Gestern berichtete die Tagesschau über die Stimmung in Venezuela:
Zitat:Hoffen auf den Wandel, Angst vor der US-Invasion
was immer noch einen friedlichen Wandel intendiert - kein Wunder: Venezuela hat so viele Landgrenzen, dass den Venezolanern das "bessere Südamerika" direkt nebenan präsentiert wird.
Nun stellt sich also die Frage, wie geopolitische Rivalen der USA reagieren - Russland, China und auch der lateinamerikanische Platzhirsch, Brasilien:
Inmitten der Annäherung der USA an Putins
Russland kommt von dort zu Venezuela verbales "so nicht":
Zitat:Putin bekräftigt Unterstützung für Maduro
und
Zitat:Putin sagt Maduro seine Unterstützung zu
Russlands Staatschef Putin hat dem autoritär regierenden Präsidenten von Venezuela, Maduro, seine Unterstützung zugesagt.
...
allerdings wohl, ohne dass "militärische Unterstützung" in Aussicht gestellt worden wäre. Russland ist wohl am Ende seiner Möglichkeiten, durch den Ukraine-Krieg ausgelastet - und möchte sich den Verrat der DT-Administration an den Ukrainern nicht durch irgendwelche ferne Auseinandersetzungen kaputt machen lassen.
Bleibt die Frage, wie die "neue Großmacht
China" reagiert - China hat schließlich in ganz Südamerika selbst Aktien im Feuer. Zumal
der von US-Truppen gestürmte Tanker wohl vor allem auch Öl nach China liefern sollte. Mit dieser Aktion ist DT den Chinesen also direkt auf die Zehen getreten.
Die Frankfurter Rundschau analysiert,
"Trotz „eiserner Freundschaft“: Warum China Venezuela im Konflikt mit Trump im Stich lässt" Parsifal D'Sola Alvarado, Experte für chinesisch-lateinamerikanische Beziehungen und Direktor der Andrés Bello Foundation (China Latin America Research Center) mit Sitz in Bogotá und Madrid
bezweifelt bei der Deutschen Welle (DW),Zitat:dass Peking Venezuela gegen eine mögliche US-Intervention verteidigen würde: "Mehr als diplomatische und politische Unterstützung wird es nicht geben", meint er.
"Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass China Maduro proaktiv unterstützen, Waffen verkaufen oder neue Großinvestitionen tätigen wird. China will keine weiteren Probleme mit den USA."
Tatsächlich nimmt die Bedeutung des Öls aus Venezuela für Peking ab, es kann den Ausfall verkraften - und Chinas Methoden sind weitaus subtiler als die "hau drauf Methodik" unter US-Führung. Dazu gehört etwa, dass sich (bestimmt mit dem Einverständnis aus Peking)
seit 2022 Chevron immer intensiver in Venezuela engagieren kann.
Zum Stil der chinesischen Diplomatie würde es auch passen, im Hintergrund an einer Stärkung der Verbindungen der lateinamerikanischen Staaten untereinander zu arbeiten und so einen gemeinsamen Widerstand Südamerikas gegen die US-Dominanz zu organisieren. Die "linken Regierungen" sind zwar nicht alle so extrem wie Maduro und einander durchaus auch durch Abneigung zugetan - aber
der gemeinsame Gegner eint, und das Beispiel "Chevron" zeigt, dass sich auch Maduro von seinen extremen Positionen weg bewegt.
Kommt es also doch zum "stillen Wandel" in Venezuela?
Damit also zu
lateinamerikanischen Nachbarn. Und da fällt eines auf:
Seit längerer Zeit gibt es eine immer stärkere Rhetorik der US-Botschaften gegen südamerikanische Länder:
Zitat:Prism untersuchte mehr als 900 Instagram-Beiträge der US-Botschaften in Venezuela, Mexiko und Brasilien zwischen Januar und August 2025. Alle drei Länder haben angespannte Beziehungen zu Trump, angeheizt durch Zölle, Drohungen mit einer Invasion Venezuelas und Mexikos sowie aggressive Abschiebungskampagnen gegen ihre Bürger.
Aber ansonsten herrscht - jedenfalls nach unseren Medien - eine nahezu "donnernde Ruhe".
Keine wütenden Töne, keine Demonstrationen, keine demonstrativen Besuche in Venezuela oder erkennbare diplomatische Aktivitäten ... es herrscht Stille, so, als ob es nie irgend etwas gegeben hätte.