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Normale Version: Japan: Typ 10 (MBT)
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Der früher als TK-X bezeichnete Typ 10 ist ein von Mitsubishi für die japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte entwickelte Kampfpanzer, der den Typ 90 ergänzen soll.
Der Typ 10 wird von einem Dieselmotor angetrieben, der Gerüchten zufolge ein stufenloses Getriebe verwendet. Die Ketten besitzen fünf Laufrollen an jeder Seite und sind hydropneumatisch gefedert, was nicht nur bei der Fahrt in schwierigem Gelände, sondern auch beim Anvisieren im Häuserkampf - der Typ 10 soll gerade für diesen und für andere Szenarien asymmetrischer Kriegsführung entworfen sein - von Vorteil ist.
Wohl mit diesem Hintergrund ist auch das Periskop des Kommandanten auf der rechten Seite des Turms in einem eigenen Türmchen positioniert.
Mit seinen 44 Tonnen ist der Typ 10 für einen Kampfpanzer vergleichsweise leicht, aber dennoch gut gepanzert. Es soll - wohl unter Berücksichtigung von jüngst im Irak und gemachten Erfahrungen - Wert auf einen guten Rundumschutz gelegt worden sein. Die Panzerung ist modular aufgebaut, was den Austausch beschädigter Teile ermöglicht. Sie soll auf Keramik und Kohlefaser basieren.
Für die Feuerkraft sorgt ein 120mm-Geschütz von Rheinmetall. Bei einem öffentlich präsentierten Typ 10 war dies eine in Lizenz gefertigte L/44, es wird aber auch die Verwendung der L/50 und der auch im Leopard 2A6 verwendeten L/55 in den Serienfahrzeugen des Typ 10 erwogen.
Ergänzt wird das Geschütz durch einen Autolader und durch zwei koaxial eingebaute MGs - ein 12,7mm Browning M2 und eines zu 7,62mm. Das Feuerleitsystem soll zudem über einen "Lock Down"-Modus - ähnlich dem eines Kampfflugzeuges - verfügen.
Eine weitere Fähigkeit des Typ 10 ist jedenfalls, das er sich spontan mit anderen Einheiten auf dem Gefechtsfeld vernetzen kann, um mit ihnen Daten auszutauschen. Dieses C4I-System dürfte die Kampfkraft des Typ 10 erheblich stärken und soll im Erfolgsfall auch auf andere japanische Waffensysteme, wie den Kampfhubschrauber OH-1 Ninja, ausgeweitet werden.
Die Höchstgeschwindigkeit des Typ 10 auf einer Straße soll 70 km/h betragen - ähnlich wie beim Typ 90 oder Leopard 2A6.
Die Besatzung besteht aus drei Mann. Von ihnen sitzen der Kommandant und der Schütze im Turm, während der Fahrer in der Wanne sitzt. Wegen des Autoladers entfällt der Ladeschütze.

Hier noch ein Foto des Typ 10:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://i580.photobucket.com/albums/ss245/T-O-R-A/JSDF%20various%20photos/2956cc0a15165eed16a1fe9a03ac8b3f.jpg?t=1240116323">http://i580.photobucket.com/albums/ss24 ... 1240116323</a><!-- m -->
Mhm 44 Tonnen. Also in der Gewichtsklasse eines T90/T74 bzw. knapp drunter. Die Frage ist wie effektiv die Panzerung wirklich ist. Beim T90 ohne Era geht ja selbst schon ne Papierkugel durch :lol:
Sieht irgendwie aus wie eine Mischung aus dem M1 und dem Luftlandepanzer der Amis der in Entwicklung war...

Der Schakal
Ein Clip: Typ 10
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=TLnjfYKhcU4">http://www.youtube.com/watch?v=TLnjfYKhcU4</a><!-- m -->

Aufjedenfall sieht er gut aus Tongue
Der_Schakal schrieb:Beim T90 ohne Era geht ja selbst schon ne Papierkugel durch :lol:
Der Schakal

Ja ja, klar doch. Um einen T90 zu durchschlagen, haben bei deutschen Beschussversuchen sogar Übungs-Papierkugeln (PK-Ueb) ausgereicht und der T90 wurde von vorn bis hinten durchschlagen. :mrgreen:


(So odwer so, meinst Du den T-90 oder den Type 90 MBT, letzterer hat aber doch keine ERA?)
Der_Schakal schrieb:Mhm 44 Tonnen. Also in der Gewichtsklasse eines T90/T74 bzw. knapp drunter. Die Frage ist wie effektiv die Panzerung wirklich ist. Beim T90 ohne Era geht ja selbst schon ne Papierkugel durch Laughing
Sieht irgendwie aus wie eine Mischung aus dem M1 und dem Luftlandepanzer der Amis der in Entwicklung war...



Na ja, einen T90 ist auch ohne Era kaum zu knacken außer durch wirklich moderne Panzerabwehrwaffen. Die 44 Tonen sprechen zwar dafür das er (Typ 10) sicherlich nicht so viel vorne Standhalten wird wie ein M1A2 aber dennoch wird der Typ 10 einen guten ausgewogenen Schutz haben.


Verglichen mit den FCS Mühl (Panzer ohne Panzerung)was man in den USA produzieren wollte, haben die Japaner ein richtigen Panzer gebaut der sowohl leicht als auch ein Panzer ist und der durch Abstandsaktive Systeme noch stark verbessert werden kann was Überlebensfähigkeit betrifft.


Ein Panzer muss heute an sich in erster Linie von der Infanterie kaum zu bekämpfen sein also gegen einfache biss Mittlere Panzerabwehrwaffen unempfindlich sein. Einen Absoluten Schutz gibt es nicht der M1A2 Sep +TUSK oder der Leopard 2A6 sind trotz ihres gewaltigen Gewichtes von 60 biss gar 72 Tonen immer noch nicht effizient gegen Feindliche Waffen wie der AT-14 geschützt.


Daher lieber ein Panzer der schnell und leicht ist und dennoch ausreichend gute gepanzert ist um sich nicht von RPG Heinis abschießen zu lassen als eine 70 Tonen schweres Ungetüm das gegen einer Overkill Waffe wie der AT14 genau so krepiert wie ein Mittlere Panzer.



Interessant zu wissen währe ob die Japaner auch an Aktiven Gegenmaßnahmen gedacht haben, wenn ja dürfte der Panzer angesichts seines Designs und seiner Ausgewogenheit sicherlich einer der Weltweitbesten sein.
An die Frage aktiver Abwehrmaßnahmen hatte ich auch gedacht.

Für einen Panzer, der (zumindest ab 2003) explizit für asymmetrische Situationen entwickelt wurde, mit den Erfahrungen im Irak im Nacken, sieht er reichlich konventionell aus.

Na gut, Räumschild und aktive Abwehrmaßnahmen etc, lassen sich sicher einrüsten.

Aber viele andere Ideen, die aus der Erfahrung mit Urban Warfare geboren sind, kamen nicht zum Tragen, wie Schnittstellen zur eigenen Infantrie, wie z.B. die Heckklappe beim Merkava, die sich zur Flucht oder Verwundeten-Evakuierung unter schwerem beschuss bewährt hat. Oder Kommunikationsschnittstellen außen. Startvorrichtung für UAV. Oder (Verzeiht den Verweis auf das unselige FCS MCS) die Möglichkeit 2 Infanteristen mitzuführen.

Rundumsicht und Sensorik scheinen ja hoch entwickelt zu sein. Mag jemand spekulieren ob es ausreicht? Situational Awareness unter Panzerschutz ist ja immer so ein Thema.
Ich selbst finde das die Japaner mit den Design genau den richtigen Weg gegangen sind und nicht wie die Amerikaner das Rad neu zu erfinden versucht haben. Man kann sicherlich nur spekulieren über seien Panzerung da keine Angaben doch dürfte diese nicht all zu schlecht sein gerade weil man auf ein klassischen Design gesetzt hat. Die Panzerung könnte dank neuer Technik (z.b ein Keramik Kohlenfasern Legierung) sehr wohl eine gute Panzerung aufweisen , auch wurde der Panzer nicht entwickelt um in urbanen Hisbollah Gebiet zu kämpfen sondern wie für Japan typisch für die Selbstverteidigung gegen Staatliche Gegner oder Überseeoperationen gegen eben diese z.b Nord Korea. Der Panzer wird auch sehr wahrscheinlich nur den Typ74 ersetzen der sicherlich nicht besser Gepanzert ist als der Typ 10 somit ist der Typ 10 eher als eine Ergänzung zum Typ 90 zu sehen.

Ein leichter Ultra Moderner Panzer der Mobil und doch gut geschützt ist und seinen Gegner durch Ausgewogenheit besticht. Es wird wohl kaum zu Situationen kommen in den Japanische Truppen sich mit der Hisbollah oder Hamas Konfrontiert sehen werden oder einen ähnlichen Feind und selbst wenn das Fehlen von zwei Infanteristen oder der Hintertür wie beim Merkava was auch eine Schwachstelle sein kann zu verkraften.

Verglichen mit den FCS MCS Mühl das man mit einfach allen zu töten gewesen währe ist der Typ 10 ein gutes Beispiel gerade für die Amerikanischen Ingenieure wie man es richtig macht. Verpasst man den Typ 10 noch ein Aktives Schutzsystem dürfte er auf den Level des M1A2 sein was Schutz anbelangt da die Waffe die selbe ist und die Elektronik eher den M1A2SEP entspricht nur das der Typ 10 fast 30 Tonen leichter ist und sicherlich Sparsammer in Verbrauch.
@flexi
Wozu soll denn der Typ 10 mit einer Startvorrichtung für ein UAV ausgerüstet sein? Immerhin soll er sich, wie bereits erwähnt, spontan mit anderen Einheiten auf dem Gefechtsfeld vernetzen können - was durchaus auch Infanterie und Drohnen miteinbeziehen kann.
Was den Merkava betrifft: Er wurde für andere Szenarien, wie den Kampf von Rampen und anderen vorbereiteten Stellungen aus, entworfen.
In Japan haben wir zudem wiederum ein anderes Gelände als in Palästina.
Wollte nur anmerken, dass halt ein paar Konzepte, die in diesem ganzen Asymmetrische-Kriegsführungs-kontext durch die Gegend fliegen, offenbar nicht einbezogen wurden, sondern man einen klassischen, ausgewogenen "Kernkompetenz"-Panzer gebaut hat.

Der Merkava ist sicher für ein sehr spezielles Umfeld gebaut, aber die Tür hinten hat sich auch unabhängig von der ursprünglichen Kampfdoktrin im urbanen Umfeld bewährt. Generell ist die Interaktion von "Heavy Armor" und Infantrie ein wichtiges Thema, was, wie ich denke, über einen Funk-Daten-Link hinausgeht.

MBT sind heute die mobilsten und am besten geschützten Einheiten, die - sowohl in bebautem wie in unbebautem Terrain - als erste vorrücken und den Weg für die anderen freimachen. Sie werden auch für Checkpoints und vorgeschobene Beobachtungsposten eingesetzt. Das alles spricht dafür, MBTs verstärkt auch als Plattform für Aufklärungsmittel und Infantrie-unterstützung zu sehen.

Aber wie auch immer, die allgemeine Panzer-der-Zukunft-Diskussion hatten wir schon tausendmal. Keine Notwendigkeit für eien Neuauflage. Jedenfalls ist der Typ 10 (von der Auslegung her, nicht vom technologischen Niveau) eher ein "Old School" Panzer, bin gespannt auf die künftigen Entwicklungen in anderen Ländern.
Nur noch zur Klarstellung:
Lieber so, als irgendwelchen vermurksten FCS-Mist, so ist man unabhängiger von überspezialisierten Wunschtraum-Szenarien.
flexi schrieb:Nur noch zur Klarstellung:
Lieber so, als irgendwelchen vermurksten FCS-Mist, so ist man unabhängiger von überspezialisierten Wunschtraum-Szenarien.


Wahre Worte, ich denke besser kann man es nicht sagen, bleibt nur zu hoffen das dies auch die anderen Ländern auf den FCS Trip endlich einsehen.
Warum entwickelt Japan einen leichtern Kampfpanzer?

Eigentlich ist der doch für eine Selbstverteidigungsaufgabe der japanischen Inseln überflüssig. Kampfpanzer der 60t-Klasse sollten da doch reichen.

Es sei den Japan plant mittel- und langfristig Übersee-Einsätze, vielleicht
um die strategische Ölversorgung zu sichern.
Naja, ein leichter Panzer ist was anderes, siehe AMX-13 oder CV90105/120.
Der T-90 wiegt auch um den Dreh und ist ein vollwertiger MBT.
Ich denke, dass es sehr weit gegriffen ist, daraus schon das Szenario eines in Übersee tätigen Japans zu entwickeln. Dazu wären eher Großraumtransporter, Träger etc. nötig (und ja, ich weiß, dass Japan Hubschrauberträger baut, die sind aber eher zum ASW gedacht), Man kann durchaus auch 60-65t-Panzer für Expeditionsstreitkräfte einsetzen, die Marines verwenden schließlich auch den M1A1.
Ein 40-50t-Panzer hat auch noch ganz andere Vorteile, z.B. kann er auch über etwas kleinere Brücken fahren und ist generell weniger, nun, "wuchtig" (d.h. auch ggf. sparsamer im Verbrauch).

Japan hat zwar offensichtlich MOUT-Erkenntnisse einfließen lassen, aber mMn vor allem, um für etwaige Peacekeepig-Einsätze gerüstet zu sein.
man sollte bedenken dass dies ein neues Fahrzeug ist und entsprechend können da besser neue Technologien integriert werden, Typ 10 ist daher nicht unbedingt schlechter gepanzert als Abrams oder Leopard 2.

Nur als Beispiel, mit einem neuen Diesel von MTU hätte man bei Abrams über 1 m Wannenlänge einsparen können, man gewinnt zwar viel Raum aber auch nicht mehr.
Dagegen bei eine Neukonstruktion kann man von Anfang an für kompakten Motor auslegen, dadurch wird er kleiner und leichter, man wird entsprechend auch kleinere Fläche panzern müssen was wieder Gewicht spart, und und und....
Der Hauptvorteil bei einem Kampfpanzer der 40-45t-Klasse, ist das Gewicht für die Infrastruktur. In Japan kein Problem selbst bei Panzern von 60t Gewicht. Bei Schiff-zu-Land Bewegung bringt das auch Vorteile. Die Panzerungstechnologie ist besser geworden, in wie weit das Gewicht spart, kann man nur schätzen. Der Antriebssystem wird sicher einiges bringen, da man weniger Leistung braucht.

T-90 wiegt auch nur soviel, richitg, russische Kampfpanzer waren seit jeher für Offensive ausgelegt, im Rahmen der ehem. sowjetischen Militärdoktrin.


Sicher ist die Spekulation über eine Neuausrichtung, der japanischen Streitkräfte ist übertrieben. Ich glaube jedoch, dass Japan seiner Abhänigkeit von Rohöl aus dem Nahen Osten sehr viel mehr Bedeutung zumißt, als z.B. Deutschland. Dazu kommt noch China, das seine Muskeln in der Region zeigt. Japan will wahrscheinlich, im Fall der Fälle, mit den USA im Verbund handeln können.
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