So, bei Spiegel.online steht folgendes:
Zitat:...
Die Familie des Opfers, des 27-jährigen Jean Charles de Menezes, reagierte mit Trauer und Empörung. Charles sei in der U- Bahnstation nur deshalb gerannt, "weil er doch nur nicht zu spät zur Arbeit kommen wollte", versicherte im Interview mit der Zeitung "Folha de Sao Paulo" die 21-jährige Cousine Vivian Menezes
...
In der U-Bahnstation hatten die Beamten dann versucht, de Menezes anzuhalten. Der Brasilianer, so die Polizei, sei allerdings geflüchtet. Er rannte eine Treppe hinunter, direkt auf einen wartenden Zug zu. Die Beamten hatten daraufhin den Mann mit gezielten Schüssen niedergestreckt, weil er, so die offizielle Begründung, einen weiten Mantel getragen habe und sie in großer Sorge waren, dass sich darunter eine Bombe verberge. Laut des brasilianischen BBC-Korrespondenten hatte de Menezes eine zeitlang in einem Slum in Sao Paolo gelebt und sei deshalb möglicherweise in Panik geraten, als die Beamten auf ihn zu rannten.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,366609,00.html">http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,366609,00.html</a><!-- m -->
So beschreibt es der Spiegel. Letztlich kann man viel darüber diskutieren, warum der Mann weggelaufen ist. Die Erklärung des BBC Korrespondeten klingt zwar recht einfach, aber so würde es die Geschichte Sinn machen. Letztlich weiß man nicht wie genau und gut der Mann Englisch verstand. Sicherlich ist er eben in Panik geraten, als er Bewaffnete Auf ihn zukommen sah, da dies sicherlich schlechte Erinnerungen hervorrief. Vielleicht hat er dann die Rufe der Zivilbeamten überhört und ist vor Panik ausgerastet. Da gibt es sicherlich viele Erklärungen.
Zur Bewertung:
Klar ist, dass sich hier die Londoner Polizei einen großen Bock geleistet hat. Murks, einfach miese Arbeit. Man kann jetzt viel darüber debattieren, inwieweit der Mann hätte stehen blieben müssen. Andererseits rechne ich bei einem Unbeteiligten immer mit Inkompetenz. Eine andere Sache ist, wie gut die Recherchen waren udn wie gut ermittelt wurde udn was gegen den vermeintlichen Täter so vorlag. Und das war laut Spiegel mnehr als dürftig!
In solch einer Situation, in der man nicht zu 100 Prozent und auf feste Indizien gestützt von einem Terroristen ausgehen kann, ist diese Vorgehensweise -ihn einfach abzuknallen-höchst unprofessionell und reine inkompetente Panikreaktion bzw. Angstreaktion. Meinetwegen auch Selbstüberschätzung und Überbewertung vermeintlicher Indizien. Nur eine zufällig gefundene Adresse und ein weiter Mantel sollen ausreichen als Indizien um im Zweifelsfall jemand abzuknallen?? Ich trag auch gerne mal Mäntel, also müßte ich wohl gefahrlaufen, einem übernervösen englischen Polizisten vors Rohr zu kommen??
Die Shoot und Kill Taktik ist die einzig mögliche Variante um Selbstmordattentäter zu stoppen. Richtig. Nur dieses präventive lethale Vorgehen bedeutet Verantwortung, enorme Verantwortung. Den möglichen Opfern wie dme möglichen Täter gegenüber. Nur kann man in einer Demokratie, die sich was auf ihre Werte einbildet und sogar auszieht mit anderen zusammen, der Welt die Demokratie zu bringen (Irak), doch bitte schön verlangen, dass elementare Menschenrechte, wie eben das bloße Recht zu leben, nicht so einfach von einem überarbeiteten übernervösen und aufgehetzten Polizisten so einfach verletzt werden kann!!
Auf bloßen unbestätigten Verdacht auf jeden zu feuern, der möglicherweise verdächtig ist, ist eine sehr gewagte und sehr fragwürdige Variante. Die Terroristen sitzen jetzt und lachen sich bunt und scheckig, dass ein Unschuldiger umgebracht wurde.
Letztlich aber haben sie ihr Ziel erreicht: So viel Angst und Hass zu erzeugen, dass normalerweise undenkbare Mittel jetzt als Notstandsmittel benutzt werden udn dann noch in solcher Inkompetenz, dass man sich wundern muss.
Ein Kommentar meinerseits.