeresplanung entgegen kommen oder nicht?

Freue mich auf Eure Gedanken.
Grüße
Willkommen im Forum, schön, dass du dich beteiligst. Smile

Zu deiner Frage sei angemerkt, dass es mit dem Kettenfahrmodul Boxer eine aktuelle Alternative gibt, die von der Modularität des Boxers gebraucht macht und prinzipiell natürlich ebenso als Kettenplattform für die Artillerie geeignet wäre. Grundsätzlich wären damit auch hybride Verbände möglich. Wenn es aber nicht um reine Ergänzungen geht stellt sich aber bei all diesen Lösungen die Frage, in wie fern eine Panzerartillerie benötigt oder gefordert wird.
(01.03.2023, 10:53)WideMasta schrieb: [ -> ]Deine vorgetragener Inhalt hat nichts mit den reellen Problemen zu tun. Die Probleme mit welchen die Ukrainer, aber auch die Bw zu kämpfen haben, haben mit dem Rohrvorholer und dem Ladeautomaten zu tun. Und das weit unterhalb der 100 Schussmarke. Die PZH-2000 welche auf dem Hof der Bw steht ist ein altes System wo lange nichts mehr dran gemacht wurde. Ich habe gestern noch lange per PM mit jmd aus dem WHQ getextet der selbst in der Artillerie ist. Die in der Truppe stehende PZH-2000 ist voll von Obsoleszenzen. Angefangen bei wichtigen Elementen der Ladeautomatik, bis hin zur gesamten Elektronik. Die PZH welche dann nachbestellt werden, werden aller Wahrscheinlichkeit nach den ungarischen Standard haben (der modernste).

Ferner berichtete er, dass durch die Industrie die RCH-155 bereits auf dem Hof steht und der Truppe nicht nur vorgeführt wird, sondern das Gerät zur Erprobung dient. Die voll autonome Ladeautomatik sei um ein vielfaches Robuster als die der PZH-2000. Muss sie auch, da wenn hier etwas ausfällt, direkt das gesamte Geschütz nicht mehr läuft. Das System sei deutlich innovativer und man sehe hier das nach der PZH 2000 ein großer Entwicklungsprozess stattgefunden hat und die PZH-2000 generalüberholt werden muss.

Daher auch das bestreben ein vollkommen neues Konzept in einer zukünftigen PZH-2000 zu verwirklichen (in Form einer KWS). Und das Schlagwort lautet hier Autonomie!!! D.h. das der gesamte jetzt bestehende Ladeautomat durch ein autonomes System basierend auf der RCH-155 integriert werden soll. Somit verringert sich die Mannstärke pro Panzer. Vorteil wenn es fertig ist, ist das ein deutlich höherer Munitionsvorrat mitgeführt werden kann und somit die Durchhaltefähigkeit im Gefecht signifikant erhöht wird, der Kampfwert gesteigert ist. Das größte Problem bei dieser Sache ist der Beschaffer (Bw). Denn dieser hat der Industrie weder definiert wie die endgültige PZH auszusehen hat, noch einen Auftrag dazu erteilt.

Daher gehe ich davon aus, das die PZH-2000 eher aus der Truppe langfristig verschwinden und in Gänze durch die RCH-155 ersetzt wird. Warum? Die zukünftige Raketenartillerie wurde auf Rad gesetzt. D.h. , dass das Nachfolgesystem MARS auf Rad laufen wird. Und dreimal dürft ihr raten welcher Radpanzer hierfür hoch gehandelt wird?? Boxer!

Das funktioniert so eigentlich nicht hier eine technische Unzulänglichkeit anzudichten wenn wir Meldungen der Ukrainer haben die vom Waffensystem PzH2000 im Einsatz hochzufrieden sind. Davon abgesehen gibt KMW einen Munitionsvorrat von 30 Schuss an für RCH155, da ist auch vom Platz schlicht nicht mehr zu machen, die geringe Mannstärke steht eine lange Durchhaltefähigkeit und das aufrechterhalten von Feueraufträgen entgegen - irgendwer muss halt das Magazin auffüllen.

Rch155 ist im Prinzp ein Paradigmawechsel der Panzerartillerie - kleines Magazin, hohe Mobilität, komplette Automatisierung des Feuerauftrages, im Idealfall werden die Truppen eine hohe taktische Verfügbarkeit für Artillerieunterstützung erhalten dafür aber nur geringe Ausdauer. Bei 30 Schuss verschiedener Munitionsarten kann es für die RCH155 schon nach einer schnellen Salve von 8 Schuss bereits das Ende einer Munitionsorte bedeuten.
Die Erfahrung aus der Ukraine würde eigentlich gegen RCH155 sprechen.
Willkommen, Hephaistos.

Es handelt sich bei der PzH2k, dem DONAR und der RCH155 quasi um eine Entwicklungsreihe mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen.
Grundlage aller drei ist die Waffenanlage von Rheinmetall, die Fahrzeuge selbst stammen von KMW.
Aus der PzH2k wurde von KMW das automatisierte AGM (Artillerie-Geschütz-Modul) entwickelt und als Prototyp auf ein beliebiges marktverfügbares Kettenfahrwerk gesetzt und als DONAR angeboten. Später hat man dieses System weiterentwickelt und in ein GTK-Modul integriert, die RCH155.
Es ergibt also keinen Sinn, zurück zum Entwicklungsstand des DONAR zu gehen, denn der bleibt hinter der RCH155 deutlich zurück. Man würde stattdessen also das Geschützmodul der RCH auf ein Kettenfahrgestell anpassen, was keine große Herausforderung darstellt.
Extrem sinnvoll wäre es natürlich, das AGM der RCH auf das von KMW erdachte BOXER-Kettenfahrmodul aufzusetzen, wie von Helios angesprochen. Es ist auch gut denkbar, dass bei einer der nächsten großen Rüstungsmessen diese Kombination zu sehen sein wird, da ja beide Elemente von KMW kommen.

Der Einführung einer neuen Panzerhaubitze auf Kette in der BW stehen aber einige Aspekte entgegen. Zum einen sind die aktuellen PzH2k für BW-Verhältnisse noch zu "neu", um sie zu ersetzen. Dafür wird man kein Geld in die Hand nehmen, wenn man auch die Option eines MLUs hat. Zum anderen fehlt eine geeignete, bereits eingeführte, aber trotzdem zukunftstaugliche Kettenpanzerplattform. Der Puma ist nicht optimal dafür geeignet und bisher gar nicht in anderen Varianten angedacht. Der Marder ist ein Auslaufmodell und der Leo dürfte zu schwer sein, um sinnvoll das AGM aufzunehmen. Da könnte man es auch einfach auf die PzH-Wannen setzen, die sind ja logistisch auch aus der Leopard-Familie und können problemlos weiter betrieben und sogar noch nachgebaut werden. Zu erwarten ist aber das, was WideMasta ausgeführt hat, nämlich ein MLU der PzH2k unter Verwendung von Elementen der RCH155.
Hephaistos:

Zitat:Macht es nicht Sinn, wenn man die Aritillerie sowieso beleuchet, hier zumindest teilweise Gleichheit der Systeme zu schaffen?

Nicht nur teilweise. Es macht keinen Sinn verschiedene Arten von gepanzerten Selbstfahrlafetten vorzuhalten. Wenn man also eine Panzerhaubitze will, so sollte man davon nur 1 Typ haben.

Zitat:Vorteile der RCH155, wie z.B. direktes Richten, Schuss aus der Bewegung etc., sollten doch dann auch auf Kette realisierbar sein?

Sie sind auf Kette sogar besser realisierbar. Man benötigt dafür halt dann nur noch eine sinvolle Kettenplattform. Das ist die Frage, auf was für eine Kettenplattform man das AGM aufsetzen könnte.

Zitat:Auch, dass die verringerte Besatzungsstärke gleich der RCH155 angegeben wird, würde ja der Heeresplanung entgegen kommen oder nicht?

So ist es. Gerade in der Artillerie wäre in allen Bereichen ein höherer Grad an Automatisierung notwendig. Den so kann man mit dem gleichen Personal mehr Artillerie vorhalten.
Die fundamentalen Schwächen des RCH155 Konzeptes des kleinen Munitionsvorrat und Ausdauer würden weiterhin bestehen, bei der Benutzung eines Fahrzeugmoduls auf Kette.

Ich habe nun gelesen dass die Ukrainer mit der PzH2000 am Tag über 300 Schuss abgeben, es würde bedeuten eine zwei Mann Besatzung müsste die Ladeautomatik zehnmal komplett nachfüllen. Was in einem statischem Frontverlauf bereits schwer zu realisieren ist, bei einem dynamischen Frontverlauf wäre es schlicht utopisch.
(02.03.2023, 05:49)Pmichael schrieb: [ -> ]Die fundamentalen Schwächen des RCH155 Konzeptes des kleinen Munitionsvorrat und Ausdauer würden weiterhin bestehen, bei der Benutzung eines Fahrzeugmoduls auf Kette.

Ich habe nun gelesen dass die Ukrainer mit der PzH2000 am Tag über 300 Schuss abgeben, es würde bedeuten eine zwei Mann Besatzung müsste die Ladeautomatik zehnmal komplett nachfüllen. Was in einem statischem Frontverlauf bereits schwer zu realisieren ist, bei einem dynamischen Frontverlauf wäre es schlicht utopisch.

Ich sehe das nicht so und die Ukraine ist hier auch kein Maßstab (aufgrund der geringen Stückzahlen und Alter der ausgehändigten System). Ferner ist deine Aussage schlicht falsch. Auch die hier angegebene Schussfolge ist unseriös und nicht repräsentativ. Warum? Der Ukraine fehlt die Munition schlicht dafür!Das ist Propaganda! Ferner weiß ich nicht warum hier andauernd die vermeintlich höhere Munitionskapazität vorgehalten wird? Nur zur Info. Die Ukraine hat 18 RCH-155 bestellt. Weil sie deutlich moderner sind als die PZH 2000. Und zwar mit der Option auf deutlich mehr. Die PZH2000 wurde bestellt weil es ein verfügbares System ist.Ich weiß nicht wie weit du dich mit moderner Artillerie schonmal auseinandergesetzt hast. Besonders mit Bezug auf PZHs. Eine Panzerbesatzung erhält einen Feuerauftrag, fährt in die Feuerstellung, setzt den Feuerauftrag um und zieht sich wieder zurück. Und zwar solange, bis das ein neuer Feuerauftrag erteilt wird. Wo hat da eine RCH-155 Schwächen? Zudem mir von einem Artilleristen berichtet wurde, dass sie deutlich leichter aufzumunitionieren sei (anderes Treibladungskonzept usw.).

Eine Vereinheitlichung in der Plattform der Artillerie ist nur wünschenswert. Es macht keinen Sinn zwei Plattformen zu betreiben. Alleine schon die Logistik und das vorhalten verschiedener Ersatzteile. Wenn man also ein System Plattformübergreifend und wirtschaftlich nutzen kann, dann wäre es sogar wünschenswert komplett auf die RCH-155 umzusteigen. Es gibt schlicht kein System welches alle Bedingungen erfüllt. Es kommt darauf an wie du es einsetzt. Das Fahrgestell der RCH ist stabilisiert, hoch mobil, dass Fahrzeug hat eine deutlich höher Reichweite auf der Straße und im Gelände. Das sind ganz wichtige Faktoren. Das Feuerleitsystem ist deutlich moderner. Der Bekannte sagte folgendes. Von ihm aus könnten sie der Ukraine gerne alle PZH-2000 schenken. Das System ist schlicht alt und anfällig. Und hierbei ist es dann vollkommen irrelevant ob mehr Munition mitgeführt werden kann. Wenn ich die Munition nämlich nicht mehr zum Einsatz bringen kann weil das System defekt ist, dann bringt mir die ganze Mun nichts.

Nur das wir uns verstehen. Ich will hier nicht die PZH-2000 bashen, aber so wie sie derzeit besteht, kann sie keine Zukunft haben. Da müsste man schon einiges bei einer MLU/KWS dran machen. Und das kostet Geld und viel Zeit. Bis zu 2 Jahre würde es dauern bis die ersten RCH ausgeliefert wären (Serienreifer Prototyp bereits vorhanden und in der Truppe zur Erprobung angekommen). Da hat die BW noch nicht einmal definiert was alles aus Kostengründen in eine erneuerte PZH-2000 alles rein kann. Geschweige denn den Prototypen dann auf Herz und Nieren zu testen und dann den Produktionsauftrag zu erteilen. Bis dahin sind die ersten RCH-155 der Truppe schon lange zugelaufen.
RCH155 verwendet die selben modulare Treibladungen wie die Panzerhaubitze 2000 (die bekannten alten Treibladungsbeutel gibt es dann auch noch), die Masse muss von weniger Besatzung bewegt werden - immerhin die Pzh2000 könnte in festen Feuerstellungen auch von außen geladen werden.
Vielleicht solltest du dir das alles nochmal genau beschreiben lassen.

Davon abgesehen werden Mittlere Kräfte und die regulären mechanisierten Truppen in Zukunft unterschiedliches Material benötigen.
(02.03.2023, 19:34)Pmichael schrieb: [ -> ]Davon abgesehen werden Mittlere Kräfte und die regulären mechanisierten Truppen in Zukunft unterschiedliches Material benötigen.

Warum? Es gibt natürlich gute Argumente dafür, dass Panzer- und Panzergrenadierbrigaden mit einer Panzerhaubitze auf Kettenlaufwerk ausgestattet werden, aber eine Zwangsläufigkeit ist da nicht gegeben. Die Beschaffung RCH155 ist mehr oder weniger fix, weil man wegen den mKr unbedingt Rohrartillerie auf einer Radplattform benötigt. Und durch den GTK als Basis, der auch in den schweren Verbänden Verwendung findet, spricht logistisch dann nichts dagegen, diese Radhaubitze auch dort zu verwenden. Ein Upgrade der PzH für den weiteren Einsatz in den schweren Verbänden ist also nicht zwingend erforderlich, man könnte sie auch einfach durch RCH155 ersetzen.
(02.03.2023, 19:34)Pmichael schrieb: [ -> ]RCH155 verwendet die selben modulare Treibladungen wie die Panzerhaubitze 2000 (die bekannten alten Treibladungsbeutel gibt es dann auch noch), die Masse muss von weniger Besatzung bewegt werden - immerhin die Pzh2000 könnte in festen Feuerstellungen auch von außen geladen werden.
Vielleicht solltest du dir das alles nochmal genau beschreiben lassen.

Davon abgesehen werden Mittlere Kräfte und die regulären mechanisierten Truppen in Zukunft unterschiedliches Material benötigen.

Die Treibladungen sind nicht die gleichen!

(02.03.2023, 19:51)Broensen schrieb: [ -> ]Warum? Es gibt natürlich gute Argumente dafür, dass Panzer- und Panzergrenadierbrigaden mit einer Panzerhaubitze auf Kettenlaufwerk ausgestattet werden, aber eine Zwangsläufigkeit ist da nicht gegeben. Die Beschaffung RCH155 ist mehr oder weniger fix, weil man wegen den mKr unbedingt Rohrartillerie auf einer Radplattform benötigt. Und durch den GTK als Basis, der auch in den schweren Verbänden Verwendung findet, spricht logistisch dann nichts dagegen, diese Radhaubitze auch dort zu verwenden. Ein Upgrade der PzH für den weiteren Einsatz in den schweren Verbänden ist also nicht zwingend erforderlich, man könnte sie auch einfach durch RCH155 ersetzen.

Daher sagte der Bekannte aus dem WHQ das es eher als wahrscheinlich zu betrachten ist, dass bei der Nachbestellung die ungarische Variante bestellt wird.
Es sind die selben modularen Treibladungen, der Kollege denkt wahrscheinlich an die alten Beutel, die beim PzH2000 noch Verwendung gefunden haben. Davon abgesehen ist es selbst KMW aufgefallen, dass der Munitionsvorrat des AGM halt ziemlich begrenzt ist - dies will man beim RCH155 mit integrierter Logistik entgegen treten, will heißen: weitere spezielle Munitionsfahrzeuge mit automatisch operierendem Roboterarm, die dann Heck an Heck geparkt das nachfüllen übernehmen sollen. Klingt alles überaus robust und wird im Krieg und Hochintensivnutzung niemals nicht einwandfrei funktionieren.
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