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Normale Version: Schweiz
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hunter1 schrieb:....

Überhaupt frage ich mich, ob die in der Petition angepeilten Regionen nicht allesamt strukturschwach sind. Das wäre dann so wie die EU-Osterweiterung...
uiuiuiuiui - sag das mal einem Württemberger (die kennet alles, ausser hochdeutsch) :lol:
hunter1 schrieb:Zudem haben die Macher der Studie den wichtigsten Teil vergessen: Norditalien bis Genua. Wenn überhaupt irgendeine Form von Angliederung, dann eine mit Meerzugang. :wink:
Sollte die Schweiz nicht besser Monaco annektieren? Auf die Dauer ist der Thuner See nicht das richtige Gewässer für America's Cup Yachten.
Zitat: Mailand, Turin und Genua reichen doch vollkommen: Ein anständiger Hafen, Ferrari und ein Stück Poebene zum Reisanbau
na na, Verhältnisse müssen bewahrt werden, BW sollte dazu kommen, ist auch nicht zu verachten was wirtschaftliche tsärke angeht. (bleibe im Schwarzwald und werde zum Schweizer, haha wie schön). Aber natürlich mit Mailand, Turin und Genua, Schwarzwald, Zugang zum Meer, Ferrari und wohl eine Fußballmacht, Schweiz wäre endgültig zu einem Paradis geworden. Idea
Zitat:na na, Verhältnisse müssen bewahrt werden, BW sollte dazu kommen
BW ist natürlich nicht bei den strukturschwachen Regionen, die ich oben pauschal aufgezählt habe und wäre daher sicher wirtschaftlich interessant. Aber BW ist zu gross. Man darf nicht vergessen, dass die Schweiz seit Ende ihrer letzten Expansionsphase im Mittelalter klein geblieben ist. Ich denke, das ist ein wichtiger Teil der schweizerischen Identität/Mentalität. Keine Grossstädte, international keine grosse Rolle spielen (müssen). Lieber klein und fein. Also wenn schon Expansion, dann nur das Nötigste (Meerzugang mit Korridor). Allerdings würde man sich so einen Haufen Italiener an Bord holen und ob das gut geht... Big Grin
Die Pointe an der ganzen Geschichte ist nur, das es auch in der Schweiz inzwischen Sezessions- und Autonomiebestrebungen gibt, vor allem im Jura. Auffällig ist dabei, das die entsprechenden Regionen französisch- bzw. im Fall des Tessin italienischsprachig sind.

@hunter1
Bescheidet euch ruhig. Etwa mit der Stadt Rottweil. Hat ja immerhin mal zur Schweiz gehört.
@Tiger
Zitat:Die Pointe an der ganzen Geschichte ist nur, das es auch in der Schweiz inzwischen Sezessions- und Autonomiebestrebungen gibt, vor allem im Jura. Auffällig ist dabei, das die entsprechenden Regionen französisch- bzw. im Fall des Tessin italienischsprachig sind.
Erläutere das mal. Bis jetzt weiss ich lediglich, dass die jurassische Sezessionsbewegung innerkantonal ist. D.h., es geht darum, dem Kanton Bern (ob noch andere Kantone betroffen sind, weiss ich nicht) die verbliebenen jurassischen Teile wegzunehmen und sie dem Kanton Jura anzugliedern. Letzerer war übrigens bis 1979 ein Teil des Kantons Bern.
Von Sezessionsbewegungen, die die Abspaltung von der Schweiz zum Ziel haben, habe ich bisher noch nichts gehört. Worum gehts da?

Zitat:Bescheidet euch ruhig. Etwa mit der Stadt Rottweil. Hat ja immerhin mal zur Schweiz gehört.
Genauso wie Teile von Savoyen, das Veltlin und Teile Oberitaliens. Dafür haben damals Gebiete, die heute Teil der Schweiz sind, noch nicht dazugehört, z.B. Neuenburg.
Aber warum kommst Du auf Rottweil? Wollen die dort nicht mehr mit Deutschland?
@hunter1
Zitat:Von Sezessionsbewegungen, die die Abspaltung von der Schweiz zum Ziel haben, habe ich bisher noch nichts gehört. Worum gehts da?
Im Jura gibt es zwei Organisationen, das "Mouvement Independantiste Jurassien" und die Jugendorganisation "Groupe Belier", die offenbar die Unabhängigkeit des Jura von der Schweiz fordern.
Während die "Groupe Belier" in letzter Zeit wohl wenig Aktivität zeigte ist das "Mouvement Independantiste Jurassien" jüngeren Datums, es wurde 1990 gegründet. Ihr Ziel scheint die Wiederherstellung der raurachischen Republik zu sein.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.diju.ch/d/notices/detail/4450">http://www.diju.ch/d/notices/detail/4450</a><!-- m -->
Im Tessin gibt es die "Lega dei Ticinesi" aka Tessiner Liga, die Verbindungen zur Lega Nord haben soll. Sie sieht sich als Vertreter der Interessen des Tessin und scheint mehr Autonomie für dieses zu fordern.
Darüber hinaus soll es in Genf vereinzelt Forderungen nach einer Unabhängigkeit als Stadtstaat geben.

Zitat:Aber warum kommst Du auf Rottweil? Wollen die dort nicht mehr mit Deutschland?
Na ja, Rottweil war mal ein zugewandter Ort, das nur durch Zwang zum damaligen Württemberg kam.
Zudem hat die Schweiz bis heute mit Rottweil ein unbefristetes Bündnis, das bis heute nicht aufgehoben wurde.
Zitat:Ihr Ziel scheint die Wiederherstellung der raurachischen Republik zu sein.
Na, dann wünsch ich mal viel Erfolg. Der Jura ist die strukturschwächste Region in der Schweiz und täte gut daran, sich nicht mit den franz. Juraprovinzen zusammenzuschliessen, denen es wirtschaftlich wohl auch nicht grad blendend geht.

Was das Tessin angeht, so ist eine Angliederung an (Nord-)Italien sprachlich und geographisch zwar legitim; allerdings profitieren die Tessiner auch von der restschweizerischen Wirtschaft. Ob das in Italien dann so weiterginge, naja. Und den Gotthard würde die Restschweiz nicht rausrücken. Seinetwegen wurde das Tessin ja überhaupt von den Eidgenossen erobert. Und mehr Autonomie? Wie soll das gehen? Die Kantone sind an und für sich (auf dem Papier) schon autonom. Ich denke, der Wunsch nach einer grösseren Präsenz auf dem nationalen Parkett überwiegt im Tessin. Das Geschrei ist jedesmal gross, wenn ein neuer Bundesrat nicht von dort kommt oder eine nationale Institution nicht im Tessin angesiedelt wird. Aber solange auf diese Begehrlichkeiten ausreichend Rücksicht genommen wird, haben die Tessiner keinen wirklichen Grund, sich von der Schweiz abzuspalten.

Und Genf...ist Genf überhaupt ein Teil der Schweiz? Oder gehört Genf eher der UNO? Ich könnte mir vorstellen, dass man sich diese Fragen dort hin und wieder stellt :lol:
@hunter1
Zitat:Der Jura ist die strukturschwächste Region in der Schweiz und täte gut daran, sich nicht mit den franz. Juraprovinzen zusammenzuschliessen, denen es wirtschaftlich wohl auch nicht grad blendend geht.
Für viele Separatisten wäre genau DAS der Grund...
Zitat:Für viele Separatisten wäre genau DAS der Grund...
Jein. Ich sehe Strukturschwäche als möglichen Separatismus-Grund, wenn aus der Nation zu wenig Hilfe in die Region kommt. Wie es um den Schweizer Jura da steht, weiss ich nicht im Detail. Allerdings gibt es in der Schweiz einen nationalen (und kantonalen) Finanzausgleich, um die Peripherie zu unterstützen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:schweizer-nothafen-euro-zum-franken-nahe-rekordtief/50209625.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:sch ... 09625.html</a><!-- m -->
Zitat:28.12.2010, 18:12
Schweizer Nothafen
Euro zum Franken nahe Rekordtief
Er steigt und steigt und steigt. Seit Monaten kennt der Schweizer Franken zum Euro nur eine Richtung: aufwärts. Auch die Schweizer Nationalbank scheint die Rally nicht aufhalten zu können.


Philipp Hildebrand, Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB), ... bezeichnet (die Aufwertung des Franken) .. als Bürde. Denn durch die jüngsten Entwicklungen werden zum einen die Schweizer Exporte im Ausland teurer, was ihre Attraktivität für Kunden schmälert. Exporte stehen hinter rund 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zudem verlieren die Fremdwährungsbestände der Nationalbank an Wert - allein in den ersten neun Monaten des Jahres um 21,2 Mrd. Franken. In der Folge musste die SNB für die ersten drei Quartale 2010 einen Verlust von 8,46 Mrd. Franken ausweisen. Noch ein Jahr zuvor hatte sie einen Gewinn von 6,89 Mrd. Franken berichten können. ...
die Schweizer müssen das erleiden, was Mark-Illusionäre den Deutschen gerne verordnen würden
Die Themen Einwanderung und "Überfremdungsgefahr", wie es in rechtskonservativen und populistischen Kreisen (übrigens auch in Deutschland, dann aber auf Balkanstaaten gemünzt) gerne heißt, treiben unsere südlichen Nachbarn schon seit einiger Zeit um. Morgen wird deswegen u. a. in der Schweiz über eine Zuzugsbegrenzung abgestimmt. Vor dem Hintergrund manch schrillen Streits (man erinnere an einen F-18-Flugzeugabsturz im Oktober 2013, bei dem ein im Ausbildungs-Zweisitzer mitfliegender deutscher Luftwaffenarzt ums Leben kam, was die SVP zu einem wahren Protestgeschrei motivierte) bleibt dabei auf der Strecke, dass der Zuzug in die Schweiz - besonders auch aus Deutschland - derweilen abnimmt. Zudem, wenn man den Zahlen des Artikels traut, scheint die Zuwanderung zumindest aus Deutschland für die Schweiz eher von Vorteil hinsichtlich Ausbildungsstandards und Arbeitslosigkeit gewesen zu sein. Man könnte meinen, dass man auch bei den Eidgenossen, so wie es auch teils bei den Deutschen gegenüber Serben, Bulgaren etc. war und ist, den reinen Vorurteilen und eher der Angst vor der Überfremdung ebenso zu erliegen droht...
Zitat:Abstimmung über Zuzugsbegrenzung

Immer weniger Deutsche zieht es in die Schweiz

Am Sonntag stimmen die Schweizer darüber ab, ob die Zuwanderung in das Land begrenzt werden soll. Das trifft auch deutsche Auswanderungswillige. Aber nicht so sehr, wie gedacht: Die Schweiz ist gar nicht mehr das große Wunschziel der Deutschen. In den vergangenen Jahren galt die Schweiz gerade unter qualifizierten Deutschen als Wunschziel. Das südliche Nachbarland lockte mit hohen Gehältern und offenen Stellen Arbeitskräfte von Baden-Württemberg bis Mecklenburg-Vorpommern. Diese profitierten von der Personenfreizügigkeit, über deren Erhalt die Schweizer an diesem Sonntag abstimmen.

Doch unabhängig davon, ob die Zuwanderung erschwert wird, verliert die Schweiz zunehmend an Attraktivität für deutsche Arbeitnehmer. [...] Die Beschäftigungsquote von Zuwanderern in der Schweiz liegt laut OECD bei beachtlichen 83 Prozent. Deutsche schneiden mit 86 Prozent noch besser ab und ihre Arbeitslosenquote liegt mit 2 Prozent niedriger als die der Schweizer.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/abstimmung-ueber-zuzugsbegrenzung-immer-weniger-deutsche-zieht-es-in-die-schweiz-12790283.html">http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 90283.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Zitat:Ein bisschen Lesestoff um die Zeit bis zum Dienstagnachmittag zu verbringen
[
b]F-35: Plant die Schweiz im Falle eines Konflikts präventive Luftschläge in Nachbarländern?[/b]
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 6. Februar 2022

Zitat:In einem Interview mit der Wochenzeitung Le Point vertrat die Vorsitzende des Unterausschusses "Sicherheit und Verteidigung" des Europäischen Parlaments, Nathalie Loiseau, die Ansicht, dass Europa gegenüber Russland "keine große, weiche Schweiz sein darf". Roberto Balzaretti, der Schweizer Botschafter in Paris, bezeichnete diese Äußerung als "inakzeptabel".

"Danke, dass Sie die Schweiz erwähnen. Seit Jahrzehnten setzen wir uns für Frieden und Sicherheit in Europa und in der Welt ein. Mit Diskretion und Entschlossenheit, an der Seite unserer Partner, wie Frankreich und der EU, und in multilateralen Foren", reagierte der Dienst des Botschafters.

Davon abgesehen ist die Schweiz, was ihre Verteidigung betrifft, sicherlich nicht so "weich" und schon gar nicht so naiv, dass sie sich alle Szenarien ausmalt, die ihre Sicherheit und Integrität beeinträchtigen könnten. Es ist im Übrigen das Wesen eines Generalstabs, sich auf alle Bedrohungen vorzubereiten, selbst auf die unwahrscheinlichsten.

So machte der damalige Korpskommandant, General André Blattmann, 2013 Schlagzeilen, als er eine Bedrohungskarte veröffentlichte, auf der stand, dass Griechenland, Spanien und Italien, die sich damals in ernsten Haushaltsschwierigkeiten befanden, besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. In diesen Ländern seien "soziale Unruhen" zu erwarten, die zu einem Flüchtlingsstrom in die Schweiz führen könnten.

Daher wurde die Übung Stabilo Due durchgeführt, die die Schweizer Streitkräfte auf "Unruhen, Attentate und andere Gewaltakte" vorbereiten sollte, die durch die "Instabilität in einem Teil Europas" ausgelöst werden könnten. Dann die Übung "Duplex-Barbara", deren Szenario ein finanziell gescheitertes und in mehrere regionale Einheiten zerfallendes Frankreich beschwor.

Seitdem hat sich der Kontext geändert. Wie das Schweizer Radio und Fernsehen [SRF] am 2. Februar dieses Jahres berichtete, liegen andere Szenarien auf dem Tisch. Generation des Jagdbombers F-35A vom amerikanischen Hersteller Lockheed-Martin zu kaufen, um im Rahmen des Programms Air 2030 die von der Schweizer Luftwaffe eingesetzten F/A-18 Hornet und F-5 Tiger zu ersetzen.

Die Bekanntgabe dieser Entscheidung hat viele Kommentatoren überrascht, da die F-35A ein Flugzeug ist, das aufgrund seiner Tarnkappenfunktion für den Einsatz in umkämpften Umgebungen geeignet ist und sich nicht unbedingt am besten für Luftpolizeiaufgaben eignet, da der Schweizer Luftraum mit über einer Million Flugbewegungen pro Jahr einer der verkehrsreichsten [und komplexesten] der Welt ist.

Laut vertraulichen Dokumenten, die dem SRF vorliegen, mussten die Konkurrenten für das Programm Air 2030 [Dassault Aviation, Lockheed-Martin, Eurofighter und Boeing, Anm. d. Red.] ihre Angebote für vier Szenarien verfeinern: "Konferenzschutz", "Luftverteidigung", "Luftaufklärung" und "Bodenschläge".

Nun ist es aber so, dass laut SRF die beiden letzten Szenarien einen Einsatz ausserhalb der Schweizer Grenzen voraussetzen: in Süddeutschland und Österreich das eine, in der Tschechischen Republik das andere.

"Das am weitesten entfernte Ziel ist 370 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, in der Tschechischen Republik. Dort sollen die Kampfflugzeuge einen Flughafen und einen feindlichen Konvoi bombardieren", erklärt SRF und spricht damit die Möglichkeit an, dass die Schweizer Luftwaffe "präventive" Schläge in die Tiefe durchführen könnte.

Ein 2017 von einer Schweizer Expertengruppe veröffentlichter Bericht mit dem Titel "Zukunft der Luftverteidigung" [.pdf] hatte betont, dass die Schweizer Kampfflugzeuge im Falle einer Bedrohung aus der Luft von außen schnell reagieren müssen.

"Die Enge des Schweizer Luftraums wirkt sich auch auf mögliche Bedrohungen aus: In normalen Situationen können Bedrohungen schnell und unmittelbar bevorstehen; Flugzeuge aus ausländischen Lufträumen können innerhalb weniger Minuten das Schweizer Mittelland erreichen und sich über dicht besiedelten Stadtgebieten befinden. Im Falle eines bewaffneten Konflikts würde ein Angriff mit modernen Langstrecken-Waffensystemen das ganze Land treffen", hieß es in dem Bericht.

Weiter hieß es: "Um rechtzeitig auf eine unmittelbare Bedrohung reagieren zu können, muss der Luftraum weit über die Grenzen hinaus überwacht werden, und die Luftverteidigungsmittel müssen in allen Situationen eine hohe Reaktionsfähigkeit aufweisen. In Zeiten von Spannungen und bei bewaffneten Konflikten kann nur dann rechtzeitig reagiert werden, wenn die Flugzeuge bereits in der Luft oder zumindest in unmittelbarer Alarmbereitschaft am Boden sind und bestimmte Räume und definierte Objekte durch die Boden-Luft-Abwehr geschützt werden".

Roland Beck, ein ehemaliger Stabsoffizier und Militärhistoriker, sagte auf Anfrage von SRF, dass diese Angelegenheit "sehr heikel" sei, da "wir als diejenigen dargestellt werden, die angreifen", obwohl die Schweiz neutral sei.

Dieses Argument wurde von Ständerat Thierry Burkart, Präsident der Liberalen Partei [FDP], zurückgewiesen. "Im Kriegsfall gibt es keine Neutralität mehr. Auch muss man alle Arten von Missionen durchführen, um das Land zu schützen. Dazu gehören auch Präventivschläge, wenn dadurch Schläge gegen die Schweiz verhindert werden können", argumentierte er.

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums der Schweiz sagte Nationalrätin Priska Seiler Graf [SP], dass sie "immer Angst hatte, dass sich solche Ideen im VBS tatsächlich verbreiten könnten" [Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Anm. d. Red.] Sie sei "schockiert", da die Schweiz eine "Armee zur Verteidigung und nicht zum Angriff" habe.

Das VBS leugnete die Existenz der vom SRF erwähnten Szenarien nicht und erklärte sogar, dass sie "den vier Nutzungsarten" entsprächen, die für das künftige Kampfflugzeug der Schweizer Luftwaffe in Betracht gezogen würden. Sie hätten "nichts mit der tatsächlichen Sicherheitslage zu tun" und der "Zweck dieser fiktiven Szenarien war es, den Herstellern die Möglichkeit zu geben, alle Fähigkeiten" ihrer Flugzeuge zu demonstrieren, fügte er hinzu, bevor er behauptete, dass sie klassifiziert worden seien, um "das Risiko zu vermeiden, missverstanden zu werden". Die Luft-Boden-Fähigkeit habe nicht einmal 3% der Bewertung" der Angebote für das Programm Air 2030 ausgemacht.
Zitat:NEUTRALITÄT IM KRIEG

Wie nun auch die Schweiz über eine NATO-Annäherung nachdenkt

Eine Mehrheit der Schweizer spricht sich für eine engere Kooperation mit der Allianz aus. Auch die Armeeausgaben sollen erhöht werden. [...]

Weil die Schweiz seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine alle EU-Sanktionen gegen Moskau übernommen hatte, ist sie nach Ansicht von Christoph Blocher bereits Kriegspartei. „Die grausamste Waffe, die wir im Krieg haben, ist die Brotsperre“, sagte die nach wie vor prägende Persönlichkeit der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) unlängst in einer Podiumsdiskussion und zitierte dabei – ganz Blocher-typisch – den bekannten Zürcher Reformator Zwingli. Für Blocher ist die Schweiz nicht mehr neutral – und hat ihren allerheiligsten Grundsatz verraten.

Zu beschreiben, was Neutralität heißt, beansprucht in der Schweiz jedes politische Lager für sich. Entsprechend entbrannte durch Russlands Krieg ein neuer Deutungsstreit. Laut der früheren sozialdemokratischen Außenministerin Miche­line Calmy-Rey entspricht Blochers Position eben nicht der Neutralität. Sie sprach ihren langjährigen Widersacher persönlich an: „Christoph! Keine Sanktionen zu übernehmen heißt, sich auf die Seite des Aggressors zu stellen. Das heißt Sympathien für Putin.“
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...65900.html

Schneemann
Die Schweizer bleiben bei ihrer neutralen Linie.
Auch wenn das Abstimmungsergebnis wesentlich "knapper" ausgefallen ist, als das noch vor einiger Zeit der Fall gewesen wäre (98 zu 75 Stimmen), verbietet das Schweizer Parlament weiterhin jedliche Weitergabe von Rüstungsgütern in die Ukraine.
https://www.n-tv.de/politik/Schweizer-Pa...62929.html


Das wird Ruag garnicht gefallen, wollen Sie doch 96 Leo 1 via Deutschland an die Ukraine verkaufen.
https://www.srf.ch/news/schweiz/exportge...-verkaufen

Schon recht bitter, wären knapp 100 zusätzliche Leo1 doch irgendwo eine nette Ergänzung zu den übrigen Lieferungen gewesen.

Die langfristigen Auswirkungen für die Schweizer Rüstungsindustrie werden sich wohl erst noch zeigen, wird sich wohl jeder Staat in Zukunft zweimal überlegen (Stichwort Gepard Munition), Schweizer Rüstungsgüter zu ordern.
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