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Normale Version: Sierra Leone
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Im "Liberia-Thread" haben wir vor rund 10 Jahren das Land mehrfach am Rande erwähnt. Inzwischen ist es ruhiger geworden - zurecht. Und ich denke, auch positive Entwicklungen und Nachrichten verdienen einen Platz im Forum:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/reise/fernweh/sierra-leone-fuer-entdecker-paradies-am-scheideweg-a-940902.html">http://www.spiegel.de/reise/fernweh/sie ... 40902.html</a><!-- m -->
Zitat:Sierra Leone für Entdecker: "Touristen wollen Tänze sehen"

Einst galt Sierra Leone mit seinen traumhaften Stränden als die Karibik Afrikas
. Dann kam der Bürgerkrieg. Heute ist das westafrikanische Land längst befriedet - und hofft auf Touristen. Ökolodges versuchen, eine nachhaltige Entwicklung anzustoßen.

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Leere Postkartenkulisse

Sierra Leone lebt auch heute vor allem von den Rohstoffen, die es exportiert. Doch davon hat die arme Bevölkerung kaum etwas. Eine Alternative zum Bergbau könnte der Tourismus sein, den viele als große Chance sehen, fast schon als Heilsbringer. Die Frage ist nur: Profitieren davon wieder nur ausländische Investoren? Oder kommt das Geld der Urlauber auch der Bevölkerung zugute? Sierra Leone steht am Scheideweg.

Eines lässt sich schon heute sagen: Der Kampf um die Touristen wird nicht auf Tiwai entschieden, sondern an den Stränden des Landes. Auf der Freetown Peninsula reiht sich Bucht an Bucht. Der weiße Sand ist so fein, dass er unter den Füßen quietscht. Die Palmen wachsen schief, das Meerwasser ist warm und klar. Im Hinterland erheben sich bewaldete Hänge. Sierra Leone wird manchmal "Karibik Afrikas" genannt. Schon vor dem Krieg waren es die Badestrände, die Touristen aus dem Westen in die ehemalige britische Kolonie lockten.

Wer die Halbinsel entlangfährt, kann an den wenigen Hotels und Resorts ablesen, in welche Richtung sich der Tourismus entwickeln könnte. Am Tokeh Beach, der noch ein kleines bisschen perfekter wirkt als die anderen Strände, haben libanesische Geschäftsleute einen Bungalowkomplex hochgezogen.
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Aber da sind auch die kleinen Ökolodges, die sich einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben haben. Die Herberge am John Obey Beach ist an ein Dorf angeschlossen, elf der Bewohner arbeiten fest in dem Backpacker-Camp mit. Sie lernen Englisch, wie man Müll trennt und mit einem bestimmten Budget haushaltet. Ein Schild klärt auf über den CO2-Fußabdruck jedes Mitarbeiters - die Ambitionen sind groß.

In der Lodge am River No. 2 bekommen die Mitarbeiter der Community kein festes Gehalt, sondern einen Anreiz: 30 Prozent der Einnahmen fließen in einen Fonds für die Dorfentwicklung, 30 Prozent sind für Fixkosten, und 40 Prozent teilen sich die Mitarbeiter. "Am Ende der Woche geht jeder mit etwas Geld in der Tasche nach Hause", sagt Touristenführer Daniel Macauley zufrieden. Doch am Strand sitzt niemand, von den hölzernen Sitzmöbeln platzt Farbe ab.

Nur mit Beteiligung der Menschen

So wartet man überall auf der Peninsula darauf, dass Urlauber die leere Postkartenkulisse mit Leben füllen.
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Vor allem in den Dörfern sind die Menschen freundlich und aufgeschlossen, ohne damit gleich ein Geschäft anregen zu wollen. Gewalt gibt es so gut wie keine. "In London habe ich mehr Angst", sagt der junge Brite und schaut aufs Meer.

Die Sonne versinkt im Ozean, Kellner servieren fangfrische Krebse. Manch einem käme hier das Wort "Paradies" über die Lippen. Pierce ist nicht euphorisch. "Am meisten fürchte ich Stillstand."
vielleicht liest hier ja mal ein(e) Tourismus-Manager(in) mit