Zitat:Stimmt, aber es seit darauf hingewiesen, dass dies eine relativ durchschnittliche Anzahl ist, wenn man z. B. westalliierte Produkte herannimmt.
Und? Auch hier sollte man differenzieren. Unter welchen Bedingungen wurden diese Waffen hergestellt? Ein Amerikaner konnte in Ruhe und in Gelassenheit (mit Pausen, Tasse Kaffe ect....) seiner Arbeit nachgehen. Während in der Sowjetunion Frauen und teilweise Kinder unter schwereren Bedinungen den ganzen Tag lang bei der Massenproduktion der Waffen schuften mussten - bis zum Umfallen. Ist ein Unterschied, nicht wahr? Desweiteren kommt noch die umständliche Verlagerung der Industriegebiete hinzu, die wiederrum den Produktionsablauf beeinflusste.
Btw. Ich vergaß zu erwähnen, dass vom Modell PPSH-43 noch zusätzlich ca. 500.000 Exemplare hergestellt wurden. Daher kommen wir auf ca. 6 Mio. MPs. Abgesehen davon, gibt es Quellen die von 6 Mio. PPSH-41 sprechen. Von den Mosin Nagant Gewehren konnte ich bisher keine brauchbare Zahl finden. Sicherlich ging auch hier die Produktionszahlen in den Millionenberreich. Wer hat Zahlen?
Zitat:Und: Ein Land, dass über eine "enormen Produktivität" verfügt, muss nicht - wie nach dem Krieg geschehen - plündern was das Zeug hält und bis in die 50er Jahre hinein sogar den eigenen "Satelliten" SBZ/DDR ausräumen. Und dies geschah nicht (nur) aus Entschädigung, Rache oder Furcht vor einem neuen erstarkenden Deutschland, sondern daraus, dass man selbst nicht sonderlich viele Kapazitäten hatte.
Tja, Pech gehabt. Man holt sich meist eben alles, was zu haben ist. Und Angesichts der Plünderung und Zuerstörung der Industriegebiete durch die Deutschen - die die betroffenen Länder richtig ruiniert haben- , stand es ihnen nunmal zu. Warum sich also beschweren? Folglich ist es haltlos von Plünderungen zu sprechen. Die Behauptung, man hätte die Industrieanlagen aus mangelnden Kapazitäten demontiert und deportiert ist absolut falsch. Der Grund liegt neben der "Entschädigung" auch grundsätzlich daran, dass die Deutschen Maschinen einen moderneren und vielseitigen Standart aufwiesen als vergleichbare sowjetische Modelle.
Die sehr hohe Produktivität der Sowjetunion anzuzweifeln ist sehr gewagt und zeugt eher von Unwissenheit bzw. Verdrängung. Eine niedrige Produktivität an einem einzigem Beispiel festzuhalten ist genauso leichtsinnig. Ok, es mag sein dass die Ausrüstung der Soldaten teilweise vernachlässigt wurde, das will ich nichtmal anzweifeln, doch das hat wenig mit schlechter Produktivität zu tun. Das ist die Folge vernachlässigter Logistik bzw. fehlender Ordnung in den Reihen. Daher ist das ein vergebliches Argument, schade.
Um die sowjetische Produktivität mit Zahlen zu untermauern (Quelle wiki):
T-34(mod. 40-45) über 45.000 Exemplare
JS-2 3475 Exemplare
IL-2 31 - 36.163 (schwanken)
YAK-3 14.514
ISU-152 ca. 2.000
SU-85 2-050
SU-100 1.675
SU-122 1.148
...
...
Zitat:Und diese sind hinter den alliierten Zahlen bei weitem zurück.
Das ändert nunmal nicht die Tatsache, dass das 3. Reich eben auch von Rohstoffen, Militärgeräten profitieren konnte. Zwar nicht gepachtet wie die Sowjets, sondern eben nach belieben bedient. Daher muss ich deine Behauptung zurückweisen, dass die Deutschen mit relativ leeren Händen ausgingen.
Zitat:Zum Thema der erbeuteten Kriegstechnik: Es stimmt, dass sehr viele Rüstungsgüter teils den deutschen Truppen in die Hände vielen (z. B. konnte Rommel seinen Vormarsch nach El Alamein nur noch deshalb fortsetzen, weil er zuvor in Tobruk große Mengen an Nachschubgütern der Briten erobern hatte können), aber a) richtig qualitativ hochwertige Beutegüter waren dies nicht (die meisten der franz. Beutetanks erhielten die Rumänen) und b) auch in der Sowjetunion viel den Deutschen zwar viel Schrott in die Hände, aber genutzt werden konnte recht wenig (auch wenn man 122-mm-Haubitzen in Atlantikwall-Bunkern fand), da meistens die Munition knapp war.
Du vernachlässichst die Beutepolitik der Wehrmacht ganz schön heftig.
Sehr große Mengen an Späh- und Kampfpanzer, Kurierfahrzeuge und Lastwagen ect. wurden von den Deutschen erbeutet und wieder eingesetzt. Es ist durchaus fraglich, wie die Wehrmacht ohne Beutepanzer abgeschnitten hätte. Der Wehrmacht mangelte es generell an mobilen Panzerabwehrwaffen und Transportern. Was die Jagdpanzer angeht: bis man eigene Entfwürfe konstruiert und in großer Stückzahl eingeführt hatte (Hornisse, Nashorn, Elefant ect.), war die Wehrmacht schlicht auf die Beutepanzer angewiesen. So trugen die umgebauten Jagdpanzer bei der Bekämpfung der überlegenen T-34 und KV enorm bei. Aber auch in Afrika waren diese zum Teil erfolgreich. Daher zweifle ich an einen erfolgreichen Kriegsverlauf mit dem Verzicht auf Beutepanzer sehr stark an. Die Beutepolitik spielt eine ziemlich große Rolle auf Seiten der Deutschen.
Hier findest du eine Liste der erbeuteten Militärtechnik:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.achtungpanzer.com/ct.htm">http://www.achtungpanzer.com/ct.htm</a><!-- m --> Auf dieser Seite wird leider keine Angaben zur Anzahl gemacht. Feindliche Kriegstechnik, beispielsweise Panzer, wurde zu tausenden erbeutet und wieder eingesetzt, ungebaut und angepasst bzw. weiterproduziert.
Ich kann leider momentan nur einen kleinen Auszug zur Anzahl der Beutetechnik posten. Mein Buch, "Beute-Kraftfahrzeuge und Panzer der deutschen Wehrmacht", musste als Geschenk herhalten. Daher beschränke ich mich auf einige Varianten.
Jagdpanzer Marder I , 185 Exemplare (französische Basis).
Jagdpanzer Marder II, 235 Stück (sowjetische F22 Feldkannone).
Jagdpanzer Hetzer, 2650 Stück (tschechische Basis)
Kampfpanzer 35(t), 218 (tschechische Produktion)
Kampfpanzer 38(t), 769 (tschechische Produktion)
...
...
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.panzer-archiv.de/jagdpanzer/index.php">http://www.panzer-archiv.de/jagdpanzer/index.php</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Jagdpanzer_38">http://de.wikipedia.org/wiki/Jagdpanzer_38</a><!-- m -->
Was die französischen Transportmittel angeht. 37.190 Wagen wurden in den besetzten Fabriken in Frankreich weiterproduziert: <!-- m --><a class="postlink" href="http://hometown.aol.de/tmirabeau/Ch_D.html">http://hometown.aol.de/tmirabeau/Ch_D.html</a><!-- m -->
Mehr zum Thema Beutefahrzeuge:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/beutefahrzeuge.htm">http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waf ... rzeuge.htm</a><!-- m -->
Zitat:auch in der Sowjetunion viel den Deutschen zwar viel Schrott in die Hände, aber genutzt werden konnte recht wenig
Da ich keine Lust habe, die obige Liste fortzusetzen, guckst du daher bitte hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://beute.pz1.ru/Beutepanzer/su/su_trophy.htm">http://beute.pz1.ru/Beutepanzer/su/su_trophy.htm</a><!-- m -->
Sehr viel wurde aber tatsächlich nicht wieder eingesetzt.
Zitat:Welche Rohstoffe meinst du?
So ziemlich alle...Rohstoffe, Kriegstechnik und selbst Menschen. 2,8 Mio. Menschen wurden alleine aus den besetzten Gebieten der Sowjetunion nach Deutschland verschickt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://ooe.kpoe.at/news/article.php/20060512100534927">http://ooe.kpoe.at/news/article.php/20060512100534927</a><!-- m -->
Zitat: Die einzigen Geschütze, die die Deutschen wirklich vernünftig nutzen konnten, waren die schweren russischen 8,5-cm-Flak, die bei der Reichsluftverteidigung zum Einsatz kamen, aber der überwiegende Rest waren 3,7-cm-Pak, 4,5-cm-Pak und alte Spähwagen.
Mangelnder Kentnisstand, hm? :roll:. Was die Beutepolitik der Wehrmacht in der Sowjetunion anging:
Die Wehrmacht konnte eine relativ große Anzahl der sowjetischen ZIS-3 ("Ratsch Bum") Paks erbeuten, die sie auch wieder gleich in den eigenen Reihen einsetzten. Die leistungsstarken sowjetischen F-22 7,62mm Kannonen waren so begehrt, dass eine sehr große Anzahl der erbeuteten Geschütze nach Deutschland verfrachtet und für die Kompatiblität der eigenen Munition umgebaut wurden. Mit diesen Kanonnen und der 38(t) Basis (wiederrum "fremd", tschechisch) wurde eine Panzerbasis hergestellt die äußerst erfolgreich werden sollte - der Marder (siehe oben). Die sowjetischen 120 mm Mörser war von dem Deutschen Soldaten ebenso beliebt, da sehr effektiv. Derart beliebt, das die Deutschen diese Mörser kopiert haben- samt Munition. Ansonsten siehe Liste weiter oben.
Zitat:Gemessen an der Aussage, muss das ja ein arg "schmalbrüstiger Typ" gewesen sein. Komisch, dass die Rote Armee solange gebraucht hat, ihn niederzuringen.
Uiiii. Scheinst mir ja ein Komiker zu sein

. Du steigerst dich von Beitrag zu Beitrag :lol:.