(20.09.2021, 17:43)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Wie geschrieben: Gib der Polizei den Befehl diese Demos auf der Stelle vollständig zu zerschlagen und du würdest staunen wie schnell da nichts mehr übrig wäre und hunderte in Haft gehen würden. Das ganze hakt nur an der medienhörigen Politik und an der Justiz. Die Polizei ist ja nur der Ausführende.
Als Beweis meiner These nimmt mal den Fakt, dass letztes Jahr in Bayern (!) 25.000 Menschen de facto ohne jede Regulierung für Black Lives Matter demonstrieren durften trotz der Pandemie während man zugleich stattfindende Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen entweder verboten hat - oder allenfalls 100 oder 200 Demonstranten teilnehmen durften, natürlich nur unter Bewachung hunderter Polizeibeamter und mit dutzenden Anzeigen pro Demo weil kurzfristig mal irgendwo der Mindestabstand nicht eingehalten wurde. Das ganze ist also nur eine politische Frage.
Scheint ja leider wirklich so zu sein, dass da nicht gleiches Recht für alle gilt. Da ist es ja in Polen nicht einmal so restriktiv.
In Polen ist es im Prinzip nicht unähnlich, nur halt in Bezug auf andere Themen: da wird dann eine LGBTQ+ Demo verboten oder mit dem Vorwand der Pandemie auf wenige Teilnehmer beschränkt während die katholische Prozession nach Belieben stattfinden darf.
Wenn wir Ländern wie Polen vorwerfen, dass dort die Freiheit immer mehr eingeschränkt wird sollte man halt realisieren, dass dies in Wahrheit bei uns auch der Fall ist, nur die Zielsetzung ist eine andere, die Methoden aber und die praktischen Einschränkungen sind nicht weit auseinander. Der deutsche Nanny-Staat tritt zunehmend genau so autoritär auf wie es in anderen Ländern nur eine echte Autokratie tun könnte, aber alles natürlich nur zum Wohl der Menschis und um die Menschis zu beschützen und vor Schaden zu bewahren. Dieser Neo-Sozialismus ist in Bezug auf die alltäglichen und persönlichen Freiheiten meiner Ansicht nach aber noch erstickender als die Unfreiheit in einer ganz normalen regulären Autokratie.
Naturgemäß haben Linke mit dieser Form des Neo-Sozialismus weniger Probleme.
@Quintus
Zitat:Als Beweis meiner These nimmt mal den Fakt, dass letztes Jahr in Bayern (!) 25.000 Menschen de facto ohne jede Regulierung für Black Lives Matter demonstrieren durften trotz der Pandemie während man zugleich stattfindende Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen entweder verboten hat - oder allenfalls 100 oder 200 Demonstranten teilnehmen durften...
Ja und Nein. Sicherlich muss man fragen, wieso eine derartige Großdemo trotz Auflagen erlaubt wurde, aber es war im Juni 2020, als die Zahlen sehr niedrig waren (ca. 400+), genau genommen waren die Infektionszahlen im Juni und bis Ende Juli 2020 insg. sehr niedrig. Das mag insofern auch eine Rolle gespielt haben. Weiterhin muss angemerkt werden, dass zur Hochphase der zweiten Welle im November, als die Zahlen wieder durch die Decke gingen bzw. es neue Fälle im fünfstelligen Bereich gab, rund 10.000 Menschen gegen die Pandemiebestimmungen demonstriert haben, wobei es hier zu heftigen Ausschreitungen und Angriffen auf die Polizei kam; die Feststellung also, dass nur wenige hundert hätten demonstrieren dürfen, ist nicht ganz richtig.
Zitat:In Polen ist es im Prinzip nicht unähnlich, nur halt in Bezug auf andere Themen: da wird dann eine LGBTQ+ Demo verboten oder mit dem Vorwand der Pandemie auf wenige Teilnehmer beschränkt während die katholische Prozession nach Belieben stattfinden darf.
Wenn wir Ländern wie Polen vorwerfen, dass dort die Freiheit immer mehr eingeschränkt wird sollte man halt realisieren, dass dies in Wahrheit bei uns auch der Fall ist, nur die Zielsetzung ist eine andere, die Methoden aber und die praktischen Einschränkungen sind nicht weit auseinander.
Du übertreibst. Wie sieht es denn aus in der Realität? Hier im Süden bei mir - und dies sage ich mal als relativ konservativer "Südstaatler" (Achtung, Lokalpatriotismus ...

) - gibt es die Donaueschinger Passionsspiele einerseits und Richtung Oberschwaben sogar erzkonservative Flecken mit Prozessionen zu Ostern bzw. fast an jedem Sonntag, aber andererseits eben auch den recht gut besuchten CSD in Stuttgart. Mir ist schon klar, dass beide Veranstaltungen ihre Teilnehmer mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durchtauschen werden, aber wo soll nun das Problem liegen? Und wo bitte sollen wir Polen nun ähnlich sein? Insofern: Der Vgl. mit Polen hinkt doch sehr.
Schneemann.
Ich schrieb: während man zugleich. Also im gleichen Zeitraum. Das man später dann noch ganz andere Demonstationen genehmigt und/oder einfach zugelassen hat, ändert nichts daran, dass zu diesem Zeitpunkt mit Verweis auf die niedrigen Zahlen eine Black Lives Matter Demo genehmigt wurde und zeitgleich viel kleinere Demos trotz der niedrigen Zahlen gerade eben mit dem Hinweis auf die Pandemie nicht genehmigt wurden.
Zu der Demo in Stuttgart auf welche du anscheinend mit der Nennung von 10.000 Teilnehmern hinaus willst sollte man zudem der Richtigkeit halber anmerken, dass dies nicht die genehmigte Zahl der Teilnehmer war, sondern dass die genehmigte Teilnehmerzahl hier weit überschritten wurde.
Zitat:Mir ist schon klar, dass beide Veranstaltungen ihre Teilnehmer mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durchtauschen werden, aber wo soll nun das Problem liegen?
Das Problem liegt in der immer weiter gehenden Spaltung der Gesellschaft. Deutschland war früher deutlich homogener und hatte eine wesentlich größere Kohäsion. Das war ein erheblicher gesellschaftlicher Vorteil. Diesen hat man nun bewusst verspielt und die Gesellschaft spaltet sich immer weiter auf.
Zitat:Und wo bitte sollen wir Polen nun ähnlich sein?
Wir sind ähnlich darin, dass wir einen Verbotsstaat haben, der die Freiheit der Menschen immer extremer einschränkt und der sich von einer freiheitlichen Demokratie immer weiter wegentwickelt. Nur die Themen sind halt andere, die Zielsetzung ist eine andere, der zugrundeliegende Mechanismus aber ist derselbe.
Die persönliche direkte reale Freiheit der Menschen ist in dieser Bundesrepublik in vielen Bereichen meiner Einschätzung nach deutlich geringer als in Polen. Und der Staat dringt immer weiter in alle Bereiche überregulierend vor und versucht immer mehr Kontrolle über die Menschen in diesem Land auszuüben.
Der Grund dafür ist wie in Polen meiner Meinung nach eine zunehmende Verunsicherung gegenüber den Zuständen. Grundlegendes Motiv, Folgen, Auswirkungen, Methode, alles gleich, nur mit anderer Zielsetzung.
Linksradikale Positionen sind heute in dieser Bundesrepublik vermeintlich die politische Mitte. Und allgemein weit in der Gesellschaft verbreitet (worden). Intentional. Und diese grundsätzliche linksradikale Strömung in der Gesellschaft trägt daher dann auch den neosozialistischen Nanny-Staat der alles zerstört was dieses Land einmal ausgemacht hat.
(22.09.2021, 10:36)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]der Staat dringt immer weiter in alle Bereiche überregulierend vor und versucht immer mehr Kontrolle über die Menschen in diesem Land auszuüben. ...
Linksradikale Positionen sind heute in dieser Bundesrepublik vermeintlich die politische Mitte. Und allgemein weit in der Gesellschaft verbreitet (worden). Intentional. Und diese grundsätzliche linksradikale Strömung in der Gesellschaft trägt daher dann auch den neosozialistischen Nanny-Staat der alles zerstört was dieses Land einmal ausgemacht hat.
Ich bin überzeugt davon, das die politische Mitte in Deutschland eigentlich eine linksliberal-bürgerliche Position wäre, würde nicht unsere verkorkste Parteienlandschaft dafür sorgen, dass seit der Wende von '82 die Begriffe links und liberal als Gegensätze wahrgenommen werden. Die FDP verfängt nur noch in einer wirtschaftsliberalen Klientel, während in der SPD jede Vernunfts-geleitete Führungskraft von der sozial-konservativen Basis die Agenda-Keule über die Rübe bekommt und die Union das alles immer schön anheizt, um sich ihr gemütliche Position dazwischen zu sichern und bloß nichts verändern zu müssen.
Broensen:
Auch Rechts und Liberal wird meist als Gegensatz wahrgenommen, und vermutlich ist eine libertäre Auffassung die seltenste politische Ansicht in dieser Bundesrepublik, widerspricht sie doch auch sehr dem aktuell vorherrschenden Etatismus und der Sehnsucht der Feiglinge welche diese Bundesrepublik bevölkern nach dem kuscheligen Nanny-Staat. Die AfD nimmt zwar für sich in Anspruch rechts-liberal zu sein, aber genau genommen ist sie eine ganz normale konservative Partei. Es wird in diesem Land ja nicht einmal mehr verstanden was echte rechtsnationale Positionen sind.
Umgekehrt nimmt man selbst extremste linke Positionen nicht mehr als das war was sie sind. Man nimmt linksradikales und linksextremistisches Wesen zunehmend als normal oder gar wünschenswert an. Leute zucken auf der Straße zusammen wenn sie einen Afd Wahlstand sehen, aber sie sehen in
Anhängern der MLPD die eine stalinistische Sowjet-EU errichten wollen kein Problem und finden es gut dass die sich gegen den "Faschismus" engagieren.
Man wirft ja oft dem Staat vor auf dem rechten Auge blind zu sein, aber meiner Ansicht nach ist es genau umgekehrt: diese Bundesrepublik ist derart blind gegenüber astrein kommunistischen Umtrieben, welche diametral der freiheitlich demokratischen Grundordnung entgegen gesetzt sind, dass es schon weh tut. Um es an einer anekdotischen Evidenz festzumachen: Ein Staat dessen Bundespräsident und dessen Bundesjustizminister eine vom Verfassungsschutz wegen linksextremistischer Umtriebe und Gewaltbereitschaft beobachtete Punkband bewerben und öffentlich loben hat tatsächlich seine politische Mitte verloren.
Hab ich grad rein zufällig mitbekommen, es gab anscheinend in ganz Deutschland eine gleichzeitig stattfindende konzertierte Aktion gegen Thor Steinar Bekleidungsgeschäfte.
Höchstwahrscheinlich (in einigen Fällen gesichert) durch Angehörige der AntiFa. Üblicherweise wurden die Verkäufer zusammen geschlagen und schließlich Farbe und Buttersäure im Laden ausgebracht und die Verkäufer noch mit Pfefferspray vollgesprüht.
Das Vorgehen ist erstaunlich brutal - da es sich in einigen Fällen auch gegen Frauen richtete die da halt einfach als Verkäuferinnen arbeiten.
Beispielsweise:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringe...n-100.html
Amüsant ! wie hier dann in den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten davon gefaselt wird, dass völlig unklar ist, ob das einen politischen Hintergrund hat.
(29.04.2022, 23:44)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Amüsant ! wie hier dann in den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten davon gefaselt wird, dass völlig unklar ist, ob das einen politischen Hintergrund hat.
Diese Masche ist nicht neu. Dazu gibt es einen wundervollen Artikel:
https://www.publicomag.com/2022/01/der-h...sforscher/
(29.04.2022, 23:44)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Beispielsweise:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringe...n-100.html
Amüsant ! wie hier dann in den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten davon gefaselt wird, dass völlig unklar ist, ob das einen politischen Hintergrund hat.
Prinzipiell kann man erst einmal nur eine Theorie der Wahrscheinlichkeit nach aufstellen. Denn es wären ja auch Revierkämpfe in der rechten Szene oder Ähnliches möglich, solange nichts konkret ermittelt wurde oder es belastbare Bekennerschreiben gibt. Allerdings dürften Überfälle durch Linksextremisten wohl am wahrscheinlichsten sein. Einen Herrn Scholz oder eine Frau Faeser wird man nun allerdings sicher nicht dort zu Besuch sehen, wie sie ihre Bedauern ausdrücken und vor linksextremen Terror warnen. Denn mir fiel zu dem Thema irgendwie dies hier ein, wo Merkel vorverurteilend aktiv wurde, vermutlich weil der vermeintliche Anschlag im "bösen" Sachsen stattfand.
https://www.focus.de/politik/deutschland...94089.html
Worauf ich eigentlich hinaus will. Bei extremistischen Terror muss man konsequent aktiv werden gleich aus welcher Richtung er kommt und wen er betrifft. Allerdings auch erst wenn klar ermittelt ist ob es sich überhaupt um solchen handelt.
lime:
Zitat: es wären ja auch Revierkämpfe in der rechten Szene oder Ähnliches möglich, solange nichts konkret ermittelt wurde oder es belastbare Bekennerschreiben gibt.
Wie ich es bereits geschrieben habe war das keine Einzelaktion. Es kam im gleichen Zeitraum zu Angriffen auf Thor Steinar Geschäfte in Dresden, Magdeburg, Schwerin, Halle und Berlin. Der Modus Operandi ist absolut typisch für Linksextremistische Gruppen, es kam schon früher zu genau dieser Methodik beim Angriff (Weiblich-Männlich gemischte Tätergruppe, Umreißen, Festhalten, Teleskopschlagstock, Einsatz des Schlagstock auch durch weiblichen Täter, Pfefferspray, Buttersäure, schwarze Farbe, kein Bekennerschreiben)
Revierkämpfe in der rechten Szene kann man deshalb hier vollständig ausschließen.
(01.05.2022, 00:14)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Revierkämpfe in der rechten Szene kann man deshalb hier vollständig ausschließen.
Schreibt der Mann, der sonst überall False-Flag-Ops vermutet.

Ohne da jetzt etwas relativieren zu wollen (da gibt's nichts zu rechtfertigen, egal wer das warum getan hat), möchte ich kurz erwähnen, dass man beim Vergleich von linker und rechter Gewalt sowie deren medialer Einordnung zumindest noch unterscheiden sollte, ob es sich um Taten zwischen verfeindeten Milieus handelt, wie bspw. einen Angriff Linksradikaler auf Geschäfte der rechten Szene bzw. von Nazigruppen gegen Antifa-Aktivisten oder um Gewalt gegen Unbeteiligte wie bspw. von rechts gegen Migranten und Politiker oder von links gegen Polizisten.
Das ist alles nicht hinnehmbar, aber in der medialen Wahrnehmung bestehen da mMn berechtigterweise Unterschiede, ob sich Idioten untereinander kloppen, oder ob es unbeteiligte Opfer gibt. Der Fall des Thor-Steinar-Ladens könnte mit Blick auf die Verkäuferin sogar zu beiden Kategorien gehören.
(01.05.2022, 00:38)Broensen schrieb: [ -> ]Schreibt der Mann, der sonst überall False-Flag-Ops vermutet. 

Ohne da jetzt etwas relativieren zu wollen (da gibt's nichts zu rechtfertigen, egal wer das warum getan hat), möchte ich kurz erwähnen, dass man beim Vergleich von linker und rechter Gewalt sowie deren medialer Einordnung zumindest noch unterscheiden sollte, ob es sich um Taten zwischen verfeindeten Milieus handelt, wie bspw. einen Angriff Linksradikaler auf Geschäfte der rechten Szene bzw. von Nazigruppen gegen Antifa-Aktivisten oder um Gewalt gegen Unbeteiligte wie bspw. von rechts gegen Migranten und Politiker oder von links gegen Polizisten.
Das ist alles nicht hinnehmbar, aber in der medialen Wahrnehmung bestehen da mMn berechtigterweise Unterschiede, ob sich Idioten untereinander kloppen, oder ob es unbeteiligte Opfer gibt. Der Fall des Thor-Steinar-Ladens könnte mit Blick auf die Verkäuferin sogar zu beiden Kategorien gehören.
Naja so richtig würde mir das nur einleuchten wenn man es auf gewalttätige Gruppen bezieht, denn nicht jeder Rechte, Linke, Antifa, Nazi was weiss ich muss ja zwangsläufig gewalttätig sein. Das betroffene Unternehmen bewegt sich vermutlich im Rahmen der Gesetze und sicher tun dies auf der anderen Seite auch viele linke Gruppen.
(01.05.2022, 00:38)Broensen schrieb: [ -> ]Ohne da jetzt etwas relativieren zu wollen (da gibt's nichts zu rechtfertigen, egal wer das warum getan hat), möchte ich kurz erwähnen, dass man beim Vergleich von linker und rechter Gewalt sowie deren medialer Einordnung zumindest noch unterscheiden sollte, ob es sich um Taten zwischen verfeindeten Milieus handelt, wie bspw. einen Angriff Linksradikaler auf Geschäfte der rechten Szene bzw. von Nazigruppen gegen Antifa-Aktivisten oder um Gewalt gegen Unbeteiligte wie bspw. von rechts gegen Migranten und Politiker oder von links gegen Polizisten.
Das ist alles nicht hinnehmbar, aber in der medialen Wahrnehmung bestehen da mMn berechtigterweise Unterschiede, ob sich Idioten untereinander kloppen, oder ob es unbeteiligte Opfer gibt. Der Fall des Thor-Steinar-Ladens könnte mit Blick auf die Verkäuferin sogar zu beiden Kategorien gehören.
Die Aussage halte ich für sehr richtig.
Was mich an der Debatte etwas stört, ist der Versuch einen Vergleich zwischen zwei Problemen (links / rechts) zu ziehen. Es handelt sich um zwei komplexe Themen. Der Versuch Parallelen oder Unterschiede zu ziehen geht dann meistens Fehl, da einzelne Dinge nicht beachtet werden bzw. das ganze zu komplex ist um es richtig herunterzubrechen.
Ich habe hier manchmal den Eindruck, dass die Versuche eines Vergleichs oft von Menschen angestoßen wird, welche am Rand des ein oder anderen Spektrums stehen (z.B. Maaßen), oder auf irgendeine Weise involviert (z.B. Beamte welche sich mit linken Demonstranten herumschlagen müssen) und damit nicht objektiv sind. Dies kann man dann auf beiden Seiten gut herauslesen, wenn die Seite welche der eigenen weiter entfernt steht, in jedem zweiten Halbsatz verteufelt wird und pauschale Dinge unterstellt werden. Die Seite welche man sich näher fühlt dann noch verharmlost. Hier sind dann auch schnell Emotionen dabei und Personen die ansonsten sehr gut argumentieren, verfallen in polemische Verallgemeinerungen. Dies hat dann nichts mehr mit einer sachlichen Diskussion zu tun.
Bezüglich der wahrgenommenen Bedrohung der beiden radikalisierten Gruppen , wäre meine Interpretation, dass sich die Breite der Gesellschaft stärker von rechts bedroht sieht. Dies aus historischem Gründen und den politischen Entwicklung in der Welt. Durch den verbreiteten Hass durch rechts auf verschiedene Gruppen, ist ein größerer Teil der Bevölkerung direkt betroffen. So wird auch mehr darüber berichtet.
Bei linken Gruppen welche bei Demonstrationen oft gewalttätiger sind bekommen dies die Beamten ab. Die Breite der Gesellschaft fühlt sich hiervon aber nicht selbst bedroht. So verwundert es nicht, dass Beamte den Linken Radikalismus teils als bedrohlicher wahrnehmen, da sie direkt betroffen sind. Ich kenne einige Polizisten bzw. habe diese in der Familie.
Ich halte beide Probleme für wichtig und beides muss bekämpft werden. Vergleiche können nur unvollständig sein und führen die Debatte mehr vom eigentlichen Problem weg.
(01.05.2022, 10:19)lime schrieb: [ -> ]Naja so richtig würde mir das nur einleuchten wenn man es auf gewalttätige Gruppen bezieht, denn nicht jeder Rechte, Linke, Antifa, Nazi was weiss ich muss ja zwangsläufig gewalttätig sein. Das betroffene Unternehmen bewegt sich vermutlich im Rahmen der Gesetze und sicher tun dies auf der anderen Seite auch viele linke Gruppen.
Ja, weswegen ich auch schrieb:
(01.05.2022, 00:38)Broensen schrieb: [ -> ]Der Fall des Thor-Steinar-Ladens könnte mit Blick auf die Verkäuferin sogar zu beiden Kategorien gehören.
Aber ein Szene-Geschäft, dass sich an einer zur Gewalttätigkeit tendierenden Szene bereichert, kann als Teil dieser betrachtet werden bzw. wird es zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Und es geht ja nicht darum, ob sie sich im gesetzlichen Rahmen bewegen. Es war schließlich keine Polizei-Aktion, sondern eine Gewalttat von Verbrechern. Ich sprach auch nicht von Rechtmäßigkeiten, sondern lediglich von der medialen Darstellung.