Nightwatch:
Zitat: Zitat: Für eine Kuh ist eine MP5 definitiv unzureichend und allenfalls ein Notbehelf.
:roll: Es reicht dicke.
Ich kenne mich nur in wenigen Dingen wirklich aus, aber das ist ein Bereich wo ich dir definitiv versichern kann, dass eine MP5 für eine Kuh ein absoluter Notbehelf ist und die Wirkung der Munition dafür völlig unzureichend ist. Es ist genau genommen nicht einmal gestattet mit einer MP5 auf eine Kuh zu schießen wenn nicht irgendwie noch ein anderes System (G3) heran geholt werden kann.
Zitat:Davon muss man nicht abrücken, auch wenn heutzutage Nicht letale Wirkmittel eine gangbare Alternative wären.
Man könnte beispielsweise durchaus ernsthaft überlegen die Pistolen durch Taser zu ersetzen so dass man eine Kombination aus MP (oder Mikrosturmgewehr) und Taser dabei hätte.
Zitat:Bei der Geltendorf Geschichte war es doch wie üblich ein SEK das den Zugriff durchführte. Streifenpolizisten waren da nicht unmittelbar betroffen.
Das ist falsch.
Die Streifenpolizisten (genau genommen ein Praktikant) erschossen den Täter lange bevor das SEK eintraf.
Zitat:Aber davon ab, derartige Szenarien passieren wie Erich völlig richtig anmerkt höchst selten. Man kann doch nicht den extremen Einzelfall zum Anlass nehmen um die Standardausrüstung aufzubohren.
Szenarien in denen das Führen einer Langwaffe taktisch richtig wäre sind wesentlich häufiger als du oder Erich das annehmen. Das heißt nicht, dass die Langwaffe dann auch eingesetzt wird, sondern nur dass es taktisch wesentlich besser wäre sie zur Hand zu nehmen.
Zitat:Zumal die eigentliche Frage doch lauten muss, was helfen dann schwere Waffen in Situation X?
Was hilft es wenn statt MP5 eine MP7 und/oder G3 im Wagen liegt?
Anbei: in Geltendorf kamen beide Polizeibeamte nicht an ihre MP weil sie diese im Auto im Fach gelassen hatten und dann unter dem Feuer des Täters nicht mehr an dieses Fach heran kamen. Ergebnis: sie mussten einen Feuerkampf mit ihren Pistolen über Distanzen zwischen 20 und 30 m führen was extrem schwierig ist.
Exakt deswegen meine Forderung, statt Pistole am Mann und MP5 im Wagen immer eine MP7 am Mann zu haben mit der beide Aufgabenfelder bearbeitet werden können so dass man nie auf eine MP wechseln muss sondern diese im Endeffekt immer dabei hat.
Zitat:Das Problem ist in aller Regel eben halt nicht, dass die unbedarfte Streife zu wenig Feuerkraft aufbringen muss sondern von der Lage überrascht wird und garnicht mehr ausreichend reagieren kann.
In jedem (städtischem) Polizeirevier gibt es jede Woche mehrere Situationen wo durch Alarme oder bestimmte Meldungen von Bürgern Situationen vorliegen in denen die Streife eben keineswegs von der Situation überrascht wird sondern weiß was die Lage bedeuten kann und in der es sinnvoll wäre eine Langwaffe zu führen (was nicht gemacht wird weil der Gros der deutschen Polizisten völlig unbedarft ist).
Genau genommen könnte jeder (städtische) Polizist mindestens einmal pro Woche zur Langwaffe greifen weil dies in der Situation sinnvoller wäre.
Das heißt eben nicht, dass er dann damit schießen muss, aber die Langwaffe eben potentiell taktisch besser wäre als die Pistole.
Zitat:Es gibt Zweifellos Lücken im polizeilichen Arsenal und die Ausrüstung bestimmter Einheiten mit schweren Waffen würde zweifellos viel Sinn machen. Aber ganz unten müssen wir damit keinesfalls anfangen.
Und hier bin ich gerade eben er exakt gegenteiligen Ansicht: gerade eben unten müssen wir damit anfangen. Weil "unten" der Bereich der Polizei ist der am meisten schießt und der immer als erstes vor Ort ist.
Weißt du eigentlich wer die meisten Schußwaffengebräuche in Deutschland gegen Menschen hat? Die einfachen Streifenpolizisten. Die schießen mehr die SEK und zwar schlicht und einfach deshalb, weil sie viel öfter in die Situation kommen.
Zitat:Die Waffe mag für den Streifenwagen ausreichend kurz sein, aber das ist schon alles.
Für alle Fälle wo du mit der MP5 vielleicht an irgendeiner Körperpanzerung scheiterst versagst du im CQC im Amoklagen.
Da die Polizei in Bezug auf Geschosse nicht den militärischen Einschränkungen unterliegt sind hier ganz andere Geschosse denkbar. Und gerade im Nahkampf in einem Gebäude ist ein G3 wesentlich besser als eine MP5. Es ist eine allgemeine Fehleinschätzung, dass MP hier besser wären bzw dass man hier kompaktere Waffen zwingend braucht. Und für extrem beengte Verhältnisse ist die Pistole wiederum wesentlich besser als auch die MP5. Ein schneller Wechsel zwischen beiden Waffen sollte ohnehin ein Schwerpunkt des polizeilichen Schußwaffentrainings sein.
Zitat:Ich würde mit einem G3A4 nicht die Schultoilette des örtlichen Gymnasiums stürmen wollen.
Und das war eine tatsächliche Lage von vor ein paar Jahren in meiner Heimatregion.
Meinst du den Amokläufer welche mit einer Axt und Molotivcocktails eine Schule stürmte und dann erschossen wurde?! Der heldenhafte Polizeibeamte der dies leistete verwendete übrigens eine MP5, war ein normaler Streifenpolizist und einfach als erster vor Ort und stürmte entgegen des Einsatzkonzept ohne das Eintrefffen des SEK abzuwarten.
Soviel dazu, dass man Langwaffen nie braucht und alles durch zentralisiert konzentrierte Sonderkräfte geleistet werden kann....
Zitat:Es geht primär darum eine Entlastungskomponente für SEKs in Großlagen bereitzustellen.Die bayerischen USKs wären eine logische Keimzelle für erweiterte Fähigkeiten in diesem Bereich.
Ein solcher Ausbau der bayerischen BFE ist zwar logisch, aber meiner Meinung nach falsch. Man sollte meiner Meinung nach sogar die Stadt-USK dezentralisieren und den jeweiligen Abschnitten unterstellen und darüber hinaus Bereitschaftseinheiten aus den Schichten der jeweiligen Polizeiinspektionen bilden. Dies würde ein erhebliches Mehr an Fähigkeiten und Professionalität gerade eben dort bieten, wo man diese benötigt: unten, also bei den normalen Streifenpolizisten vor Ort.
Zitat:Cobra in Österreich ist personell sehr überschaubar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die damit groß besser dastehen.
Das Konzept ist wesentlich besser und exakt dass, was als Unterstützung für die SEK bei Großlagen notwendig wäre.
Das Cobra Konzept in Deutschland einzuführen soll ja jetzt nicht heißen, die SEK dafür aufzulösen, sondern zusätzlich zu den SEK eine solche Einheit einzuführen. Man hätte also SEK und wie Cobra zusätzliche spezialisierte Einsatzkräfte innerhalb der Schutzpolizei in den Schichten der Polizeiinspektionen - also unten.
Statt also USK/BFE auszubauen um die SEK bei Großlagen zu unterstützen sollte man eine Art Cobra zusätzlich zum SEK schaffen und die städtischen BFE auf die jeweiligen Unterabteilungen aufteilen so dass sie schneller und direkter den jeweiligen Inspektionen der Abschnitte zur Verfügung stehen.