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Normale Version: Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
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Leicht und schwer sind Begriffe, die je nach Perspektive unterschiedlich verwendet werden.
Für mich seien bekanntlich auch Boxer und der Puma leichte Fahrzeuge.
Aber nach dem Kaliber und logistischen Abdruck zu urteilen ist ein Bataillon mit dem oben von mir benannten StuG III und dem MFG ein leichtes Bataillon.
Bei mehr Zeit werde ich mich ausführlich mit der leichten Infanterie beschäftigen, dazu werde ich die aktuellen Bücher des Motorbuchverlags, Uhle-Wettler: "Leichte Inf. im Atomzeitalter" und "Gefechtsfeld Mitteleuropa" begutachten. Und aus Österreich und der Schweiz Literatur bemühen z.B. die Truppendienst Taschenbücher. Eine Recherche im Netz ist selbstverständlich.
M.E. lockern Jäger die Linien auf und erzeugen Bereiche, die nicht vollständig kontrolliert werden. Die Frage ist dann allerdings, ob nicht auch Jäger doch entdeckt werden können? Ab welchen Umfang der Einheit (Trupp, Gruppe, Zug, Kompanie, Bataillon)? Und welche Ausrüstung erhöht die Wahrscheinlichkeit der Aufklärung, Erfassung und schließlich der Bekämpfung (vor allem durch Artillerie bzw. indirekt richtende Waffensysteme).

Dann erscheint der Boxer in der Tat als Truppentaxi ungeeignet. Doch er sollte in meiner Planung ein Standardfahrzeug u.a. auch für die Bundespolizei (BP) werden, denn die sollte m.E. den Zivilschutz übernehmen.
Erich schrieb:
Quintus Fabius schrieb:....
Dazu sollten als Ergänzung sofort insgesamt 6 RQ-4E Euro Hawk beschafft werden. Aus dem EADS Barracuda würde ich aussteigen.
...
zu früh gefordert: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/eine-milliarde-euro-versenkt-euro-hawk-wird-nicht-zugelassen-12181768.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/eine ... 81768.html</a><!-- m -->
Zitat:Eine Milliarde Euro versenkt
Euro Hawk wird nicht zugelassen

13.05.2013 · Trotz früher Warnungen hat das Verteidigungsministerium mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben, um eine Aufklärungsdrohne zu beschaffen. Nun kann sie nicht zugelassen werden - nicht mal für die Arbeit in militärischen Sperrgebieten.
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langsam wird das kriminell:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gescheitertes-drohnenprojekt-euro-hawk-bundeswehr-wusste-seit-2004-von-zulassungsproblemen-12187463.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 87463.html</a><!-- m -->
Zitat:Gescheitertes Drohnenprojekt Euro Hawk
Bundeswehr wusste seit 2004 von Zulassungsproblemen
18.05.2013 · Die Zulassungsprobleme, die zum Scheitern des Drohnenprojekts Euro Hawk führten, waren der Bundeswehr seit mindestens neun Jahren bekannt. Dies ergaben Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zudem verschwieg das Verteidigungsministerium Pannen beim Überführungsflug 2011.
...
wer trotz dieses Wissens über Jahre hinweg die Beschaffung vorangetreibt - oder die Mängel den Entscheidungspersonen nicht mitteilt - muss sich fragen lassen, warum das so geschehen ist.
Das ist entweder Unfähigkeit, oder ...
Zitat:wer trotz dieses Wissens über Jahre hinweg die Beschaffung vorangetreibt - oder die Mängel den Entscheidungspersonen nicht mitteilt - muss sich fragen lassen, warum das so geschehen ist.
Das ist entweder Unfähigkeit, oder ...

....Vetternwirtschaft.

Wie viele Projektmanager und Vertriebler von EADS haben eine Bundeswehrvergangenheit bzw. wurden direkt von der Y abgeworben? :wink: So werden halt in der Folge hin und wieder Dinge abgerechnet, die es nie gab oder nie geben wird.
die Fragen werden mehr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/inland/euro-hawk106.html">http://www.tagesschau.de/inland/euro-hawk106.html</a><!-- m -->
Zitat:FAS-Bericht zu gescheiterter Bundeswehr-Drohne

"Euro Hawk"-Probleme lange bekannt?


Der Bundeswehr waren die Zulassungsprobleme bei der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" offenbar bereits seit neun Jahren bekannt
. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) berichtet, dass seit 2004, also drei Jahre vor dem Vertragsabschluss, die Probleme mit dem fehlenden Kollisionsschutz bekannt gewesen seien. Die Flugsicherung, die Industrie und die Bundeswehr-Zulassungsstelle hätten mehrfach auf den Missstand hingewiesen.
...
Kontakt zur Drohne verloren

Weitere Recherchen der "FAS" hätten ergeben, dass das Verteidigungsministerium gravierende Zwischenfälle bei der Überführung des "Euro Hawk" im Juli 2011 von Kalifornien nach Bayern dem Bundestag verschwiegen habe. Bei diesem Flug, den die Luftwaffe als "Meilenstein der Luftaufklärung" gefeiert habe, habe der Pilot zweimal für etwa zehn Minuten den Satellitenkontakt zur Drohne verloren. Sie sei dabei von ihrem programmierten Kurs abgekommen. ....
Die US-Luftsicherheitsbehörden lehnten dem Bericht zufolge eine Überfluggenehmigung für den "Euro Hawk" ab.


Stand: 18.05.2013 21:14 Uhr
ebenso <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gescheitertes-drohnenprojekt-euro-hawk-bundeswehr-wusste-seit-2004-von-zulassungsproblemen-12187463.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 87463.html</a><!-- m -->
Zitat:Gescheitertes Drohnenprojekt Euro Hawk
Bundeswehr wusste seit 2004 von Zulassungsproblemen
18.05.2013 · Die Zulassungsprobleme, die zum Scheitern des Drohnenprojekts Euro Hawk führten, waren der Bundeswehr seit mindestens neun Jahren bekannt. Dies ergaben Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zudem verschwieg das Verteidigungsministerium Pannen beim Überführungsflug 2011.
...
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/euro-hawk-drohnen-probleme-sollen-vor-vertrags-abschluss-bekannt-gewesen-sein-1.1675920">http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.1675920</a><!-- m -->
Zitat:18. Mai 2013 18:18
Euro Hawk
Drohnen-Probleme sollen vor Vertrags-Abschluss bekannt gewesen sein


Schon seit 2004 soll die Bundeswehr einem Medienbericht zufolge von der gefährdeten Zulassung der "Euro Hawk" gewusst haben. Trotzdem wurde 2007 der Liefervertrag für die Aufklärungsdrohne unterschrieben - und noch mehr Probleme soll die Armee vertuscht haben.
...
ohne mich aufspielen zu wollen - aber der Luftraum in Europa ist wesentlich enger beflogen als in Texas oder sonst irgendwo im amerikanischen Westen oder über Afghanistan.
Da können Drohnen doch nur beschränkt eingesetzt werden - und wenn es schon in den USA zu Problemen kommt ...
Delbrück:

Das "Gewicht" von Einheiten nach ihrem logistischen Fußabdruck zu bewerten, ist ein interessanter Ansatz!

Der logistische Fußabdruck bereits eines Boxer aber ist erheblich. Ohne ausreichende Pionierkräfte, Nachschub, Wartung usw ist er im Einsatz nicht beweglich/einsatzfähig. Von deinen 60 Tonnen Sturmgeschützen ganz zu schweigen. Diese entsprechen im logistischen Aufwand einem schweren Kampfpanzer, insbesondere auch deshalb, weil sie auch als Artillerie dienen und als Hybride zwischen bisherigen MBT und PzHaubitzen einen noch größeren Aufwand brauchen um sie im Felde zu halten.

Interessantererweise entspricht dein Konzept Sturmgeschütz in großen Teilen meinen Ideen zum Schweren Panzer (Sappeurpanzer) wie ich es nenne. Ich klassifiziere solche Einheiten aber bereits als Schwer/Überschwer.

Zitat:Leichte Inf. im Atomzeitalter ... Gefechtsfeld Mitteleuropa

Militärische Macht die man nicht projezieren kann, ist keine militärische Macht. Selbst wenn es nur um den Schutz Mitteleuropas gehen sollte, so braucht man trotzdem dafür eine Armee, die auch offensiv vorgehen kann, weil man sonst einen Angreifer nie besiegen wird können. Also braucht man eine Armee die selbstständig offensiv miltärische Macht projezieren kann. Bei deinem Kriegsbild mußt du hier bereits die schlechte Infrastruktur schon in Osteuropa bedenken.

Im weiteren kämpfen wir nicht in einem Atomzeitalter, sondern in einem Zeitalter des Quasikrieges. Der Indirekte Ansatz wird im Krieg immer mehr forciert, gerade um die Eskalation hin zum konventionellen Krieg zu vermeiden. Das heißt nicht, dass dieser Krieg weniger total ist, aber es ist eine andere Kriegsform. Und gerade diese Kriegsform erhöht die Bedeutung leichter Infanterie immens.

Damit tauchte aber das Problem der Beweglichkeit leichter Infanterie auf (aufgrund des Verhältnisses von Zahl zu Fläche), auf selbiges die meisten Armeen in den letzten Jahren eben mit der Einführung von neuen Radpanzern (Stryker, Boxer, Piranha, Centaruo usw) reagierten. Gerade diese Entwicklung ist meiner Überzeugung nach eben ein schwerwiegender Fehler.

Die Mischung von Schweren und Leichten Einheiten ist ebenso bedeutsam wie die Frage der Systeme welche die leichten Einheiten mobil machen.

Zitat:Dann erscheint der Boxer in der Tat als Truppentaxi ungeeignet. Doch er sollte in meiner Planung ein Standardfahrzeug u.a. auch für die Bundespolizei (BP) werden, denn die sollte m.E. den Zivilschutz übernehmen.

Wenn du ein modulares Konzept willst, dann gestatte mir, dir die SEP (Splittergeschützte Einheits Plattform) vorzustellen. Es handelt sich dabei um einen Transportpanzer der noch modularer aufgebaut ist, als der Boxer. Es gibt ihn sogar bereits in einer Ketten- und einer Radversion. Die SEP ist viel geländegängiger als ein Boxer, hat 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, einen Dieselelektrischen Antrieb, kann mit Elektromotor fahren, kann intern in einem CH-53K transportiert werden, und das USMC sowie die Armee von Singapur (und ev. noch einige andere) haben Interesse daran das Fahrzeug einzuführen (man könnte also hier eine Beschaffung mit den Amis zusammen andenken).

<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a1/BaE_sep.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... aE_sep.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.omicron.se/public/sv/index/Fordon/sep/contentParagraph/00/text_files/file/SEP.jpg">http://www.omicron.se/public/sv/index/F ... le/SEP.jpg</a><!-- m -->

Für die Bundeswehr natürlich mit Kettenantrieb.

Zitat:Die Frage ist dann allerdings, ob nicht auch Jäger doch entdeckt werden können? Ab welchen Umfang der Einheit (Trupp, Gruppe, Zug, Kompanie, Bataillon)? Und welche Ausrüstung erhöht die Wahrscheinlichkeit der Aufklärung, Erfassung und schließlich der Bekämpfung (vor allem durch Artillerie bzw. indirekt richtende Waffensysteme).

Diese Fragen kann man so kaum beantworten. Natürlich kann leichte Infanterie entdeckt werden. Das hängt jeweils von einer Vielzahl von Faktoren ab, wobei der Umfang der Einheit und die Ausrüstung nur ein geringer Teil sind. Die Tschetschenienkriege haben allerdings die Stärke leichter Infanterie in der Defensive klar aufgezeigt, selbst wenn der Gegner keinerlei Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nimmt. Gerade wenn es dir um den Schutz Mitteleuropas geht und die östlichen EU Staaten hier mit einbeziehst, dann sieh dir mal das Gelände und die Infrastruktur dieser Staaten an. Da gibt es immens viele Gebiete in denen leichte Infanterie brillieren könnte.
Zu Uhle-Wettler natürlich ist mir klar, dass dieses Buch veraltet ist, doch das Stryker-Konzept, welches ein US-Extrem darstellt und auch nur als Zwischenschritt angedacht war auf den Weg zur Armee der Zukunft mit dem FCS; enthält ja doch brauchbare Konzeptionen, nur das Fahrzeug ist eben, weil es auch in die C130 Herkules passen sollte, einfach nur schlecht.
Bei Deinem Konzept brauchst Du aber auch eine gewaltige Luftwaffe mindestens 600 Stück, die zumindestens regional die Luftherrschaft sichert, bei zukünftigen 180 Jagdbombern (Taifun und Tornado ECR) zumal Du nicht auf die Verlässlichkeit der USA baust, musst Du hier beachtliche Summen aufwenden. Denn Du wirst nicht ungestraft mit Hubschraubern leichte Infanterie verlegen können.

Zur Entscheidung eignen sich schwere Verbände nun doch, wenn genügend Pio dabei sind, zumal ich auch eine vertikale Umfassung mitdenke.

Bzgl. des nuklearen Schirms, wofür sind wohl Lenkflugkörper und Marschflugkörper vorgesehen, wenn nicht auch für Gefechtsfeldwaffen, doch ein eigener Beitrag dürfte finanziell und beim ungeschickten Agieren auf dem diplomatischen Parkett sehr kostenspielig werden, ganz davon abgesehen von den rechtlichen Problemen der Aufstellung.
Das Stryker-Konzept darf man nicht gelöst von der gesamten Reform der US Army sehen, und deren wesentlichter Inhalt ist das de facto Ende der Division als Kampf-Einheit und die Schaffung einheitlicher Brigaden bei Abschaffung aller Spezialisierungen der Einheiten. Daher gibt es nur noch Infanteriebrigaden (laut US Def. Leichte Verbände, tatsächlich mittlere Verbände), Strykerbrigaden (US Def. Mittel, tatsächlich Schwer bis Mittel) und Schwere Brigaden (Schwer). Der Stryker ersetzte im Endeffekt in vielen Einheiten vor allem HUMVEE. Im Vergleich zu einem HUMVEE ist der Stryker das viel bessere Fahrzeug, weshalb es auch viele positive Berichte von US Soldaten gibt, die vor dem Stryker eben nur im HUMVEE rumgegurkt sind.

Der wesentliche Punkt ist, dass es vorher in der US Army de facto gar keine Mittleren Verbände gab. Es gab nur leichte Divisionen (konsequent leichte Infanterie) und schwere Divisionen. Man könnte eine Zeitlang die 2 US Divsion hier ausnehmen, die schwere und leichte Verbände in einer Division hatte.

Durch die Schaffung der Brigade Combat Teams wurden nun eine Menge Mittlere Verbände geschaffen, um dem Konzept der strategischen Mobilität wie General Shinseki es defininert hat genügen zu können und trotzdem zugleich den Schutz der Soldaten zu verbessern. Heraus kam als Kompromiss eben die Stryker Brigade.

Zitat:Bei Deinem Konzept brauchst Du aber auch eine gewaltige Luftwaffe

So ist es. Ist die Luftwaffe stark und einsatzfähig, dann können die schweren Bodentruppen, insbesondere die Panzerverbände offensiv agieren. Ist keine ausreichende Luftwaffe vorhanden, können schwere Verbände in vielen Fällen kaum oder sogar gar nicht agieren.

Zitat:Zur Entscheidung eignen sich schwere Verbände nun doch, wenn genügend Pio dabei sind,

Ob schwere Verbände zu einer Entscheidung reichen, hängt von so vielen Faktoren ab. Vom Gegner und dessen Kampfweise und Möglichkeiten, der feindlichen Kampfmoral, vom Gelände, vom Wetter, vom Kriegsziel, von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen usw usf Daher kann man so etwas nie verallgemeinern. Da ein Krieg eben auf allen Ebenen geführt werden muß, von den Medien/Internet über die eigene Bevölkerung/Wirtschaft bis hin zu den Kampftruppen an der Front, ist es eben so absolut entscheidend, ein Konzept des Totalen Krieges zu haben, da man sonst nicht siegen kann.

Nehmen wir mal wieder zwei praktische Beispiele:

Im Georgienkrieg stießen die Russen mit schweren Verbänden durch die georgischen Verteidiger durch, obwohl die russische Luftwaffe gegen die georgischen Bodentruppen (primär leichte Infanterie) kaum eine Wirkung erzielen konnte und das Gelände schwierig war. Obwohl geländebedingt keine Umfassung georgischer Einheiten erfolgte, zerschlugen die russischen schweren Verbände den Feind frontal völlig.Primäre Gründe hierfür waren: 1 die schlechte georgische Kampfmoral, 2 der Einsatz von in solchem Gelände kampferfahrener Verbände durch die Russen (mit Tschetschenienerfahrung), 3 die Unterstützung durch starke Pioniereinheiten, 4 der massive und sehr gezielte Einsatz russischer Artillerie, 5 ein richtiger Anteil (nicht zu groß, nicht zu klein) von Leichter Eliteinfanterie.

Im ersten Tschetschenienkrieg gelang den Russen hingegen die Umfassung des Feindes mit schweren Verbänden. Aufgrund ihrer großen Konzentration auf Operationen stießen die russsichen Panzer sehr schnell am Feind vorbei ins Hinterland vor und schlossen die Hauptstadt Grozny ein. Nach der Einschließung versuchten die Russen mit mechanisierten Einheiten die Stadt einzunehmen. Das Ergebnis war ein Disaster. Die Russen verloren im Kampf mit leichter tschetschenischer Infanterie Massenweise Kampfpanzer, die Verluste waren so massiv, dass die Tschetschenen lokal in die Offensie gehen konnten und die Umfassung von Grozny nicht aufrecht erhalten werden konnte.
Die Stadt wurde dann nach Heranführung von Reserven und 2 Monaten Kampf frontal unter massivstem Einsatz von Artillerie und Luftschlägen frontal gestürmt, wobei der Feind jedoch mangels Umfassung komplett und koordiniert abziehen konnte. 1 Jahr später eroberten die Tschetschenen Grozny sogar zurück und Russland musste einem Friedensvertrag und dem Abzug seiner Truppen zustimmen. Primäre Gründe hiefür waren: 1 die herausragend gute Kampfmoral der Tschetschenen, 2 die schlechte Versorgung und Logistik der Russen, 3 ein ständiger Mangel an Pionieren, 4 ein massiver Mangel an handwerklichem Können der überwiegend mechanisierten Infanterie (zusammengewürfelte Wehrpflichtigenverbände ohne ausreichende Ausbildung und ohne Kampferfahrung), 5 ein viel zu großer Anteil schwerer Truppen

Zitat: Denn Du wirst nicht ungestraft mit Hubschraubern leichte Infanterie verlegen können.

Das hängt vom Gegner ab und vom jeweiligen Krieg. Nachts sehr niedrig fliegende Hubschrauber können in vielen Fällen erstaunlich frei agieren (Lageabhängig).
Gerade zur US-Strategie und ihren damit einhergehenden Konzepten sehr hilfreich ist folgende Seite:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://history.defense.gov/docs_ar.shtml">http://history.defense.gov/docs_ar.shtml</a><!-- m -->

Zum Stryker:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rand.org/pubs/monograph_reports/MR1606.html">http://www.rand.org/pubs/monograph_reports/MR1606.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rand.org/pubs/monographs/MG267-1.html">http://www.rand.org/pubs/monographs/MG267-1.html</a><!-- m -->
.
Die strategischen Überlegungen von Shinseki waren durchaus richtig. Der Stryker aber gerade eben das falsche Fahrzeug und damit wurde das Konzept von Shinseki im Endeffekt negiert. Das ganze ist einfach systeminhärent:

Ein Kettenfahrzeug ist bei gleichem Gewicht immer besser geschützt und niedriger als ein Radfahrzeug und ist immer geländegängiger.

Das bedeutet, dass man mit dem gleichen Gewicht wie beim Stryker eine besser geschützte und kleinere Plattform hätte einführen können oder dass man den gleichen Schutz mit einer deutlich leichteren und deutlich kleineren Plattform hätte realisieren können.

Mit einem leichteren, kleineren Fahrzeug hätte man dann im weiteren die 4 Tage Grenze einhalten können, da mehr solcher Fahrzeug mit der gleichen Transportkapazität bewegt werden hätten können:

Die von Delbrück hierzu verknüpfte Rand-Studie:

Zitat:This report concludes that the Stryker Brigade cannot deploy by air or sea from bases in the United States to key regions in 4 days. Deployment times range from 9 days (Colombia) to 21 days (Afghanistan). Even if unlimited numbers of aircraft were available, airlift would still be constrained by the condition of receiving airfields in most scenarios.

Ursprünglich sollte das Konzept von Shinseki ja auch mit dem FCS durchgeführt werden. Weil dies aber zu ehrgeizig war, führte man eben den Stryker als Interims-Fahrzeug-Familie ein. Nun wurde das FCS 2009 gestrichen und die US Army wird noch lange Jahre mit der Fehlentscheidung für den Stryker kämpfen müssen.
Shahab3 schrieb:
Zitat:wer trotz dieses Wissens über Jahre hinweg die Beschaffung vorangetreibt - oder die Mängel den Entscheidungspersonen nicht mitteilt - muss sich fragen lassen, warum das so geschehen ist.
Das ist entweder Unfähigkeit, oder ...

....Vetternwirtschaft.

....
es wird noch absurder:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/inland/de-maiziere-drohnen102.html">http://www.tagesschau.de/inland/de-maiz ... en102.html</a><!-- m -->
Zitat:"Euro Hawk"-Debakel

Das Prinzip Hoffnung

Es sollte ein Quantensprung für die Luftwaffe werden und endete als Bruchlandung. [b]Zweifel an "Euro Hawk" kamen den Verantwortlichen offenbar nie, obwohl
geänderte Verträge, steigende Kosten und Probleme mit den US-Partnern das Drohnen-Projekt von Anfang an behinderten. [/b]
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/aufklaerung-des-euro-hawk-debakels-seltsames-krisenmanagement-im-hause-de-maizire-1.1679629">http://www.sueddeutsche.de/politik/aufk ... -1.1679629</a><!-- m -->
Zitat:23. Mai 2013 18:40
Aufklärung des Euro-Hawk-Debakels
Seltsames Krisenmanagement im Hause de Maizière


Im Verteidigungsministerium ist etwas verbockt worden - es geht bei der Aufklärungsdrohne Euro Hawk um eine Fehlinvestition in dreistelliger Millionenhöhe. Und zentral mit dem Projekt befasst war in den vergangenen Jahren jener Abteilungsleiter, den Thomas de Maizière nun die Aufarbeitung leiten lässt. Da kann man nur fragen: Geht's noch?
...

Stand: 23.05.2013 18:29 Uhr
Die Splitterskyddad Enhetsplattform (SEP) erinnert mich sehr stark an den ursprünglichen Puma, der zur Ablösung der M113-Flotte der Bundeswehr entwickelt wurde und außer dem Namen nichts mehr gemein hat mit dem jetzigen Puma, und doch ist die Kettenversion mit 17t Leergewicht wohl etwas schwer für einen Hubschrauber. Weder der CH53K noch der Euromil MI-38 könnten laut Wikipedia ein solch schweres Fahrzeug aufnehmen und transportieren.
Doch diese Plattform hat durch den diesel-elektrischen Antrieb einen erheblichen Vorteil bzgl. der Wärmeentwicklung und dem Lärm.
Aber als Transportfahrzeug für Jäger ist es wohl geeignet, m. E. sollte dann in Jägereinheiten eine Mischung aus der SEP und Wiesel 1-3 als Träger für MK 20-30mm und PALR die notwendige Beweglichkeit bei taktischen und operativen Handlungen am Boden bringen. Falls eine solche Ausstattung nicht Deinem Konzept von leichter Infanterie zuwider läuft.
An Hubschrauber ist natürlich auch gedacht.

Eine „Brigadisierung“ hat sich ja zwangsweise schon im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront entwickelt unter dem Namen „Kampfgruppe“. In der Regel waren diese Kampfgruppen aus Bataillonen von Panzern, Panzergrenadieren, Aufklärern, Jägern und Panzerartillerie zusammen gesetzt. Manstein hat eine solches Brigadesystem auch befürwortet.
Und selbst die Russen wandeln ihre Regimenter in selbstständige Brigaden um.
Der CH-53K kann 15,9 Tonnen heben. Die SEP wiegt in der ursprünglichen Kettenversion ca 13,5 Tonnen <!-- m --><a class="postlink" href="http://sv.wikipedia.org/wiki/SEP_%28fordon%29">http://sv.wikipedia.org/wiki/SEP_%28fordon%29</a><!-- m --> ), und nur in der Radversion an die 17 Tonnen. In der Radversion ist sie zudem höher und größer als in der Kettenversion.

Das bedeutet, dass ein CH-53K die SEP in der Kettenversion heben kann und immer noch 2,4 Tonnen Reserve hat, die er für einen Flug in größerer Höhe oder bei höheren Temperaturen einsetzen kann.

Gerade das macht diese Kombination so interessant und das USMC will ja ebenso dieses Jahr den CH-53K einführen und interessiert sich für die SEP, man könnte beides daher zusammen mit dem USMC beschaffen und damit mit einem Auftrag größere Stückzahlen erzielen.

Zitat:Falls eine solche Ausstattung nicht Deinem Konzept von leichter Infanterie zuwider läuft.

Gott behüte, eine solche Ausstattung wäre perfekt.

Zitat:Manstein hat eine solches Brigadesystem auch befürwortet.
Und selbst die Russen wandeln ihre Regimenter in selbstständige Brigaden um.

Wobei man noch klar sehen muß, dass eine Brigade ursprünglich einfach eine Halbdivision war, ohne Divisionstruppen. In der Triangularen Division gab es dann im weiteren nur 1 Brigade in der die Kampftruppen der Division in Form von Regimentern zusammen gefasst waren. Bezüglich Manstein möchte ich anmerken, dass er zwar für Brigaden war, diese aber aus Regimentern zusammen setzen wollte weil die Kampfgruppen die aus Bataillonen zusammen gewürfelt waren sich als zu schwach und zu wenig durchhaltefähig erwiesen.

Heute ist global die Entwicklung ganz klar hin zu Brigaden die dann auch Truppen enthalten die früher ebenso klar reine Divisionstruppen gewesen wären. Eine Brigade heute ist also etwas anderes als früher und im Endeffekt eine Art Mini-Division. Bestimmte Armeen wie die Frankreichs behalten daher die Division als Begriff bei, verkleinern diese aber so weit, dass sie den Brigaden anderer Armeen entsprechen. Umgekehrt weiten andere Armeen ihre Brigaden so aus, dass diese zu Mini-Divisionen werden.

Die Russen setzen interessantererweise bei ihrem Umbau auf die Erfahrungen die sie mit sogenannten selbstständigen Brigaden in Afghanistan und Tschetschenien gemacht haben. Diese Einheiten haben sich dort sehr bewährt, unterscheiden sich aber in Größe und Struktur wiederum von den in den westlichen Armeen inzwischen vorherrschenden Mini-Divisionen. Sie erinnern mehr an die früheren US Regimental Combat Teams, also selbstständige Regimenter die mit zusätzlich angegliederten Verbänden noch unterhalt der Ebene einer Brigade selbstständig operieren konnten.

Die neue Brigadenstruktur der Bundeswehr, die drei Brigaden je Division vorsieht, schrumpft diese dann ebenfalls auf die Größe früherer Regimenter, auch wenn die Einheiten innerhalb der Brigade gemischt sind und diese organische Pionierbataillone enthält. Damit wäre die Bundeswehr wieder bei einer Triangularen Divisionsstruktur angekommen, insbesondere da die Brigaden der Bundeswehr keine organische Artillerie enthalten und diese weiter auf der Divisionsebene verbleibt. Von daher geht die Bundeswehr hier einen eigenartigen Mischweg.
Erich schrieb:... Geht's noch? [/b]
...

Stand: 23.05.2013 18:29 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/euro-hawk-unregelmaessigkeiten-unter-minister-zu-guttenberg-a-901884.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 01884.html</a><!-- m -->
Zitat:Aufklärungsdrohne: Bundeswehrprüfer warnten schon 2009 vor "Euro Hawk"

Fachleute der Bundeswehr wiesen nach SPIEGEL-Informationen schon im Sommer 2009 auf Probleme mit der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" hin. Auch bei der Zulassung soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben - Verteidigungsminister war zu diesem Zeitpunkt Karl-Theodor zu Guttenberg.
...
Werter Erich:

Zitat:Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) berichtet, dass seit 2004, also drei Jahre vor dem Vertragsabschluss, die Probleme mit dem fehlenden Kollisionsschutz bekannt gewesen seien.

Laut einer Soldat und Technik von 2002 waren die Probleme mit der Zulassung schon Anfang 2002 bekannt. Also noch mal 2 Jahre früher. Und in einer dieser uraltenn Soldat und Technik steht ebenfalls bereits, dass ein Kollisionsschutz für die Drohne von der Firma eigentlich hergestellt wird.

Also nicht 3 Jahre vor Vertragsschluß, schon 5 Jahre davor war die ganze Sache so weitgehend bekannt, dass die Soldat und Technik darüber berichten konnte. Also vor 11 Jahren war das ganze schon bekannt.

Und da wir hier bei Wunschkonzert sind, würde ich mir wünschen, dass die Drohne trotzdem beschafft wird, und mit dem Kollisionsschutz nachgerüstet wird. Alles andere ist einfach noch sinnfreier als der ganze Irrsinn der da bereits gelaufen ist.
Quintus Fabius schrieb:...
Und da wir hier bei Wunschkonzert sind, würde ich mir wünschen, dass die Drohne trotzdem beschafft wird, und mit dem Kollisionsschutz nachgerüstet wird. Alles andere ist einfach noch sinnfreier als der ganze Irrsinn der da bereits gelaufen ist.
Werter Quintus:
Die Drohne "Euro-Hawk" wird von der Süddeutschen Zeitung als "System von vorgestern" bezeichnet - oder meinen die damit das Beschaffungswesen?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/euro-hawk-debakel-der-bundeswehr-system-von-vorgestern-1.1681637">http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.1681637</a><!-- m -->
Zitat:26. Mai 2013 18:18
Euro-Hawk-Debakel der Bundeswehr
System von vorgestern


Die Ausrüstung von Soldaten kommt zu spät und zu teuer: Schon 2010 empfahl eine Kommission, das Beschaffungswesen der Bundeswehr zu reformieren. Doch seither ist wenig passiert. Das Debakel um die Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" zeigt, was noch alles im Argen liegt.
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