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Normale Version: China vs. Japan
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Zitat:Während im Südchinesischen Meer die Territorialdispute Chinas mit den Philippinen (und anderen Anrainern) andauern, gewinnt weiter nördlich im Ostchinesischen Meer ein anderer Konflikt zunehmend an Dynamik.

Zankapfel ist die Region um die nordwestlich von Okinawa gelegenen Senkaku-Inseln (in China als Diaoyu-Inseln bezeichnet). 1895 hatte Japan diese Inseln zu seinem Hoheitsgebiet erklärt. Nach dem 2. Weltkrieg kamen sie vorübergehend unter US-Verwaltung, bevor sie dann 1972 wieder unter japanische Hoheit gestellt wurden. Besitzer wurde allerdings nicht der japanische Staat, sondern ein privater japanischer Geschäftsmann. In den 1970-er Jahren wurden in der Region Öl- und Gasvorkommen entdeckt, und sowohl China als auch das etwa 150 km entfernte Taiwan erhoben postwendend Anspruch auf die Inselgruppe. Aus diesen Ansprüchen heraus begründen sich heute jeweils ganz individuelle, deutlich voneinander abweichende Wirtschaftsgrenzen im Ostchinesischen Meer.

Anfang 2004 hatte China auf „seiner Seite“ der Mittellinie zwischen den japanischen und chinesischen 200-Meilen-Zonen mit der Erschließung von Erdgasvorkommen begonnen; ein Jahr später zog Japan nach, und auch Taiwan begann damit, seine Ansprüche (u.a. vermehrte Präsenz von Marine und Küstenwache) zu untermauern. Seitdem kommt es vor allem zwischen Japan und China (nur gelegentlich auch mit Taiwan) immer wieder zu Zwischenfällen, die die Spannungen anheizen. In den letzten Jahren gaben sich alle Seiten noch weitgehend besonnen, machten in Einzelaktionen zwar unmissverständlich ihre jeweiligen Standpunkte klar, aber vermieden geflissentlich jede Eskalation. Dies scheint diesmal anders zu sein, und Auslöser dafür ist offenbar, dass die japanische Regierung drei der Inseln von ihrem privaten Besitzer gekauft und damit (am 11. September) de facto nationalisiert hat.

China reagiert in so zuvor nie gesehener Aggressivität. Zum einen macht es seine „historisch begründeten“ Ansprüche nun auch offiziell vor den Vereinten Nationen geltend. Daneben kam und kommt es in China zu schweren anti-japanischen Demonstrationen und Ausschreitungen - im kommunistischen Land nur mit Billigung der Staatsführung möglich. Immer mehr Schiffe und Boote der paramilitärischen China Marine Surveillance (CMS) und der Fischereischutzbehörde (FLEC) nehmen Kurs auf die kleine Inselgruppe; nach noch zwei Schiffen am 11. September wurden dort am 21. September schon insgesamt 13 Einheiten gezählt. Am 17. September machte sich an der chinesischen Ostküste eine Armada von „1000 Fischerbooten“ auf den Weg zur Inselgruppe.


Abgesehen von anti-japanischen Ausschreitungen in China steht bisher noch lautstarke Rhetorik im Vordergrund. So verkündet das chinesische Verteidigungsministerium die uneingeschränkte Bereitschaft der Streitkräfte, die legitimen territorialen Ansprüche zu verteidigen und chinesisches Gesetz durchzusetzen. Sicher nicht zufällig finden sich auf den Internetseiten des Verteidigungsministerium ausführliche Berichte über „kürzlich durchgeführte“ größere amphibische Übungen, bei denen Einheiten um das Docklandungsschiff KUNLUN SHAN „eine Insel eroberten“, oder Jagdbomber der Luftwaffe Nachtangriffe auf „maritime Ziele“ flogen. Am 17. September führten „Dutzende Kriegsschiffe“ der Ostflotte im Ostchinesischen Meer vor der chinesischen Küste eine größere Übung mit scharfem FK-Schießen durch.

Festzustellen bleibt aber auch, dass bisher kein einziges der vor den Inseln operierenden chinesischen Schiffe in die 12-Meilen Zone eingedrungen ist, ja sie blieben sogar außerhalb der angrenzenden „Contiguous Zone“, hielten mindestens 24 sm Abstand. Auch sind bisher keinerlei Einheiten der regulären Marinen vor Ort. Der „Stand-off“ beschränkt sich (noch) auf ausschließlich paramilitärische Kräfte der japanischen Küstenwache auf der einen und der chinesischen CMS und FLEC auf der anderen Seite.

Dies - und die von China eingeleitete offizielle Befassung der Vereinten Nationen - lässt Spielraum für gesichtswahrende De-Eskalation und politische Lösung. Andererseits bleibt aber auch Eskalation durchaus möglich. Die nächsten Tage (Eintreffen der chinesischen „Armada“) werden die Richtung der Entwicklung zeigen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/streit-um-inseln-china-sagt-feier-zu-normalisierung-der-beziehungen-mit-japan-ab-11900766.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 00766.html</a><!-- m -->
Zitat:Streit um Inseln
China sagt Feier zu Normalisierung der Beziehungen mit Japan ab
23.09.2012 · China hat eine Feier zum 40. Jahrestag der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen mit Japan abgesagt. In Taiwan und Japan gingen derweil hunderte Menschen auf die Straße, um den Anspruch auf die Inselgruppe im Ostchinesischen Meer zu bekräftigen.
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http://www.ftd.de/politik/international/...95240.html

Zitat:China hat im Inselstreit mit Japan klargestellt, das Land werde keinerlei Verletzung seiner Souveränität tolerieren. "China wird niemals einseitiges Handeln Japans tolerieren, das die chinesische territoriale Souveränität beeinträchtigt", sagte der chinesische Vize-Außenminister Zhang Zhijun bei einem Treffen in Peking seinem japanischen Kollegen Chikao Kawai laut einer Erklärung auf der Internetseite des chinesischen Außenministeriums. Die Zusammenkunft der beiden Politiker sollte zur Beilegung des Streits über eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer beitragen. Japan hatte einem Privatmann vor kurzem unbewohnte Inseln im Ostchinesischen Meer abgekauft und mit dem Schritt heftige anti-japanischen Proteste in China ausgelöst.
http://www.rp-online.de/politik/ausland/...-1.3010589

Zitat:New York (RPO). Japan ist im Streit mit China um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer nicht zu Kompromissen bereit. Das bekräftigte der japanische Ministerpräsident Yoshihiko Noda am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

Zitat:In seiner Rede vor der Generalversammlung hatte er zuvor am Mittwoch betont, dass Japan eine friedliche Lösung des Streits anstrebe. Japan werde ruhig agieren und sicherstellen, dass die Beziehungen zu China nicht beschädigt würden, erklärte Noda
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Zitat:...
27 September

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CHINA – JAPAN
China confirms two navy frigates “carried out patrols and military training” in waters off the Senkaku/Diaoyu Islands “recently”.
(rmks: first ever involvement of regular navy; all action thus far limited to paramilitary forces)

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Zitat:...

Die militärische Lage zeigt sich weitgehend unverändert und lässt keine unmittelbar bevorstehende Eskalation erkennen.

Die vom US Central Command ausgerichtete multinationale Übung IMCMEX-12 ist planmäßig zu Ende gegangen. Schlagzeilen produzierte sie nicht mehr. Die meisten Medien hatten das Interesse verloren, als sie realisieren mussten, dass mit IMCMEX-12 keineswegs der zuvor unterstellte „massive internationale Flottenaufmarsch am Golf“ verbunden war, dass praktisch nur ohnehin in der Region stationierte Minenabwehreinheiten an der Übung teilnahmen, und dass die Aktivitäten sich auch bewusst von der kritischen Straße von Hormuz fern hielten.

Auch der Iran übte sich in Zurückhaltung. Zwischenfälle gab es nicht; Propaganda blieb hinter den Erwartungen zurück. In zwei Ereignissen zeigte sich aber doch, dass man IMCMEX-12 durchaus zur Kenntnis nahm. Am 17. September, nur einen Tag nach Übungsbeginn, besuchte der religiöse Führer Ayatollah Khamenei einen iranischen Marinestützpunkt am Kaspischen Meer. Zu den ihm demonstrierten Fähigkeiten gehörte - sicher nicht rein zufällig - das Minenlegen durch Speedboote der Revolutionsgarden, die dabei von „Fregatten“ der regulären Marine gesichert wurden. Als „Fregatten“ werden im Iran üblicherweise die 250-ts FK-Korvetten der SINA-Klasse (modifizierte COMBATTANTE-II) bezeichnet.

Schließlich sollen am 24. September Kräfte der Revolutionsgarden „nahe der Straße von Hormuz“ ein Flugkörperschießen durchgeführt haben. Vier Seeziel-FK hätten ein „maritimes Ziel von der Größe eines Kriegsschiffes“ versenkt. Bestätigen lässt sich diese Meldung staatlich iranischer Medien nicht. Unklar ist auch, was für Flugkörper zum Einsatz kamen (wahrscheinlich kleinere) und ob sie von Land oder Booten aus geschossen wurden.

Bei den in der Region eingesetzten Kräften der US Navy gibt es keine Änderungen. Der Flugzeugträger EISENHOWER operiert offenbar weiterhin im Persischen Golf, während der zweite derzeit in der Region präsente Flugzeugträger ENTERPRISE aus dem Arabischen Meer heraus mit seinen Kampfflugzeugen die Operation „Enduring Freedom“ (Afghanistan) unterstützt.

Der Flugzeugträger JOHN C. STENNIS befindet sich auf dem Marsch in die Region, hat es dabei aber offenbar nicht sonderlich eilig. Nach Übungen im Seegebiet Guam wurde das Schiff am 27. September noch immer im (südwestlichen) Pazifik gemeldet. Die STENNIS soll die ENTERPRISE ablösen. Möglich ist, dass diese dann nicht sofort abläuft und damit dann vorübergehend drei Carrier Strike Groups der US Navy in der Region operieren – allerdings wohl nur für kurze Zeit, denn schon am 1. Dezember soll die ENTERPRISE im Marinestützpunkt Norfolk außer Dienst gestellt werden.

Der seit März im Einsatz befindliche amphibische Träger IWO JIMA operiert derzeit vermutlich im Roten Meer. Als wahrscheinliche Ablösung der IWO JIMA Amphibious Ready Group läuft aus dem Pazifik (San Diego) eine amphibische Einsatzgruppe um den amphibischen Träger PELELIU zu. Sie hat am 24. September Pearl Harbor (Hawaii) erreicht und dort erst einmal einen Zwischenstopp eingelegt.
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Zitat:...

02 October

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CHINA – JAPAN
Four China Marine Surveillance ships patrol off Diaoyu/Senkaku after some nationalist Japanese had landed on the disputed islands.
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Zitat:...
04 October

CHINA
A Chinese navy task group with seven ships has passed between the Japanese Islands of Okinawa and Miyako … exercises until 07 Oct … destroyers HARBIN (112) and SHIJAZHUANG (116), frigates MIANYANG (528) and YANCHENG (546), supply ship HONGZHE HU, (submarine) rescue ships CHANGXINGDAO (861) and HAIYANGDAO (864) … the latter would suggest also submarines in the area.
(rmks: most probably routine exercise, not related to current territorial disputes with Japan)

CHINA – JAPAN - TAIWAN
A total of eight paramilitary Chinese vessels (CMS, Fishery Protection) stay “in the contiguous zone” (not territorial waters) around the disputed Diaoyu/Senkaku Islands …also one Taiwanese patrol vessel in the area.

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Zitat:Inselstreit
Japans Industrie leidet unter Boykott in China
05.10.2012 · Japan und China streiten um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Weil China an vielen Orten offen zum Boykott japanischer Waren aufruft, müssen japanische Unternehmen drastische Einbußen hinnehmen.
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Zitat:...
06 October

CHINA – JAPAN
Four Chinese paramilitary China Marine Surveillance (CMS) ships entered territorial waters of disputed Diaoyu/Senkaku Islands … Japanese coast guard demanded them immediately leave the area, while Tokyo lodged a formal protest with the Chinese government.

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http://www.n-tv.de/politik/China-schickt...80901.html

Zitat:China schickt Kriegsschiffe los
Es geht um ein paar unbewohnte Felsen im Meer. Dafür setzen China und Japan ihre Beziehungen aufs Spiel. Besorgt verfolgt Tokio, wie der aufstrebende Nachbar rasant aufrüstet und immer deutlicher seine territorialen Ansprüche geltend macht. Jetzt rückt sogar noch eine weitere Insel ins Visier der Chinesen: Yonaguni.

Inmitten des Streits um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer haben sich chinesische Kriegsschiffe mehreren japanischen Inseln genähert. "Ein japanisches Flugzeug hat sieben chinesische Marineschiffe in den Gewässern 49 Kilometer südsüdöstlich der Insel Yonaguni entdeckt", sagte ein Sprecher des japanischen Verteidigungsministeriums. Yonaguni ist keine der umstrittenen Inseln des Archipels.

Bei den Schiffen handelte es sich den Angaben aus Tokio zufolge um einen Zerstörer, einen Raketenzerstörer, zwei Fregatten, zwei Hilfsschiffe für U-Boote sowie ein Versorgungsschiff. Die Schiffe fuhren demnach vom Pazifik in Richtung des Ostchinesischen Meeres. Japan und China streiten seit Monaten offen um eine dort gelegene unbewohnte Inselgruppe.
sorry, hatte ich schon gemeldet :oops:
sorry, hatte ich schon gemeldet :oops:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://usa.chinadaily.com.cn/china/2012-10/27/content_15851379.htm">http://usa.chinadaily.com.cn/china/2012 ... 851379.htm</a><!-- m -->
Zitat: China fleet continues patrolling Diaoyu waters
Updated: 2012-10-27 10:40

China's marine surveillance vessels continued routine patrols and law enforcement activities in territorial waters around the Diaoyu Islands on the East China Sea on Thursday.

Comprising of four ships, the fleet of the China Marine Surveillance, spotted four Japanese coast guard ships at 5:30 am and radioed them to stop intercepting in China's law enforcement activities, according to the State Oceanic Administration.

The Japanese ships were told to immediately leave China's territorial seas.
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Zitat: China fleet continues patrolling Diaoyu waters
Updated: 2012-10-27 10:40

China's marine surveillance vessels continued routine patrols and law enforcement activities in territorial waters around the Diaoyu Islands on the East China Sea on Thursday.

Comprising of four ships, the fleet of the China Marine Surveillance, spotted four Japanese coast guard ships at 5:30 am and radioed them to stop intercepting in China's law enforcement activities, according to the State Oceanic Administration.

The Japanese ships were told to immediately leave China's territorial seas.
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Zitat:...
29 October

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JAPAN – CHINA

Japanese Fisheries Agency arrested the captain of a Chinese fishing boat engaged in unauthorized fishing in Japan's exclusive economic zone off Kyushu … released after paying fine.
A group of former senior US officials (incl. former DepSecState, Richard Armitage) … during a visit to Beijing … have “made clear” to Chinese officials that the Diaoyu/Senkaku Islands are covered by America's bilateral security treaty with Japan.
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