Zitat:Nur weil alle anderen aus dem Fenster springen, soll ich das auch wollen?
Das unterscheidet eben müde, schwache Völker von jungen, lebendigen. Der Müde, resignierte sagt sich: was soll ich mehr wollen ?!
Aber er scheitert auf dauer genau deshalb, er geht unter, er hat kein Lebensrecht auf Dauer auf dieser Welt.
Es geht hier nicht um einen Sprung aus dem Fenster, sondern um eine Stellung, und alle wollen eine Stellung weiter oben, damit sie die anderen unter sich beherrschen und für ihren Nutzen ausbeuten können.
Wer erst gar nicht um eine höhere Stellung kämpft, der hat es natürlich im Moment des Kampfes leichter, er muß sich nicht anstrengen. Auf Dauer jedoch ist er unten, und hat damit weder Rechte noch Zukunft, langfristig gesehen.
Zitat:Jetzt deutlicher?! Die wilhelminische Außenpolitik ist und bleibt dilettantisch,
Dem kann ich natürlich zustimmen. Die Außenpolitik des Reiches war sehr ungeschickt, in vielen Fällen dumm. Mit mehr Geschick hätte man hier viele Vorteile für sich heraus holen können.
So ist das halt gewesen. Der Kaiser war ein Guter Mensch, er hatte halt mittelalterliche Vorstellungen von Herrschaft und Funktion des Staates. Moralisch und Ethisch ist mir das zwar lieber, aber ich kann dir zustimmen, daß es außenpolitisch schlecht für das Reich war.
Zitat:Übrigens erfolgte auch der Krieg gegen Frankreich mit der stillen Duldung der Briten, das passt nicht zu deiner Phobie.
Diese Zustimmung ging noch davon aus, ein Gegengewicht gegen die als zu stark empfundenen Franzosen und gegen Rußland zu schaffen, gerade die letzten Jahre des Zarenreiches waren ein enormer Aufstieg Rußlands. Auch Frankreich machte genau in dieser Zeit den Engländern schwer zu schaffen, da es militärisch enorm aufrüstete und es zunehmend sich weltweit breit machte.
Es gibt Kommentare britischer Politiker nur wenige Jahre nach dem Deutschen Sieg, daß die Einstellung Englands in dieser Zeit ein schwerer Fehler gewesen sei.
Dennoch gelang es Bismarck noch, die Sache ruhig zu halten, was eine enorme Leistung darstellt.
Zitat:Das ist eine Lektion, die die USA im 20. Jhd. und in Hinsicht auf die Entkolonialisierung erstklassig demonstriert hatten.
Die Deutschen zahlten bei den Kolonien drauf, die Engländer jedoch profitierten von den Kolonien und zwar massiv. Es ist ein trugbild das Engelland nicht massiv von seinen Kolonien profitiert hätte.
Die Entkolonialisierung ist dagegen ein sehr geschickter Schachzug der USA, primär um sich selbst zu bereichern, dazu hatte ich in einem anderen Strang schon etwas geschrieben wie das genau funktionierte.
Die USA sind ohnehin das noch größere Übel als die Engländer.
Zitat:Heutiges Beispiel ist China, das sich die Mechanismen des Welthandels hervorragend zu eigen macht und auf eine US-Bevormundung pfeift, Stichwort Währungsregulation.
Weshalb es mit China wie mit dem Reich enden wird, oder China gewinnt auch militärisch. So wie der Krieg damals unvermeidbar war, so ist er es heute mit China. Die Chinesen halten sich nur deshalb klug zurück, weil sie militärisch noch zu schwach sind.
Und weil es heute MVW gibt, und beide Seiten welche haben, knallt es nicht so leicht.
Das ist aber in Wahrheit der einzige Grund.
Das heutige China und das Reich zur Zeit Bismarcks sind sehr vergleichbar in Bezug auf diese Machtmechanismen.
Zitat:Der angloamerikanischen Kombination (mit Akzent auf amerikanisch) war Deutschland nach der Jahrhundertwende nicht mehr gewachsen, was im wesentlichen am industriellen und bevölkerungsmäßigen Aufwuchs der USA lag.
Hätte man Frankreich gleich mit dem ersten Schlag besiegt, und das hätte geschehen können, dann wären die USA nicht mehr dazu gekommen, einzugreifen. Der Sieg im Osten, das vergißt man nämlich gerne, daß wir im Osten die Russen besiegten (Deutsche Truppen standen damals in der Ukraine) hätte uns die Gebiete und Menschen und Ressourcen verschafft, sich den USA auf gleicher Höhe entgegen zu stellen.
Um Frankreich zu besiegen hätte es größerer Rüstung bedurft, oder eines früheren Angriffs. Man hätte sofort ab dem Moment, wo Frankreich militärisch wieder zu stark wurde, also schon 1890 die Franzosen sofort niedermachen müssen.
Oder man hätte Prozentual wie Frankreich die Mittel des Staates für die Rüstung verwandt und die Flottenrüstung sein gelassen, so wäre Britannien weniger beunruhigt gewesen und der Sieg an Land ebenso geschehen.
Das sind übrigens nicht meine Aussagen, sondern die der damaligen französischen Generalität, es gibt dazu Studien des damaligen französischen Generalstabes.
Es wäre zu einem Dualismus des Reiches auf der einen und der US Amerikaner auf der anderen Seite gekommen, wie dieser Konflikt dann ausgegangen wäre, ist eine ganz andere Geschichte.
Aber Makulatur : besser als sich ohne Wiederstand dieser zersetzenden, degenerierten Unkultur der Amis auszuliefern so war es viel besser, zumindest kämpfend unterzugehen.
Zitat:Die Zahlen dazu sind ziemlich eindeutig.
Die Zahlen der Rüstung sind tatsächlich eindeutig. Sie zeigen klar, daß es die besonderen franzöischen Rüstungsanstrengungen vor allem ab 1898 waren, die den Sieg der Deutschen schon 1914 verhinderten. Ein Eingreifen der USA wäre da nicht möglich gewesen. Der Sieg über Frankreich hätte uns Mittel und Raum verschafft, den Amis gegenüber zu treten.
Aber wie geschrieben: zumindest den Versuch hat man gemacht, und das ist es schon wert.
Zitat:Im übrigen wüsste ich auch nicht, wo Isolation zum Aufwuchs militärischer Fähigkeiten und Vermehrung von Kapazitäten geführt hat.
Da willst du mich schlicht und einfach nicht verstehen, scheint mir:
Ganz einfach:
Die derzeitigen Auslandseinsätze kosten viel Geld und bringen: Gar nichts !
Das gleiche Geld könnte man, wenn es keine Auslandseinsätze gäbe, für die Aufrüstung verwenden.
Daher sollte man die Auslandseinsätze beenden und aufrüsten. Der Isolationismus den ich propagiere ist doch nur temporär und dient nur dem Zweck, unsere Resourcen besser einzusetzen. Er soll doch nur kurzfristig sein, um uns überhaupt die Machtgrundlage zu verschaffen, von der aus man dann eine wirkliche Außenpolitik führen kann.
Ein Land wie Deutschland heute, ist nur eine Witzfigur in der Welt. Glaubst du ernsthaft andere Staaten nehmen die Bundeswehr ernst ?? Die Lachen über uns !
Das ist nicht nur einfach so eine Aussage von mir, daß ist eigene Erfahrung aus den Auslandseinsätzen. Man kann uns natürlich mit der derzeitigen Kultur und Art und Weise auch nicht wirklich ernst nehmen.
Wir SPIELEN da im Ausland planlos herum, statt unsere Mittel dazu zu verwenden, wieder hochzukommen.
Es gibt keinen Auslandseinsatz zur Zeit der Irgendeinen Sinn hätte oder Nutzen für unser Land !
Daher sind Auslandseinsätze falsch.
Ebenso dämlich ist es, sich in Angelegenheiten einzumischen, die primär andere Völker angehen. Wenn sich irgendwelche Völker mit den Amis balgen wollen, so ist das für uns nur nützlich. Sollen sie doch, aber was haben wir dabei verloren ? Soll doch der Iran machen was er will !! Was geht es uns an, wenn die dämlichen Israelis bedroht werden ? Das wäre mir nicht einmal ein einziges Wort wert, wenn Israel bedroht wird. Nicht ein wort ist das wert.
Stattdessen faselt die Kanzerlin von unverbrüchliche Verantwortung und salbadert herum das Deutschland hinter Israel steht. Ist das eine kluge Außenpolitik ??
Zitat:In der modernen Zeit jedenfalls haben Staaten immer exponentiell an militärischer Stärke gewonnen, in dem Grade, in dem sie ihre Außenpolitik (und Wirtschaftspolitik) intensiviert und ausgeweitet haben.
Itzo laß mich lachen, so wie Deutschland gerade ?? Außerdem ändern sich die Zeiten, es gibt nie endgültige Zustände.
Zur Zeit sinkt unsere militärische Stärke atemberaubend !! während wir gleichzeitig unsere Außenpolitik und Wirtschaftspolitik immer mehr ausweiten...
Genau das Gegenteil ist der Fall für uns, von dem was du da propagierst.
Ferner können wir, was die Wirtschaftspolitik angeht, durchaus expansionistisch sein, und uns zugleich Außenpolitisch stark bedeckt halten.
Den Begriff den du nennst finde ich recht gut : Scheinisolation, nun gut, dann eben nur Schein.
Das es neu sei, auch das ist eher gut, es gibt keine Axiome in der Politik, es gibt nur Probleme und Lösungen für diese speziellen Probleme. Wenn sich die Zeiten ändern, die Kultur sich ändert usw, so muß sich auch die Politik ändern, was in der einen Zeit richtig war, kann in der anderen Grundfalsch sein.
Zur ist es Grundfalsch, in plan- und sinnlosem Aktionismus uns überall einzumischen !
Wir haben unser eigenes Land im Inneren nicht mehr im Griff, kooperieren über Moral und Ethik hinweg mit Verbrechern (Usbekistan z.b.) und bringen vorgeblich Menschenrechte irgendwo hin ins Nirgendwo.
Ist das kluge Außenpolitik ??
Kein expansiver und an Einfluß gewinnender Staat hat dies jemals angewendet.
Eben: neue Wege, neue Möglichkeiten. Das Ziel sollte es sein, heimlich still und leise, hinter den Kulissen zu expandieren.
Es gibt kaum ein Land, wo Anspruch und Wirklichkeit so auseinander klaffen !! wie hier in deutschland. Wir sind nicht mal in der Lage ein paar wenige Divisionen auch nur halbwegs kampfkräftiger Truppen aufzustellen und bilden uns ein, diese
Lachhaften, Erbärmlichen Auslandseinsätze und das DUMME und PEINLICHE Getue unserer Politiker in der Außenpolitik sei auch nur irgendwas wert !!
Glaubst du, irgendjemand nimmt uns ernst ?? Wir werden selbst von bedeutungsloseren Völkern als wir es sind verarscht und nach Strich und Faden über den Tisch gezogen.
Wir haben keine Freunde !!
Daran sollten wir uns ausrichten. Und eine ERNSTHAFTE Expansive Politik geht mit Deutschland ZUR ZEIT nur, wenn wir diese hinter dem Rücken der anderen machen. Nach außen hin sollten wir uns bedeckt halten.
Kein Sitz im Sicherheitsrat z.B., wozu auch ?? Das ist sinnlos !! wir hätten auch mit Sitz nicht mehr zu sagen.
keine Beteiligung an irgendwelchen US Einsätzen oder irgendwelchen Machtspielchen der Welschen in Afrika !!
Keine Auslandsplanloseinsätze um vorgeblich Menschenrechte zu verbreiten !!
Verhinderung der Erweiterung der EU und dann sollten wir diese Osteuropäischen Popanzstaaten Stück für Stück unter unsere Kontrolle kriegen.
Ich finde es auch atemberaubend, wie die Welschen uns vergackalbern, das sollte auch aufhören.