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Das mit den Koreanern hat einen ganz anderen, sehr interessanten Hintergrund. Stalin hat eine ganze Menge Koreaner nach Zentralasien umsiedeln lassen.

Aus dieser Umsiedelung heraus entstanden dann nach dem Ende der Sowjetunion zunehmende Kontakte zwischen diesen Koreaner und Südkorea wodurch Südkorea in Zentralasien präsent wurde.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20091229/124540016.html">http://de.rian.ru/world/20091229/124540016.html</a><!-- m -->
Zitat:Nato eröffnet Büro in Kirgisien
11:09 | 29/ 12/ 2009

BISCHKEK, 29. Dezember (RIA Novosti). Der zuständige Ausschuss des Parlaments Kirgisiens hat den Vorschlag der Nordatlantischen Allianz über die Eröffnung eines Nato-Büros für das Zusammenwirken zwischen der Allianz und dieser zentralasiatischen Republik gebilligt.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://search.japantimes.co.jp/cgi-bin/ed20100105a1.html">http://search.japantimes.co.jp/cgi-bin/ ... 105a1.html</a><!-- m -->
Zitat:Tuesday, Jan. 5, 2010

EDITORIAL
Pipeline politics in Central Asia

The opening early last month of a new Central Asia-China gas pipeline is the latest demonstration of Beijing's growing influence over the natural resources of the region. China's voracious appetite for energy resources has led to intriguing developments in its relationship with Russia and its Central Asian neighbors, and it is tempting to see in them a new chapter in the long-running battle for supremacy in the region. But while some take solace in such rivalries, we must recognize that all countries have a stake in the development of Central Asia and should help to ensure that it does not become a breeding ground for unrest and instability.
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Zitat:Krawalle in Kirgisien

Demonstranten nehmen Gouverneur als Geisel

In der kirgisischen Stadt Talas ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Oppositionsanhängern gekommen. Die Demonstranten nahmen zwischenzeitlich einen Gouverneur als Geisel, der später aber befreit wurde. Hunderte forderten den Rücktritt von Präsident Bakijew.

Bischkek - In der autoritär regierten Republik Kirgisien hat die Polizei mit Tränengas gewaltsam Proteste wütender Oppositioneller gegen die Behörden des Landes aufgelöst. Mehrere Polizisten seien verletzt worden, als Demonstranten mit Brandsätzen und Steinen warfen, sagte Innenminister Moldomussa Kongantijew nach Angaben der kirgisischen Agentur Akipress am Dienstag in Bischkek. Mehrere Polizeiwagen gingen in Flammen aus.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,687542,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 42,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
laut n-tv und N24 wurde der Innenminster von Demonstranten getötet
Die Lage scheint tatsächlich dramatisch zu eskalieren, mindestens 17 Tote sollen anscheinend zu beklagen sein, darunter auch der Innenminister...
Zitat:Aufstand in Zentralasien

Tote und Verletzte bei Protesten in Kirgisien

Die Gewalt in Kirgisien eskaliert: Tausende Anhänger der Opposition belagern den Präsidentenpalast, die Polizei hat mehrere Demonstranten erschossen. Dass der Innenminister bei den Protesten ums Leben gekommen ist, hat die Regierung inzwischen dementiert.

Bischkek - Bei den Unruhen in Kirgisien sind nach Regierungsangaben 17 Menschen getötet und mindestens 180 verletzt worden. Die Polizei hatte in der Hauptstadt Bischkek das Feuer auf eine aufgebrachte Menge eröffnet, die den Sitz der Regierung angriff.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,687692,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 92,00.html</a><!-- m -->

...ferner...
Zitat:Kirgistan ruft wegen gewaltsamer Proteste Notstand aus

Bischkek (Reuters) - Kirgistan hat angesichts der schweren Zusammenstöße zwischen Oppositionsanhängern und Polizisten in der Hauptstadt Bischkek den Notstand ausgerufen.

Dies gab das Büro des Bürgermeisters von Bischkek am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge bekannt. Bei den Protesten gegen die Regierung sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Leichen lagen auf dem Hauptplatz außerhalb des Präsidentenpalastes, wie ein Reuters-Fotograf berichtete. Die örtlichen Rettungsdienste bestätigten, es seien mehrere Demonstranten erschossen worden. Dutzende Regierungskritiker seien zudem verletzt worden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE63608E20100407">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 8E20100407</a><!-- m -->

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EA36AE53A060F4F509EEB1F1181321C6D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Umsturz in Kirgistan
Dutzende Tote und Hunderte Verletzte

Von Michael Ludwig

07. April 2010

In Kirgistan hat die Opposition am Mittwochabend nach heftigen Straßenschlachten in der Hauptstadt Bischkek die Machtübernahme verkündet. Die von der Opposition als Führerin einer „Regierung des nationalen Vertrauens“ benannte frühere Außenministerin Rosa Otunbajewa sagte, man tue alles, um die Stabilität im Lande sicherzustellen. Der Verbleib von Präsident Kurmanbek Bakijew war zunächst unklar; er soll das Land verlassen haben. Frau Otunbajewa gehörte schon bei der „Tulpenrevolution“ vor fünf Jahren, durch die Bakijew an die Macht kam, zu den Oppositionsführern.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:putsch-in-ex-sowjetrepublik-kirgistans-opposition-meldet-100-tote/50097674.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 97674.html</a><!-- m -->
Zitat:07.04.2010, 20:50
Putsch in Ex-Sowjetrepublik
Kirgistans Opposition meldet 100 Tote
Regierungsgegner zettelten Proteste an, bei denen etliche Menschen umkamen. Mehrere Gefangene wurden befreit und die Regierung angeblich gestürzt. Gerüchte über eine Schuld Russlands an den Ausschreitungen weist Putin zurück.
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Zitat:Opposition übernimmt Macht in Kirgistan

Bischkek (Reuters) - Nach den gewaltsamen Protesten in Kirgistan hat die Opposition nach eigenen Angaben die Macht übernommen. Oppositionsführerin Rosa Otunbajewa forderte am Donnerstag den geflohenen Präsidenten Kurmanbek Bakijew zum Rücktritt auf. Sie werde eine Übergangsregierung bilden, die sechs Monate im Amt bleiben und eine neue Verfassung ausarbeiten solle. "Was wir gestern getan haben, war die Antwort auf die Unterdrückung und Tyrannei des Regimes von Bakijew", sagte Otunbajewa. "Man kann es Revolution nennen oder eine Revolte des Volkes. In jedem Fall ist es unser Weg zu sagen, dass wir Demokratie und Gerechtigkeit wollen." Die bisherige Regierung sei zurückgetreten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE63707T20100408">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 7T20100408</a><!-- m -->

Schneemann.
und weil unser Strang nicht nur die Kirgisen betrifft - jetzt sind wir wieder voll im Thema:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EC5A4E829DA9D4F248B5438766FD62214~ATpl~Ecommon~Sspezial.html">http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402 ... ezial.html</a><!-- m -->
Zitat:Zentralasien
Über Kirgistan hinaus

Von Klaus-Dieter Frankenberger
08. April 2010

Der gewaltsame Sturz des kirgisischen Präsidenten Bakijew hat eine bittere Pointe: Vor fünf Jahren war er selbst an der Spitze einer Protestbewegung an die Macht gekommen, die sich gegen Korruption und Günstlingswirtschaft des damaligen Machthabers erhob.
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Die Vorgänge in Kirgistan haben jenseits dieser Vorführung von Herrschaftswechsel im postsowjetischen Raum eine internationale Dimension: Russland betrachtet das Land als Teil seiner Interessensphäre, und die Vereinigten Staaten betreiben dort einen großen Flugplatz, der ein wichtiges Glied in der Versorgungskette der amerikanischen Truppen in Afghanistan ist. China wiederum teilt eine knapp neunhundert Kilometer lange Grenze mit Kirgistan – es kreuzen sich mehrere geopolitische Interessenlinien dort.
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Ja, wobei sich die Protagonisten noch nicht so ganz einig sind, inwieweit ihnen jetzt ein Vorteil entsteht oder ob sie die Vorgänge begrüßen sollen. Russland hat z. B. den Machtwechsel offiziell toleriert und die neue Regierung sehr schnell anerkannt. Aber:
Zitat:Russland: US-Stützpunkt in Kirgistan sollte geschlossen werden

Prag/Bischkek (Reuters) - Nach dem Machtwechsel in Kirgistan beharrt Russland auf der Schließung des US-Stützpunktes in der früheren Sowjetrepublik.

Ein ranghoher russischer Vertreter deutete am Donnerstag einen entsprechenden Vorstoß bei der neuen kirgisischen Regierung an. "Es sollte in Kirgistan nur einen Stützpunkt geben - einen russischen", sagte der auf Anonymität bestehende Regierungsvertreter in Prag, wo Russland und die USA ein neues Abrüstungsabkommen unterzeichnet hatten. Der von der Opposition für abgesetzt erklärte Präsident Kurmanbek Bakijew habe sein Versprechen nicht erfüllt, den US-Stützpunkt zu schließen. Über ihn versorgen die Amerikaner ihre Truppen in Afghanistan.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE6370IB20100408">http://de.reuters.com/article/worldNews ... IB20100408</a><!-- m -->

Vielleicht sollte man auch daran erinnern, dass es den Kirgisen eigentlich recht egal war, wer den Flugplatz nutzte, so lange sie von den USA und den anderen NATO-Ländern (v. a. Spanier und Franzosen) für die Nutzung rund 18 Mio. Dollar und weitere ca. 70 Mio. Dollar für Pacht und die Erlaubnis zur Errichtung von Erweiterungsbauten im Jahr erhielten. Die Sache war recht ruhig, die NATO schlug ihren Nachschub um, die Kirgisen verdienten Geld - alles schien problemfrei.

Dann aber bot Moskau 2009 an, es werde 2 Mrd. Dollar "Entwicklungsgelder" in die zentralasiatischen ehem. Sowjetrepubliken investieren, wenn "gewisse" Gegenleistungen erfolgen. Und auf einmal, obwohl alles bisher ohne Ärger vonstatten gegangen war, forderten die Kirgisen im Februar 2009, dass der "US-Stützpunkt" geschlossen werden müsste. Die Frist wäre eigentlich im August 2009 abgelaufen. Tja, aber es geschah nichts. Warum? Ganz einfach, weil Moskau die versprochene Summe nämlich nicht oder an andere oder nur teilweise gezahlt hatte und die Kirgisen etwas vergrätzt waren. Und siehe da: Stilschweigend fliegt der NATO-Nachschub weiter. Und darüber waren dann wieder die Russen nicht gerade amüsiert.

Fazit: Die schnelle Anerkennung der neuen Regierung durch Moskau kann auch damit erklärt werden, dass man etwas säuerlich zu der alten Regierung stand, die doch tatsächlich sich erdreistet hatte, den Flugplatz nicht zu schließen, nur weil das versprochene "Entwicklungsgeld" nicht angekommen ist. Die russische Forderung von jetzt, dass der Flugplatz geschlossen werden sollte, ist insofern recht dreist. :?

Schneemann.
vielleicht hat die damalige Opposition ja schon vorher signalisiert, dass der FLugplatz dichtgemacht werden muss?
Auf jeden Fall passt das dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:umsturz-als-dauerzustand-worum-es-in-kirgistan-geht/50098340.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 98340.html</a><!-- m -->
Zitat:8.04.2010, 20:03
Umsturz als Dauerzustand
Worum es in Kirgistan geht

Kirgistan taumelt von einem Chaos ins nächste. Russland und die USA sind beunruhigt: Beide brauchen die Zentralasiaten dringend als Verbündeten. Ein Erklärungsversuch.
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Tja warum sollen die USA auch das einzige Land der Welt sein, dass einen Umsturz unterstützen/organisieren kann?
Weder den Russen noch den Chinesen wird die Nutzung Kirgisitans durch die Streitkräfte der USA gefallen haben.
Jein. Bakijew war ein autoritärer Herrscher, aber sein Stil wurde in der letzten Zeit auch deswegen autoritärer, weil er verschärft gegen islamistische Tendenzen vorging. Dieser Faktor sowie die Tatsache, dass die NATO in Afghanistan auch die Taliban und andere Islamisten bekämpft, wäre wiederum im Interesse der Russen sowie auch der Chinesen, die in ihren Westregionen auch mit einigen Sorgen auf islamistische Umtriebe schauen.

Allerdings gibt es tatsächlich Hinweise auf russische Verstrickungen...
Zitat:Interview zur Lage in Kirgistan

Hat Moskau seine Hand im Spiel?

Die politische und wirtschaftliche Situation Kirgistans ist schwierig, Korruption weit verbreitet und Presse sowie Opposition wurden unterdrückt. Die kirgisische Politikwissenschaftlerin Erketaeva beschreibt im tagesschau.de-Interview, dass hinter den aktuellen Unruhen auch geopolitische Interessen stecken könnten. [...]

"Die Menschen glauben, dass Russland den Ausbruch der Unruhen unterstützt hat. Im Fernsehen wurde berichtet, Ministerpräsident Wladimir Putin habe Oppositionsführerin Rosa Otunbajewa telefonisch seiner Unterstützung versichert."
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/inland/kirgistan184.html">http://www.tagesschau.de/inland/kirgistan184.html</a><!-- m -->

Das könnte meinen Verdacht stützen, aber vorschnell sollte man auch wieder nicht sein.

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/postsowjetischen/20100408/125816354.html">http://de.rian.ru/postsowjetischen/2010 ... 16354.html</a><!-- m -->
Zitat:Kirgisiens Interimsregierung bittet Putin um Wirtschaftshilfe
12:30 | 08/ 04/ 2010

MOSKAU, 08. April (RIA Novosti). Nach der Machtübernahme in Bischkek hat die kirgisische Interims-Regierungschefin Rosa Otunbajewa mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin am Telefon gesprochen.
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das ging aber schnell ....
Russland war und ist Gelfgeber und Geldquelle Nr. 1 für die Region, ob direkt in Umsturz verstrickt oder wohlwollend toleriert ist noch früh zu sagen, sonderlich unglücklich scheint man jedenfalls nicht zu sein.
Zitat:Jein. Bakijew war ein autoritärer Herrscher, aber sein Stil wurde in der letzten Zeit auch deswegen autoritärer, weil er verschärft gegen islamistische Tendenzen vorging. Dieser Faktor sowie die Tatsache, dass die NATO in Afghanistan auch die Taliban und andere Islamisten bekämpft, wäre wiederum im Interesse der Russen sowie auch der Chinesen, die in ihren Westregionen auch mit einigen Sorgen auf islamistische Umtriebe schauen.
Russen wollen ja Nachschub für NATO sicherstellen, auch durch Transit über Russland, dafür bedarf es keine US Basen in Kyrgisien.

Bakijew hat es mit der Korruption, Vetternwirtschaft und auch Verstrickung in organisiertes Verbrechen (da sind besonders seine Söhne aktiv) einfach selbst für zentralasiatische und russische Verhältnisse übertrieben.

Heute kontroliert Opposition die Straßen die den Anschein erweckt demokratisch zu sein, wenn sie scheitert und Bakijew Clan weiter regiert könnte es in 5-10 Jahren zu einer neuen Revolte kommen, nur diesmal zu einer islamischen Revolution....

Von daher ist es für Russland ok wenn Bakijew der nun offensichtlich die Situation nicht kontrolieren kann lieber heute geht.
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